Nachfrage nach lokalen und authentischen Erlebnissen steigt

  21.06.2022 Interview

Wie wird die Sommersaison? Tourismusdirektor Flurin Riedi stellt einen guten aber keinen Spitzensommer in Aussicht – und zeigt Trends auf.

INTERVIEW: BLANCA BURRI

Wie ist die allgemeine Stimmung der Dienstleister für die Sommersaison?
Die Stimmung bei den Leistungsträgern ist – was den Buchungsstand für die Sommersaison angeht – positiv. Was unsere Branche jedoch stark fordert, sind die Auswirkungen des Personal- und Fachkräftemangels. Diese Situation wird uns leider weit über die kommende Sommersaison beschäftigen. Da besteht dringender Handlungsbedarf! Als Rand- und Bergregion sind wir davon besonders betroffen. Damit die Situation nicht noch schlimmer wird, müssen wir als Region dringend handeln. Die grosse Herausforderung im Bereich Personal- und Fachkräftemangel werden wir jedoch nur in den Griff bekommen, wenn die Wohnungssituation und die Kinderbetreuungsangebote umgehend und gleichzeitig verbessert werden können.

Was erwarten Sie?
Der Buchungsstand ist vielversprechend. Aber einen weiteren Rekord wie in den vergangenen Jahren erwarten wir nicht, zumal die Reiselust der Schweizer Bevölkerung diesen Sommer für zahlreiche Auslandsreisen sorgen könnte. Positiv ist aber die Tatsache, dass im Vergleich zu den beiden Vorjahren vermehrt Touristinnen und Touristen aus Europa und auch aus Nordamerika zu uns reisen werden.

Welche Arten von Ferien ziehen besonders gut?
Die wachsende Nachfrage nach nachhaltigem Reisen und nachhaltigen Angeboten spüren auch wir. Lokale und authentische Erlebnisse sowie die verschiedenen Formen des sanften Tourismus gewinnen an Bedeutung. Der Gast will wissen, was er auf dem Teller hat und fordert regionale und nachhaltige Produkte. Für unsere Destination sind diese verstärkten Bedürfnisse auch Chancen. Mit Angeboten wie dem ÖV-inklusive sowie dem Projekt «Gstaad.regional.echt», welches die Kooperation der nachhaltigen Landwirtschaft und des Tourismus fördert oder den beiden Projekten Naturnaher Tourismus «Abländschen» und «Lauenen–Lauenensee» rückt auch Gstaad Saanenland Tourismus das Thema Nachhaltigkeit aktiv in den Fokus.


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