Das Filmpodium Saanenland zeigt am kommenden Montag, 11. Dezember den Film «Nezouh» im Cinema Gstaad. Im Film der syrischen Regisseurin Soudade Kaadan lebt die junge Zeina mit ihren Eltern im einst lebensfrohen Damaskus. Die Mutter will weg, der Vater ist wild entschlossen, zu ...
Das Filmpodium Saanenland zeigt am kommenden Montag, 11. Dezember den Film «Nezouh» im Cinema Gstaad. Im Film der syrischen Regisseurin Soudade Kaadan lebt die junge Zeina mit ihren Eltern im einst lebensfrohen Damaskus. Die Mutter will weg, der Vater ist wild entschlossen, zu bleiben. Da reisst eine Bombe ein Loch in die Decke von Zeinas Zimmer und gibt den Blick auf den Himmel und die Sterne frei.
Soudade Kaadan erzählt sanft und leicht eine traumhafte Geschichte, die die Hoffnungen einer ganzen Generation widerspiegelt. Insbesondere die Figur des Mädchens Zeina verkörpert die Unschuld und Hoffnung inmitten der harten Realität des Krieges.
«Nezouh» ist der vierte Langfilm der in Frankreich geborenen syrischen Dokumentar- und Spielfilmregisseurin Soudade Kaadan. Er bietet ein Kinoerlebnis, das die Menschlichkeit inmitten des syrischen Bürgerkriegs einfängt. Er ist eine ergreifende Erzählung über Verlust und Hoffnung und die unvorstellbaren Herausforderungen, denen Menschen in Kriegsgebieten gegenüberstehen. Kaadan legte ihr Drehbuch als allegorische Geschichte der weiblichen Emanzipation inmitten des Syrienkonflikts in Damaskus an. Der Film ist autobiographisch geprägt, beleuchtet die menschliche Seite des Konflikts und ermutigt damit die Zuschauenden, sich in die Gefühle und Herausforderungen der Figuren hineinzuversetzen.
Gemeinsam mit ihrer Schwester erlebte Kaadan Bombenangriffe auf das Stadtgebiet von Damaskus, in dem sie zu jener Zeit wohnte. Die durch den Krieg verursachte Flüchtlingswelle hatte, laut Kaadan, auch einen positiven Nebeneffekt – es sei zum ersten Mal normal gewesen, dass junge Frauen aus Damaskus alleine leben, sich von ihren Familien trennen und eigene Entscheidungen treffen konnten. Ende des Jahres 2012 verliess Kaadan Damaskus, nachdem die Bombenanschläge auch ihr Wohngebiet erreicht hatten.
Neben dem dramatischen Stoff beinhaltet «Nezouh» durchaus auch humorvolle Elemente. Einigen Angaben zufolge habe die Filmemacherin allerdings sieben Jahre gebraucht, um Geschichten über den Krieg, Flüchtlinge und das Exil mit Humor verbinden zu können.
Der Film «Nezouh» ist ein sanftes Juwel aus einem malträtierten und in Trümmern liegenden Syrien. Mit zärtlichem und gleichzeitig amüsiertem Blick erzählt die Regisseurin Kaadan vom emanzipatorischen Weg einer jungen Frau und ihrer Mutter aus dem Wahnsinn der Männer hinaus. Durch die einfühlsame Erzählweise ermöglicht sie dem Publikum, sich in die Welt der Figuren hineinzuversetzen und den Krieg aus einer persönlichen Perspektive zu erleben.
«Nezouh» steht nicht nur für die Kraft des syrischen Kinos, sondern auch für die wachsende Präsenz des Landes in der Filmwelt. Der Film nutzt die universelle Sprache des Kinos, um die Aufmerksamkeit auf globale soziale und politische Probleme zu lenken. Neben anderen namhaften Preisen erhielt der Film den Publikumspreis beim Venice Film Festival 2022.
Kommen Sie mit auf die ergreifende und emotionale Reise dieser sanften und traumhaften Erzählung. Nicht verpassen!
FILMPODIUM SAANENLAND
Wir zeigen den Film am Montag, 11. Dezember um 20.30 Uhr im Cinema Gstaad. Nichtmitglieder sind herzlich willkommen und zahlen an der Abendkasse.