Lokale Aufräumaktionen setzen Zeichen für Nachhaltigkeit
26.09.2025 GstaadDrei Schulklassen und ein Skiclub engagierten sich anlässlich der nationalen und internationalen Clean-up Days vom 19. und 20. September hier in der Ferienregion Gstaad. Die 49 Kinder und ihre erwachsenen Helfer:innen sammelten zusammen etwas mehr als 35 Kilogramm Abfall rund um ...
Drei Schulklassen und ein Skiclub engagierten sich anlässlich der nationalen und internationalen Clean-up Days vom 19. und 20. September hier in der Ferienregion Gstaad. Die 49 Kinder und ihre erwachsenen Helfer:innen sammelten zusammen etwas mehr als 35 Kilogramm Abfall rund um Saanen und Gstaad und unterstützten damit eine der Massnahmen von «Gstaad nachhaltiger».
Die Interessengemeinschaft «saubere Umwelt» (IGSU) organisierte 2025 nun bereits zum 13. Mal die nationalen Clean-up-Tage. Anlässlich dieser Events engagiert sich die Abteilung Nachhaltigkeit bei Gstaad Saanenland Tourismus (GST) bereits zum dritten Mal ebenfalls für eine sauberere Region. Katrin Espiasse, Produktmanagerin Nachhaltigkeit GST, schrieb Anfang August alle Schulhäuser der Ferienregion Gstaad an, um sie für einen Clean-up-Einsatz zu motivieren. «Diese Events haben zum Ziel, die Öffentlichkeit zum Thema zu sensibilisieren und gemeinsam mit den Teilnehmenden aktiv gegen Verschmutzung vorzugehen», so GST.
Schulklassen setzten sich für eine sauberere Region ein
Die elf Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse der John F. Kennedy International School mit ihren Lehrpersonen seien bereits am 8. September aktiv geworden, schreibt GST weiter. Sie hätten das Areal rund um den Flugplatz in Saanen durchsucht. «Sie sammelten drei Kilogramm verschiedenster Materialien, die nicht in die Natur gehören. Dabei fiel den Kindern die grosse Anzahl der Zigarettenstummel ins Auge», berichtet GST.
Die 4.- und 5.-Klässler der JFK Schule seien am 9. September der Saane entlang Richtung Gstaad gewandert und hätten die Uferlandschaft von 4,5
Kilogramm Müll befreit. Dabei hätten sie rund 150 Zigarettenstummel gefunden. «Dies stimmte die Kinder sehr nachdenklich, haben sie doch gelernt, dass ein Zigarettenstummel an die 150 für die Umwelt giftige Substanzen enthält», teilt GST mit.
Am letzten Freitag nun seien zwei Gruppen der 5.- und 6.-Klässler aus dem Schulhaus Rütti losmarschiert. Die eine Gruppe habe am Saaneufer entlang Richtung Grund gesammelt und die anderen Schüler:innen hätten am Ufer des Louibachs von Gstaad Richtung Turbach/Lauenen aufgeräumt. Dabei hätten sie zusammen 27 Kilogramm Material gesammelt. Die «lustigsten» Funde waren ein Paar Turnschuhe, eine Lesebrille, ein Schachtdeckel sowie mehrere Alkoholflaschen und Büchsen. Zwei ½-Liter-Pet-Flaschen hätten gerade knapp ausgereicht, um die über 500 gefundenen Zigarettenstummel einzusammeln! Wenn man nun bedenkt, dass ein Zigarettenstummel alleine mit seinen giftigen Inhaltsstoffen ca. 1000 Liter Grundwasser verschmutzen kann, hat die Schulklasse an einem Vormittag rund 500’000 Liter Wasser gerettet!
Schliesslich hätten am «World Cleanup Day» vom letzten Samstag noch fünf Personen des JFK Ski Clubs von der Mittelstation Wispile bis auf die Höji Wispile nach Abfall Ausschau gehalten. Obwohl intensiv gesucht worden sei, hätten nur ein paar Papiertaschentücher, kleine Plastikteile und einige Zigarettenstummel gefunden werden können. Doch für die kleine Truppe sei klar gewesen, dass es sich immer lohnt, den Müll einzusammeln, denn Plastik zerfällt zwar mit der Zeit, verschwindet jedoch nie. Dabei verwechseln Tiere Plastik oder Zigarettenstummel mit ihrer Nahrung. Während die einen Schulklassen zurück im Schulhaus zusammen den Inhalt nach Abfallart sortierten, seien die älteren Schülerinnen und Schüler bereits wieder mit verschiedenen Sammelsäcken unterwegs im Gelände gewesen. Die verschiedenen Arten (Pet, Glas, Papier usw.) seien alle nach getaner Sammelaktion in den jeweiligen Schulhäusern korrekt entsorgt worden.
Schätzungsweise 65’000 Helferinnen und Helfer hätten sich an rund 700 Aufräumaktionen in der ganzen Schweiz beteiligt, informiert GST. Dabei hätten sie mit vereinten Kräften unser Land von mehreren Tonnen Müll befreit. Städte, Gemeinden, Schulen, Vereine, Unternehmen und Einzelpersonen hätten in diesen zwei Tagen Wälder, Wiesen und Wasser von herumliegendem Abfall befreit.
Die Verantwortlichen bedanken sich für das grosse Engagement der Schulklassen und ihren Lehrpersonen, der Kleingruppe an der Wispile sowie den Sponsoren des Mittagessens. Sie hoffen, dass im nächsten Jahr noch mehr Schulklassen und Vereine am nationalen und internationalen Clean-up-Tag teilnehmen werden.
PD/AMO