Nebel! Echt jetzt?
14.03.2025 Kolumne«Trüb wie selten: So viele Nebeltage gab es seit 30 Jahren nicht mehr!», so die Schlagzeilen in den Medien zum Wetterfazit des zu Ende gehenden Winters. Festgebissen hat sich die Nebeldecke mit bis zu 49 trüben Tagen insbesondere in der Zentral- und Ostschweiz. Und bis zum ...
«Trüb wie selten: So viele Nebeltage gab es seit 30 Jahren nicht mehr!», so die Schlagzeilen in den Medien zum Wetterfazit des zu Ende gehenden Winters. Festgebissen hat sich die Nebeldecke mit bis zu 49 trüben Tagen insbesondere in der Zentral- und Ostschweiz. Und bis zum Erscheinen dieses Artikels wurde dieser Wert in weiten Teilen des Mittellandes sicher übertroffen. Meistens begleitet von länger anhaltenden Perioden einer stabilen Wetterlage. Wir erinnern uns: So auch die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr – unserer Hochsaison. Und wir erinnern uns gerne, denn unten grau heisst: hier oben blau und eitel Sonnenschein. Nicht nur absolutes Prachtswetter, auch beste Schneeverhältnisse für den Wintersport. Hotelherz, was willst du mehr? Da liegt die Vermutung nahe, dass bei derart idealen Bedingungen die gastgebenden Betriebe ob der vielen kurzfristigen Buchungen in Jubelstürme ausgebrochen sind.
Strahlender Sonnenschein heisst selbstverständlich auch strahlende Gesichter bei der gastgebenden Zunft. «Bei einer eh schon sehr hohen Auslastung zur Festtagszeit schätzen wir den Anteil der kurzfristig eingegangenen Buchungen auf 15 Prozent», so eine Rückmeldung aus einem Viersternehaus. Ein kleines «ja aber» ist dennoch anzufügen. Dies deshalb, weil die meisten Hotels zu den Weihnachts- und Neujahrstagen traditionell schon frühzeitig sehr gut gebucht sind, respektive das Schild «keine freien Zimmer» an der Eingangstüre hängt. Zusätzlich profitiert habe, vor allem da wo sonnige Terrassen locken, sicher die Gastronomie. Dass derart traumhafte Hochdrucklagen mittel- und langfristig ohnehin einen positiven Effekt auf die Attraktivität der Region ausüben, darüber sind sich alle Verantwortlichen einig. So beispielsweise das Echo aus einer traditionellen Herberge aus dem Gstaader Dorfzentrum: «Unsere Gäste waren glücklich und zufrieden und wir konnten den Erwartungen an eine erstklassige Wintersportdestination in jeder Hinsicht gerecht werden. Nach einigen Jahren mit wenig Schnee und oftmals ungünstigen Wetterbedingungen war diese Saison ein wahrer Segen!»
Keinem mit Begeisterung, Freude und Herzblut tickenden Hotelier bereitet es Freude, potenzielle Gäste wegen eines komplett ausgebuchten Hauses abweisen oder vertrösten zu müssen. Gerade auch in solchen Situationen wie eben der Schönwetterperiode zu den Feiertagen kommt die vorbildlich gelebte Kollegialität unter den hiesigen Kolleginnen und Kollegen zum Tragen. Wenn die Direktorin eines grossen Viersternebetriebs den Blick über den hauseigenen Gartenzaun wie folgt beschreibt: «In Spitzenzeiten kann es vorkommen, dass wir aufgrund der hohen Nachfrage keine Buchungen mehr entgegennehmen können. In solchen Fällen ist es üblich, den Gästen benachbarte Partnerhotels in der Region zu empfehlen. So können wir sicherstellen, dass die Besucher trotzdem eine schöne Zeit im Saanenland geniessen können und im Idealfall wieder kommen.»
Hat da wirklich jemand etwas von Nebel gesagt...?
HOTELIERVEREIN GSTAAD-SAANENLAND
«Gastgeberblick» ist eine neue Kolumne des Hoteliervereins Gstaad-Saanenland. Sie erscheint regelmässig und informiert über das, was die Hoteliers und Gastgeberinnen in der Ferienregion Gstaad bewegt.