Nationale und internationale Erfolge für den Bowls Club Gstaad
03.10.2025 SportNachdem in Gstaad, nach der für den Bowls Club Gstaad erfolgreichen Schweizermeisterschaft, die Teppiche im Sportzentrum bereits Ende August wieder zusammengerollt werden mussten, nahmen einige BCG-Mitglieder auswärts noch erfolgreich an nationalen Turnieren und internationalen ...
Nachdem in Gstaad, nach der für den Bowls Club Gstaad erfolgreichen Schweizermeisterschaft, die Teppiche im Sportzentrum bereits Ende August wieder zusammengerollt werden mussten, nahmen einige BCG-Mitglieder auswärts noch erfolgreich an nationalen Turnieren und internationalen Meisterschaften teil.
Bowls Champéry Trophy am Samstag, 30. August 2025
An diesem erstmals ausgetragenen Pairs Turnier mit zwölf Teams aus der Westschweiz und dem Berner Oberland konnten sich vom Bowls Club Gstaad erfreulicherweise Christian Gafner und Res Oehrli den Turniersieg sichern. Die beiden Gstaader setzten sich vor einem Team aus Champéry und vor Lausanne-Olympique durch. Der Bowls Club Champéry hat mit diesem bestens organisierten Bowlsturnier bewiesen, dass er bereit ist, die Schweizermeisterschaften 2026 durchzuführen.
Die weiteren Teams des BC Gstaad belegten geschlossen die nächsten Plätze hinter dem Podest: Christine Tschanz und Simone Iseli, 4. Rang, Markus Tschanz und Kurt Iseli, 5. Rang, Brigitte und Erich Käser, 6. Rang, Erika und Reinold Hauswirth, 7. Rang.
5. Bowls-Pairs-Turnier Kandersteg, 27. September 2025
Am Pairs-Turnier in Kandersteg – bei für Bowls-Verhältnisse grenzwertiger Hallentemperatur von nur circa zehn Grad – kämpften die zwölf Teams während circa zwölf Stunden auch mit den Tücken der schwierig zu bespielenden Teppiche in der Curlinghalle.
Nach vier Vorrunden-Partien trafen sich die sechs besten Teams in der Finalrunde. Im geschlossenen Final kam es zur Begegnung BC Gstaad 2 (Christine und Markus Tschanz) gegen BC Jungfrau 1 (Beat Michel und Ueli Häusler). Der Final verlief anfangs sehr ausgeglichen, der erste Satz endete 4:4 unentschieden, dann konnte sich das Team des Bowls Clubs Jungfrau klar durchsetzen und konnte im zweiten Satz alle fünf Ends mit einem Gesamtscore von 9:0 deutlich für sich entscheiden. Trotzdem ist der zweite Rang für Christine und Markus ein sehr gutes Resultat. Den dritten Platz erkämpfte sich BC Gstaad 1 (Heidi und Christian Gafner) mit einem abschliessenden Sieg gegen BC Jungfrau 4 (Kathrin und Roland Mühlemann). Die Verantwortlichen des Bowls Clubs Regio-Kandersteg hatten im Turnier kein Team auf den vorderen Rängen, verdienten sich aber mit der Organisation Bestnoten.
European Mixed Pairs Championships 2025 – 11. bis 14. September 2025, Sun Bowls Club, Jersey
Die Swiss-Bowls-Qualifikation für die diesjährige Mixed-Pairs-Europameisterschaft wurde bereits im Frühling 2024 in Les Ranchisses, Frankreich, ausgetragen und konnte nach dramatischen Spielen im letzten End des letzten entscheidenden Spiels von Esther Gamper (BC Uzwil/Gstaad) und Beat Matti (BC Gstaad), gegen Andrea Locher und Tom Schneiter (BC Thun) gewonnen werden. Für Esther Gamper waren es die ersten internationalen Bowls-Meisterschaften, sie hatte aber im Curling bereits 1989 EM-Silber gewonnen. Esther und Beat reisten frühzeitig nach Jersey, um vor den Meisterschaften noch ausgiebig auf dem für Schweizer Bowls-Spielende ungewohnten Rasen trainieren zu können.
