Royal Yacht Squadron: Segeln mit Sportsgeist und Zusammenarbeit mit dem Gstaad Yacht Club
06.06.2025 SportVom 23. bis 26. Mai versammelten sich fünf Teams von befreundeten Yacht Clubs, jedes bestehend aus vier Teilnehmenden, zur mit Spannung erwarteten Castle Trophy, organisiert vom Royal Yacht Squadron (RYS), einem der angesehensten Segelclubs der Welt, gegründet 1815. Die ...
Vom 23. bis 26. Mai versammelten sich fünf Teams von befreundeten Yacht Clubs, jedes bestehend aus vier Teilnehmenden, zur mit Spannung erwarteten Castle Trophy, organisiert vom Royal Yacht Squadron (RYS), einem der angesehensten Segelclubs der Welt, gegründet 1815. Die Veranstaltung fand im eleganten RYS Clubhaus statt, einem ehemaligen Militärfort aus dem 16. Jahrhundert auf der Isle of Wight, vor der Küste von Southampton UK, welches liebevoll «Castle» genannt wird.
Im Winter veranstaltete der Gstaad Yacht Club sein traditionelles Ski Yachting, bei dem die Welten des Skifahrens und Segelns zu einer einzigartigen Atmosphäre verschmelze. Der Royal Yacht Squadron ist seit fast 25 Jahren bei jedem Anlass dabei. Die beiden Clubs hissten gemeinsam Flagge und entschieden sich, die Kräfte auch für die Castle Trophy zu bündeln, mit Geschwindigkeitsskirennen in Gstaad und einer «interclublichen» Segelveranstaltung auf J70s in Cowes, wobei für das Resultat beide Ergebnisse kombiniert wurden.
Das Segelteam des Gstaad Yacht Clubs, das hauptsächlich aus Frauen bestand und unter der Leitung von Virginie Lienhart mit den Teammitgliedern Patrizia Matti, Sophie Lienhart und Reinhard Suhner segelte, sicherte sich stolz den zweiten Platz, während das Team des Royal Yacht Squadrons den ersten Platz belegte und die begehrte Castle Trophy gewann.
Neben dem Gstaad Yacht Club kamen fünf weitere befreundete Clubs der freundlichen Einladung der RYS nach: Die Société Nautique de Genève, der Yacht Club Italiano, der Yacht Club Costa Smeralda und der Royal Thames Yacht Club. Eine Regel des Events war, dass kein Team ohne mindestens einen Mann und/oder eine Frau an Bord teilnehmen konnte, um ein sportliches Gleichgewicht zu gewährleisten.
Die Veranstaltung begann am 23. Mai mit einem wunderschönen sonnigen Tag und einer moderaten Brise, die ideale Bedingungen für eine Trainingssession und das Kennenlernen der bereitgestellten J70s boten.
Am 24. Mai, vor dem Start des ersten Castle-Trophy-Rennens, hatten die Teilnehmenden das Privileg, die aufeinander folgenden Starts des Myth of Malham Race zu beobachten (siehe unten stehenden Artikel). Der Nervenkitzel des Rennens wurde durch dramatische Kanonenschüsse verstärkt, die jeden Start markierten, wobei achtzig Offshore-Yachten teilnahmen.
Anschliessend gingen die Teilnehmenden auf die Rennstrecke, wobei fünf Rennen bei gleichmässiger Brise und leicht unruhigen Gewässern im Solent ausgetragen wurden. Der Kurs, der vor dem RYS-Clubhaus gesetzt war, erforderte von den Segler:innen besondere Vorsicht im Hinblick auf den Verkehr in den geschäftigen Gewässern, darunter Autofähren, Passagierfähren und grosse Handelsschiffe, die in den nahegelegenen Southampton Channel einund ausfuhren. Der Begriff «gemeinsam genutzter maritimer Raum» bekam eine neue Bedeutung, als die Teilnehmenden diese belebten Gewässer mit Präzision navigierten. Leider musste der zweite Renntag aufgrund starker Winde vorzeitig abgebrochen werden. Das Wettkampfkomitee organisierte jedoch schnell eine Plan-B-Tour, bei der die Teilnehmenden mit dem Boot zum Osborne House, dem prächtigen Familienanwesen von Königin Victoria, gebracht wurden. Nach der Rückkehr nach Cowes wurde eine aufregende, geführte Tour durch den RYS-Club angeboten, bei der faszinierende Einblicke in dessen reiche Geschichte sowie in die wertvolle Sammlung von Trophäen, Gemälden und Modellen gewährt wurden.
Am 26. Mai brachte das Wetter eine Mischung aus bewölktem Himmel und kräftigen Böen, was eine ideale Kulisse für das Team Racing bot – ein Format, bei dem zwei Boote gegen zwei Boote antreten und bis zum letzten Moment jedes Rennens eine spannende Atmosphäre herrscht. Die Rennstrecke, die in der Nähe des Osborne House gesetzt wurde, um die Wellen zu glätten, war Gastgeber für acht spannende Rennen unter den wachsamen Augen des Wettkampfkomitees und der Juryboote.
Das Gstaad Yacht Club Ski Yachting und der Castle Trophy Segelanlass werden 2026 in ihre nächste Auflage zurückkehren, sehr zur Freude aller Teilnehmenden.
GSTAAD YACHT CLUB
DER ROYAL YACHT SQUADRON: EINE TRADITION DER EXZELLENZ IM YACHTSPORT
Der 1815 gegründete Royal Yacht Squadron (RYS) zählt zu den ältesten und renommiertesten Yachtclubs der Welt und befindet sich in Cowes auf der Isle of Wight. Ursprünglich von einer Gruppe segelbegeisterter Herren gegründet, erhielt der RYS bereits 1833 königliche Anerkennung und wurde offiziell zum Royal Yacht Squadron.
Berühmt für seine reiche Geschichte und die enge Verbindung zur britischen Königsfamilie – mit Königin Elizabeth II. als Schirmherrin und Prinz Philip als Admiral – steht der RYS für eine lange und stolze Tradition der Exzellenz im Segelsport.
Das ikonische Clubhaus, das sogenannte Cowes Castle, bietet einen atemberaubenden Blick auf den Solent – ein bedeutendes Segelrevier und Austragungsort vieler weltbekannter Regatten. Die Mitgliedschaft ist exklusiv und setzt in der Regel den Besitz einer eigenen Yacht oder ein starkes Engagement für den Segelsport voraus.
Der RYS hat eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung des Yachtsports gespielt – unter anderem durch bedeutende Veranstaltungen wie Cowes Week, Nachwuchsprogramme und seine Unterstützung des America’s Cups.
Neben seinem sportlichen Erbe pflegt der Club auch eine enge Beziehung zur Royal Navy. Zahlreiche bedeutende Marineoffiziere zählen zu seinen Mitgliedern. Darüber hinaus ist der Club durch die Royal Yacht Squadron Racing Ltd. ein massgeblicher Akteur in der britischen America’s-Cup-Initiative.
Im Jahr 2015 feierte der RYS sein 200-jähriges Bestehen – ein bedeutendes Jubiläum, das zwei Jahrhunderte aussergewöhnlicher Geschichte und weltweiten Einflusses im Segelsport würdigte.
GYC