Möglichst na(h)türlich
19.09.2025GASTGEBERBLICK
Nachhaltigkeit. Ökologie. Klimawandel. Umweltschutz. Naturschutz. Erneuerbare Energien. Regionale Produkte. Begriffe, die nicht nur omnipräsent sind, sie beeinflussen auch unseren Alltag. Selbstredend sind auch die Hotellerie und der Tourismus in ...
GASTGEBERBLICK
Nachhaltigkeit. Ökologie. Klimawandel. Umweltschutz. Naturschutz. Erneuerbare Energien. Regionale Produkte. Begriffe, die nicht nur omnipräsent sind, sie beeinflussen auch unseren Alltag. Selbstredend sind auch die Hotellerie und der Tourismus in der Schweiz von den Nachhaltigkeitsaspekten stark tangiert. Eine Tatsache, die insbesondere auf der hohen Bedeutung intakter Natur- und Landschaftsbilder gründet. Und wenn die Beherbergungsbranche sich für einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und deren Erhalt für künftige Generationen einsetzt, dann sollte dieses Bekenntnis zum verantwortungsvollen Handeln mit Vorteil schon im eigenen Betrieb umgesetzt werden. Wo, wenn nicht hier im wunderschönen Saanenland, sind sich Hotellerie und Gastronomie dieser Situation mehr als nur bewusst.
So betont etwa Tommy Oehrli vom Sporthotel Victoria in Gstaad, dass es schon immer Philosophie des Hauses war, möglichst lokale Produkte zu bevorzugen. Dies werde von den Gästen sehr geschätzt, insbesondere dann, wenn ergänzend noch eine Geschichte erzählt werden kann. Auch im Restaurant auf dem Wasserngrat wird bewusst lokal eingekauft, oftmals auch direkt bei Bergbauern. Auf das Buchungsverhalten habe dies zwar keinen direkten Einfluss. Festzustellen sei jedoch, dass lokal bezogene und verantwortungsvoll verarbeitete Produkte einem Anliegen der Gäste entsprechen. Eine Beobachtung, die auch von Tommy Oehrli bestätigt wird: «Bei unseren Gästen hat das Interesse an der Nachhaltigkeit spürbar zugenommen, dies allerdings ohne direkten Einfluss auf die Buchungszahlen.» Zu ergänzen ist, dass die finanziellen Möglichkeiten im Dreisternebereich limitierter sind und deshalb grössere Projekte wie beispielsweise Solarpanels etwas hinten anstehen müssen. «Aber», so der Victoria-Gastgeber, «steht auch dieses Projekt selbstverständlich immer noch auf der To-do-Liste.» Sonnenkollektoren sind beispielsweise schon auf dem Dach des Personalhotels Saanen-Inn installiert. «Wir produzieren damit Warmwasser und gehen einen weiteren Schritt in Richtung Energieeffizienz», hält Vanessa Schwenter von Art & Food Buchs zufrieden fest.
Spüren sollen Gäste und Betriebe, dass die Begeisterung für die getroffenen Massnahmen auch vom ganzen Team getragen wird. Vanessa Schwenter räumt ein, dass es nicht immer einfach sei, alle Mitarbeitenden gleichermassen zu überzeugen. «Mittels Workshops zu Beginn jeder Saison, durch kontinuierliche Schulung, Aufklärung und konkrete Beispiele aus dem Arbeitsalltag wächst das Bewusstsein Schritt für Schritt», weiss die umtriebige Gastgeberin. So gelinge es, Nachhaltigkeit nicht nur als Konzept, sondern als gelebte Haltung im Betrieb zu verankern. Im Sporthotel Victoria wird versucht, vor allem Mitarbeitende einzustellen, welche Freude an der Thematik mitbringen. Tommy Oehrli: «Dadurch ist es einfacher, eine Begeisterung für ein Produkt zu erzeugen.» Aber man sei jederzeit auch offen für Vorschläge, welche vom Team an die Direktion herangetragen werden. Das ist gelebte gegenseitige Begeisterung als Erfolgsmodell.
HOTELIERVEREIN GSTAAD-SAANENLAND
«Gastgeberblick» ist eine Kolumne des Hoteliervereins Gstaad-Saanenland. Sie erscheint regelmässig und informiert über das, was die Hoteliers und Gastgeberinnen in der Ferienregion Gstaad bewegt.