René Müller und Ernst Wandfluh neu im Vorstand
07.05.2024 WirtschaftDie Vernetzung im Berner Oberland und darüber hinaus stand im Zentrum der 104. Generalversammlung der Volkswirtschaft Berner Oberland. Die über 100 anwesenden Mitglieder haben allen Traktanden einstimmig zugestimmt. Künftig ergänzen Ernst Wandfluh, Nationalrat, ...
Die Vernetzung im Berner Oberland und darüber hinaus stand im Zentrum der 104. Generalversammlung der Volkswirtschaft Berner Oberland. Die über 100 anwesenden Mitglieder haben allen Traktanden einstimmig zugestimmt. Künftig ergänzen Ernst Wandfluh, Nationalrat, Kandergrund, und René Müller, Hotelier, Adelboden, den Vorstand. Carlos Reinhard, Grossrat, Thun, ist in das Vizepräsidium gewählt worden.
Zwei neue Mitglieder ergänzten den Vorstand der Volkswirtschaft Berner Oberland: «An der 104. Generalversammlung in der Westhalle in Thun wurden Nationalrat Ernst Wandfluh und Hotelier René Müller einstimmig gewählt. Wandfluh ersetzt den im vergangenen Jahr in den Bundesrat gewählten Albert Rösti, Müller wird den Platz von Unternehmer und Grossrat Markus Wenger einnehmen. Wenger wurde nach acht Jahren Tätigkeit im Vorstand verabschiedet», schreibt die Volkswirtschaft Berner Oberland. Neben den beiden Neuzugängen im Vorstand kommt es beim Vizepräsidium zu einem Wechsel: Carlos Reinhard, Unternehmer und Grossrat aus Thun, übernimmt das Amt des Vizepräsidenten von Andreas Michel. Der Grossrat und CEO der Michel Gruppe bleibe dem Vorstand der Volkswirtschaft Berner Oberland weiter als Mitglied erhalten.
Vernetzung steht im Zentrum
Die Mitglieder der Volkswirtschaft Berner Oberland hätten allen weiteren Traktanden der Generalversammlung einstimmig zugestimmt, kann der Medienmitteilung entnommen werden. Präsidentin Marianna Lehmann hat die Wichtigkeit einer gesamt-berneroberländischen Organisation betont: «Ich freue mich immer, wenn die Volkswirtschaft Berner Oberland einen Beitrag für die Vernetzung innerhalb der Region und darüber hinaus leisten kann.» Mit der Lehrstellenplattform «Lehre BeO» und dem Projekt «Kulturstammtische» hat die Präsidentin zwei überregionale Vernetzungsmöglichkeiten aus den Bereichen Bildung und Kultur aufgezeigt. Auch 2024 stünden die Vernetzung und das Lobbying für das Berner Oberland und die Anliegen der Mitglieder der Organisation im Zentrum. Das Projekt «Sprechzimmer+», welches sich um die Entwicklung und Umsetzung eines visionären Arztpraxiskonzepts kümmere, solle von der Initialisierungsphase in ein Pilotprojekt mit Start 2025 überführt werden. Ein weiteres, eben lanciertes Projekt werde sich der Kreislaufwirtschaft widmen. «Dieses Jahr werden wir die Bedürfnisse der lokalen KMUs aufnehmen und entsprechend weitere Aktivitäten planen», führte Urs Pfenninger, Leiter Standortförderung, in seinem Ausblick aus. Ein zentrales Anliegen, das auch bei den Firmenbesuchen, welche die Organisation regelmässig durchführe, immer wieder zur Sprache komme, sei der Fachkräftemangel. Dem wolle die Volkswirtschaft Berner Oberland auf ganzheitlicher Ebene begegnen: «Im Kern unseres Wirkens stehen die Verbindungen – zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung – um die Rahmenbedingungen für unsere Region so zu gestalten, dass diese attraktiv für Firmen bleibt und wir damit auch Fachkräfte anziehen können», fasste Geschäftsführerin Susanne Huber zusammen.
Peripherien sind Chancenräume
Im Anschluss an die Generalversammlung präsentierten Prof. Dr. Heike Mayer, Geographisches Institut, Universität Bern, und Susanne Huber die Erkenntnisse aus dem Schlussbericht des Rates für Raumordnung, Legislatur 2020 bis 2023, wie die Volkswirtschaft Berner Oberland schreibt. Der Rat für Raumordnung habe sich im Auftrag des Bundesrates während vier Jahren mit den Entwicklungsperspektiven der Peripherien in der Schweiz auseinandergesetzt. «Mayer regte an, dass nicht nur Berggebiete und der ländliche Raum als Peripherien angesehen werden können, sondern auch Regionalzentren, wie etwa die Stadt Thun, insbesondere wenn die Wertschöpfung in grössere Städte abfliesst.» Mit dem Bericht wolle man dem Bundesrat Denkanstösse liefern: «Peripherien sind nicht Räume, die vernachlässigt werden und hinterher hinken, sondern sie haben grosse Potenziale und in ihnen wachsen viele Ideen», so Mayer. Hier gelte es anzusetzen. Susanne Huber zeigte Beispiele für solche Weiterentwicklungen, insbesondere im Berner Oberland, auf. Ihr grösstes Learning während der vergangenen Legislatur im Rat für Raumordnung sei die vielschichtige Definition von Peripherien gewesen: «Der Perspektivenwechsel, weg von der Sicht auf rückständige, benachteiligte Randgebiete und hin zu Chancenräumen, ist extrem wichtig.»
PD/AMO