Die 68. Ausgabe des Gstaad Menuhin Festival & Academy schliesst mit insgesamt 60 Konzerten das diesjährige Thema «Transformation» ab. Artistic Director Christoph Müller verrät, warum er trotz geringerer Besucherzahlen zufrieden zurück- und gespannt in die ...
Die 68. Ausgabe des Gstaad Menuhin Festival & Academy schliesst mit insgesamt 60 Konzerten das diesjährige Thema «Transformation» ab. Artistic Director Christoph Müller verrät, warum er trotz geringerer Besucherzahlen zufrieden zurück- und gespannt in die Zukunft blickt.
Die zweite Epoche des «Wandels» kommt zum Ende
Das Gstaad Menuhin Festival & Academy verabschiedet seine 68. Ausgabe mit einem positiven Rückblick. Konstante Besucherzahlen wie auch diverse Premieren lassen Organisatoren zufrieden auf das kommende dritte Jahr des Zyklus «Wandel» mit dem Thema «Migration» blicken.
ELISA OPPERMANN
Mit einem abschliessenden Sinfoniekonzert des London Symphony Orchestras unter der Leitung von Sir Antonio Pappano verabschiedete sich die 68. Ausgabe des Gstaad Menuhin Festivals & Academy. Im Rahmen der diesjährigen Austragung fanden sechzig Konzerte statt, welche nach Angaben der Verantwortlichen insgesamt 25’400 Besuchende in ihren Bann zogen. 1400 Personen weniger als im vorherigen Rekordjahr 2023, doch Artistic Director Christoph Müller blickt zufrieden auf 2024 zurück: «Aufgrund eines abgesagten ausverkauften Konzertes von Hélène Grimaud sowie zwei Zeltkonzerten weniger hatten wir zwar etwas weniger Besucher:innen als im Vorjahr, wir erfreuen uns jedoch an einem konstant hohen Niveau.» Es sei zum einen die Konstanz, die eine positive Bilanz ziehen lasse, andererseits jedoch erfreute auch gerade der Wandel des Neugewagten. Denn zum ersten Mal fanden dieses Jahr Konzerte auf dem Gipfel des Egglis als neuem Spielort statt.
Neuland auf 1500 Metern Höhe
Im Rahmen des diesjährigen Themas «Transformation» vereinte sich vor malerischer Alpenkulisse erstmals klassische Musik mit Electro Musik.
Neuland für Gstaad Menuhin Festival & Academy ist nicht nur dieses musikalische Zusammentreffen von Vision String Quartett und Live Electronic Event, sondern auch der besondere Schauplatz des Spektakels. Der beliebte Gstaader Hausberg Eggli wurde zur Tribüne für vier aussergewöhnliche Konzerte, die den Gästen teilweise auch ein kulinarisches Erlebnis boten. Nebst dem Elektro-Event, welcher in Zusammenarbeit mit Plausch Events realisiert werden konnte, durften Besucher:innen unter anderem ein Brunch-Konzert geniessen oder unter freiem Himmel die Sterne bei sanften musikalischen Klängen bewundern.
Im Wandel der Zeit: Von der Transformation hin zur Migration
Mit dem vollendeten Festivaljahr 2024 kommt ebenfalls die zweite Etappe «Transformation» des dreijährigen Zyklus «Wandel» zum Schluss. Angefangen im Jahr 2023 unter dem Motto «Demut» über die diesjährige Ausgabe «Transformation» bis hin zur kommenden «Migration», befindet sich die künstlerische Leitung bei Christoph Müller. Artistic Director Christoph Müller wird nach dem Festival 2025 die künstlerische Verantwortung an Daniel Hope übergeben, welcher dieses Jahr bei Konzerten in Saanen und Zweisimmen auftrat. Müller verrät, dass im kommenden Jahr insbesondere die Herkunft der Musiker in den Vordergrund rückt. Begriffe wie «Identität, Heimweh, Exil oder Nostalgie» seien hierbei führende Emotionen und Wegleiter.
Musik und Natur – Events auf dem Eggli für das kommende Jahr bestätigt
Passender zum Gefühl der Heimat hätte es nicht kommen können: Christoph Müller bestätigte auch fürs kommende Jahr die Eggli-Konzerte. Sowohl die Zusammenarbeit mit Plausch Events wie auch der Brunch werden im kommenden Jahr wieder aufgegriffen.
Doch nicht nur die Eggli-Events lassen voller Spannung auf das kommende Jahr blicken, der Artistic Director verspricht auch weiterhin: «Wir versuchen stets einen Schritt vorauszugehen, die Zukunft mitzugestalten». Besonders gut zu erkennen war dieses Streben etwa bei der modernen Inszenierung der Wagner-Oper, welche einen 3-D-Effekt kreierte. Auch die diversen Preisverleihungen, wie der Olivier Berggruen Prize oder auch der Neeme Järvi Prize, sorgen stets für Spannung und ebnen den Laureaten eine vielversprechende Zukunft.