Neue Plattform entlastet Spitäler von mehrfachen Erhebungen
26.08.2025 GesundheitswesenDas Bundesamt für Statistik (BFS) hat gemeinsam mit Spitälern, Kantonen, Versicherern sowie weiteren Partnern die kollaborative Plattform SpiGes geschaffen. Diese hat zum Ziel, den administrativen Aufwand der Spitäler bei der Datenlieferung zu reduzieren, wie das BFS in ...
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat gemeinsam mit Spitälern, Kantonen, Versicherern sowie weiteren Partnern die kollaborative Plattform SpiGes geschaffen. Diese hat zum Ziel, den administrativen Aufwand der Spitäler bei der Datenlieferung zu reduzieren, wie das BFS in einer Medienmitteilung schreibt. Bislang mussten Spitäler ihre Daten – etwa für Statistik, Steuerung, Qualitätskontrolle, kantonale Spitalplanungen, Tarifverhandlungen und Tarifsystementwicklung – in separaten Erhebungen an unterschiedliche Empfänger liefern. Dies solle künftig nur noch einmal geschehen («Once-Only-Prinzip»).
Der Bundesrat wolle die Datenbewirtschaftung der öffentlichen Hand durch die Mehrfachnutzung von Daten einfacher und effizienter machen: Personen und Unternehmen sollen den Behörden bestimmte Angaben nur noch einmal melden müssen. Dies solle auch für die Spitäler gelten. Denn heute liefern sie dem Bund einerseits Daten für statistische wie administrative Zwecke. Parallel dazu würden andererseits beinahe identische Daten im Rahmen der Tarifverhandlungen zwischen den Tarifpartnern und den Kantonen ausgetauscht.
Dies solle sich mit SpiGes nun ändern: Spitäler sollen nur noch einmal einen Datensatz auf die kollaborative Plattform stellen, der dann je nach gesetzlichem Auftrag von mehreren Organisationen genutzt werden könne, so das BFS. Gemeinsam mit den Partnern habe das BFS Inhalte, Qualitätschecks, Abläufe und Fristen sowie Liefereinheiten (Unternehmen, Spital oder Standort) abgestimmt. Die neue Lösung SpiGes ersetze damit seit diesem Jahr die medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS). Per Mitte August hätten 382 der 386 stationären Spitalstandorte ihre Daten via Plattform hochgeladen, was einem Anteil von 99 Prozent entspreche.
Alles auf einer Plattform
Damit die Daten für unterschiedliche Zwecke genutzt werden können, müssten sie durch die späteren Datennutzer geprüft werden. Eine rein automatisierte Prüfung reiche nicht aus, da die Daten essenziell seien, z.B. für die Bestimmung der Spitaltarife, über die jährlich dutzende Milliarden Franken abgerechnet werden, so das BFS weiter. Damit die Beteiligten die Daten auch manuell prüfen können, biete die Plattform effiziente Möglichkeiten zur kollaborativen Datenprüfung. Inhaltliche Unklarheiten könnten so von den involvierten Stakeholdern (Spitäler, Kantone, Versicherern und weiteren Partnern) in einem thematischen Chat geklärt werden. Rückfragen würden entfallen und die Datenqualität werde nachvollziehbar und transparent.
Das BFS habe erste Daten für die Nutzung zu den Verwendungszwecken im August auf der Plattform zur Verfügung gestellt. Weiter fördere es die Transparenz, indem es im April 2025 erstmals eine Liste der Spitalbetriebe publiziert habe und die Definitionen und Variablen von SpiGes auf der Interoperabilitätsplattform I14Y.admin.ch bereitstelle.
Weiterentwicklung und Optimierung
Das BFS werde die SpiGes-Plattform fortlaufend optimieren und weiterentwickeln. Sowohl zusätzliche Funktionalitäten wie Nutzer würden in den folgenden Jahren integriert. Ab den Daten 2025 könnten die User die ITAR_K®- Datei für die Tarifbestimmung und die Wirtschaftlichkeitsprüfung direkt von der SpiGes-Plattform herunterladen. Weiter plane das BFS die Erhebung der Patientendaten spitalambulant (PSA) und später diejenige der Strukturdaten der Krankenhausstatistik (KS) auf die SpiGes-Plattform zu überführen.
Wichtiger Meilenstein
Das Projekt SpiGes wurde als Teil des nationalen Programms zur effizienteren Datenbewirtschaftung (NaDB) gestartet und nun ins nationale Programm DigiSanté zur Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen überführt. «Mit der Einführung von SpiGes Anfang 2025 hat das BFS einen wichtigen Meilenstein für die Digitalisierung und Modernisierung des Schweizer Gesundheitswesens gesetzt. Die Plattform zeigt, wie Gesundheitsdaten effizient erhoben und genutzt werden können und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung. Damit ist SpiGes bereits im ersten Umsetzungsjahr von DigiSanté ein besonders sichtbares Projekt: Es macht deutlich, wie die Akteure gemeinsam die Digitalisierung im Gesundheitswesen umsetzen. Ebenfalls unterstützt wurde das Projekt durch den Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei sowie durch die Digitale Verwaltung Schweiz DVS.»
PD/AMO
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