Es waren 14 Nationen am Start, welche in zwei Gruppen mit je sieben Pairs eingeteilt wurden. Gespielt wurde mit drei Bowls pro Spieler, mit Spielen über zwei Sätze à sieben Ends und einem End Tiebreak. Die beiden Gruppenersten qualifizierten sich für die Halbfinals. Im ersten Spiel gegen die grossen Favoriten aus England – Annalisa Dunham und Dominic McVittie (Indoor-Mixed-Pairs-Weltmeister und Single-Vizeweltmeister) – lag das Schweizer Pair nach den ersten drei Ends überraschend mit 5:0 vorne, kassierte dann aber drei Zweier in Serie, ging im letzten End Risiko für Mehrfache und erhielt einen solchen zum 5:9. Im zweiten Satz konnte das Swiss Bowls Pair bis zum vierten End einigermassen mithalten und lag «nur» mit 1:4 zurück, dann legte das englische Pair auf kleinstem Raum sechs und fünf Bowls näher an den Jack. Dieser Satz ging dann sehr deutlich mit 2:15 verloren.
Esther und Beat spielten am nächsten Morgen gegen Niederlande mit Jan Reiners und Saskia Schaft, das Spiel verlief ausgeglichen. Das Schweizer Pair konnte im letzten End des ersten Satzes noch einen Dreier schreiben, um den Satz mit 7:6 zu gewinnen, der zweite ging dann knapp mit 5:7 verloren. Im Tiebreak konnte Beat eine Kugel von Esther noch zum Shot und damit zum ersten Sieg schieben.
Das nächste Spiel fand gegen Jersey mit Graeme Le Monnier und Sally Black statt. Die Einheimischen kennen die Bahn, legten mit 0:4 vor, das SB-Pair konnte gut mithalten, drehte den ersten Satz zu einem 9:6, der zweite ging dann mit 2:5 verloren. Im Tiebreak behielten die SB-Players erneut die Nerven und konnten auch dieses gewinnen. Am letzten Tag der Vorrunde spielten Esther und Beat am Morgen gegen Israel mit Ruti Gilor und Dan Slodownik. Sie gewann Gold an den Atlantik Championships 2019, er hatte ein SB-Pairs schon an der WM 2023 in Australien mit seinen Runners geärgert. Das Spiel hier verlief anders. Das SB-Pair konnte nach einem Dreier und Fünfer den ersten Satz mit 11:7 gewinnen, verlor den zweiten mit 4:9. Im Tiebreak lagen Esther und Beat mit je einer Bowl Shot, welche Dan nicht mehr entfernen konnte. Mit diesem Sieg bewahrte sich das SB-Pair die Chance auf einen Halbfinaleinzug.
Am Mittag stand das nächste Spiel gegen Frankreich mit Patrick Piguet und Cindy Royet an. Ein Spiel, welches das SB-Pair unbedingt gewinnen wollte. Den Franzosen gelang aber alles und sie hatten auch noch das nötige Glück. Das SB-Team verlor den ersten Satz mit 4:7, lag im zweiten Satz zwei Ends vor Schluss mit 6:2 vorne, kassierte dann aber nach einem präzisen Takeout von Cindy einen Dreier und nach einer Jack Verschiebung von Patrick einen ärgerlichen Zweier zum 6:7-Satzverlust. Am Nachmittag stand schon das letzte Vorrundenspiel gegen Guernsey, mit Miriam Parker und Colin Leighton, an. Um noch theoretische Chancen zu haben, mussten Esther und Beat unbedingt gewinnen – was sie mit einem 13:3- und 5:3-Sieg auch erreichten. Weil gleichzeitig Jersey gegen Israel im Tiebreak gewann, wurde dem SB-Team mit einer Bilanz von vier Siegen und zwei Niederlagen bereits zur Halbfinalqualifikation gratuliert. Die Freude war aber von kurzer Dauer, weil im Reglement das alte Punktesystem von 2023, mit drei Sätzen über fünf Ends, übernommen wurde, wo die Satzgewinne höher gewichtet werden. So konnte sich Israel mit einer Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen dank 14 Satzpunkten vor dem SB-Pair mit 13 Satzpunkten qualifizieren. Die Enttäuschung wich bald einer Zufriedenheit, weil mit vier Siegen aus sechs Partien die bisherige Bestleistung eines Schweizer Teams an Europameisterschaften, vom Mens Fours 2022, mindestens egalisiert werden konnte. Das Schweizer Team schnitt mit dem dritten Gruppenrang über den Erwartungen ab.
Am Sonntagmorgen standen die Halbfinals auf dem Programm. Israel setzte sich gegen Wales in zwei Sätzen durch. England gewann dramatisch im Tiebreak gegen Spanien, nachdem der spanische Skip mit seinem Runner die kleinstmögliche Lücke traf. Im Final um Gold konnte sich England gegen Israel durchsetzen, Bronze gewann Wales gegen Spanien.
World Bowls Champion of Champions, 20. bis 25. September, cluBarham, New South Wales, Australien,
Vom 20. bis 25. September 2025 blickte die Bowls-Welt nach cluBarham in New South Wales, Australien, wo die besten Einzelspielerinnen und -spieler von 33 Nationen aus aller Welt im prestigeträchtigen World Bowls Champion of Champions um den Titel kämpften.
Für die Schweiz waren in diesem Jahr Marianne Künzle (BC Gstaad) und Thomas Wälti (BC Jungfrau) auf einer der grössten Bühnen des internationalen Bowls-Sports dabei. Während bei den Herren Thomas Wälti aus Interlaken, neben sechs Niederlagen aus sieben Partien immerhin gegen Singapur ein Spiel gewinnen konnte, spielte die für den Bowls Club Gstaad spielende Marianne Künzle gross auf. Die gebürtige Ostschweizerin, welche mittlerweile an der Ostküste in Australien lebt und trainiert, konnte von ihren zehn Partien deren sechs gewinnen. Marianne feierte schöne Siege gegen Singapur, Irland (im Tiebreak), China, USA, Cook Islands und Malaysia, sie besiegte dabei auch Spielerinnen aus grossen Bowls-Nationen. Mit einer Bilanz von sechs Siegen und nur vier Niederlagen (gegen Australien, Spanien im Tiebreak, die Siegerin aus Norfolk Island und Indien) fehlte für eine Viertelfinalqualifikation nur ein weiterer Sieg. Bei den Herren ging der Titel an den Irländer David Copeland, bei den Damen triumphierte die junge Shae Wilson aus Norfolk Island.
Saison Abschluss 2025 und Vorbereitung auf die kommende Saison 2026
Mitte Oktober werden noch diverse BC-Gstaad-Mitglieder an Turnieren in Calpe, Spanien, teilnehmen. Da es im Saanenland leider immer noch nicht möglich ist, ganzjährig Bowls zu spielen, müssen sich die BC-Gstaad-Mitglieder auswärts auf die neue Saison vorbereiten. Mitte März können Schweizer Bowls-Spielende an Testmatches in Zypern teilnehmen. Im Frühling wird die Saison mit Trainings und Turnieren ab Mitte April in Frankreich lanciert, bevor dann ab Mai auch in Gstaad wieder gespielt werden kann. Im nächsten Jahr stehen wiederum diverse BC-Gstaad-Mitglieder an internationalen Meisterschaften im Einsatz. Marianne Künzle schon im April an den Indoor-Weltmeisterschaften, Heidi Gafner, Esther Gamper, Pierre Vanderhout, Danny Crameri, Beat Matti und Markus Merz an den Europameisterschaften im September in Wales, welche als Qualifikationsevent für die Weltmeisterschaften 2027 in Leamington Spa, England, zählen, sowie Laura Butler und Pierre Vanderhout am World Bowls Champion of Champions 2026 in Australien. Der BC Gstaad hofft nach wie vor, die hiesige Bowls Saison zukünftig zu verlängern und ein geeignetes Outdoor- oder Indoor Projekt baldmöglichst realisieren zu können.
BEAT MATTI