Saanen Bank: guter Halbjahresabschluss

  22.07.2022 Wirtschaft

Die Saanen Bank ist sehr gut ins Jahr 2022 gestartet und kann für das erste Semester gute Zahlen präsentieren: Die Bilanzsumme erhöhte sich um 2.6% und beträgt CHF 1.81 Mia. In der Erfolgsrechnung resultiert für das erste Halbjahr ein Geschäftserfolg von CHF 4.3 Mio. (+3.6%). Die Geschäftsleitung wurde auf den 1. Juli 2022 durch Adrian Di Camillo erweitert.

Im ersten Semester 2022 ist die Bilanzsumme der Bank um 2.6 % (+CHF 46.4 Mio.) gewachsen und beträgt erstmal knapp über CHF 1.8 Milliarden. Hauptverantwortlich für dieses Wachstum ist das Kundengeschäft: Die Kundengelder konnten um 2.7 % (38.6 Mio.) gesteigert werden und die Ausleihungen haben um erfreuliche 2.3 % (+CHF 31.3 Mio.) zugenommen. Somit sind aktuell alle Kundenausleihungen mit Kundengeldern refinanziert und die Bank verfügt gleichzeitig über flüssige Mittel von über CHF 350 Mio.

Aufgrund taktischer Wertschriftenverkäufe und Marktkorrekturen hat das Depotvolumen um 13.8 % abgenommen. Erfreulicherweise konnte die Anzahl Vermögensverwaltungsmandate trotz misslicher Marktbedingungen gleichzeitig um 9 % weiter ausgebaut werden. Bereits über 270 Kunden nutzen dieses Angebot und profitieren von der professionellen Verwaltung ihrer Wertschriften durch die Fachspezialisten.

Deutlich höherer Bruttoertrag
Entsprechend der Erwartung der Bank hat der Brutto-Zinserfolg massgeblich zugenommen (+11.6 %). Hauptverantwortlich für diese Steigerung sind nicht die steigenden Zinsen, sondern ein deutlich tieferer Zinsaufwand (–30.2 %). Dies aufgrund wegfallender alter Refinanzierungsfaszilitäten und des Transfers von teuren Vorsorgegeldern Revor in die optimierte Vorsorgelösung Revor Invest. Zusätzlich musste die Bank nicht mehr benötigte Wertberichtigungen auf Ausleihungen auflösen, was den Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft unbeabsichtigt nochmals erhöhte (+CHF 1.7 Mio.).

Ebenfalls der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+11.2 %) und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft (+3.9 %) haben erfreulich zugenommen. Einzig beim übrigen Erfolg muss aufgrund von Buchverlusten auf Finanzanlagen im Vergleich mit dem Vorjahr stichtagsbezogen ein Minus (–33.6%) ausgewiesen werden. Insgesamt konnte der Bruttoertrag im ersten Halbjahr um stolze CHF 974’000.– (+9.5 %) gesteigert werden. Hauptverantwortlich für den höheren Geschäftsaufwand (+9.4 %) ist die Einzahlung von CHF 350’000.– in die Arbeitgeberbeitragsreserven BVG (Vorjahr CHF 100’000.–). Nach den ordentlichen Abschreibungen und der Bildung von freiwilligen steuerbegünstigten Rückstellungen von CHF 1.7 Mio. ergibt sich ein Geschäftserfolg von CHF 4.3 Mio. (+3.6 %) für das erste Halbjahr. Das Kosten-/Ertragsverhältnis beträgt tiefe 45.2 %, das ist im Branchenvergleich ein sehr guter Wert.

Stärkung Eigenkapital und höherer Reingewinn
Aufgrund des positiven Geschäftsganges konnten bereits per Mitte Jahr CHF 2.1 Mio. in die als Eigenkapital angerechneten Reserven für allgemeine Bankrisiken einbezahlt werden. Der Reingewinn für das erste Halbjahr beträgt CHF 1.4 Mio. (+3.4 %).

Erweiterung der Geschäftsleitung
Im Rahmen der auf Nachhaltigkeit und Kontinuität ausgerichteten Geschäftspolitik hat der Verwaltungsrat Adrian Di Camillo (1986) per 1. Juli 2022 in die Geschäftsleitung der Bank berufen. Somit sind alle drei Funktionsbereiche der Bank in der Geschäftsleitung vertreten. Bereits im Frühling hat Adrian Di Camillo die Leitung für den Bereich Fachzentrum/Finanzen/Personal übernommen und ist somit für die rückwärtigen Themenfelder der Bank verantwortlich.

Prüfungserfolge
Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden ist der Bank wichtig. Die Bank gratuliert Luna Femia, Kauffrau EFZ, und Elija Nydegger, Kaufmann EFZ, zum erfolgreichen Lehrabschluss und wünscht den jungen Berufsleuten viel Erfolg bei der Umsetzung des Gelernten im Berufsalltag.

Umbau Hauptsitz Saanen
Endlich: Nach einer intensiven Planungsphase erfolgte direkt nach Ostern der Start für die Umbauarbeiten am Hauptsitz in Saanen. Damit der Bankbetrieb während der Bauphase möglichst reibungslos und ohne Komplikationen sichergestellt werden kann, werden die alten Post-Räumlichkeiten als Provisorium für den Schalterbetrieb genutzt – was sich bestens bewährt. So können doch massgeblich Kosten für ein Container-Provisorium eingespart werden, und für die Kunden und Mitarbeitenden ist dies im Bankenalltag viel angenehmer.

Dass eine Baustelle viel Lärm, Staub und weitere Emissionen bedeutet, war sich die Bank bewusst. Doch die Vorfreude auf die neue Kundenzone und die zusätzlichen Büroräumlichkeiten überwiegen die Unannehmlichkeiten. Bereits im Frühling 2023 werden die Kunden in der neuen Kundenzone empfangen. Die Kombination von modernem Banking mit einer umfangreichen Selbstbedienungszone und weiterhin konventioneller persönlicher Beratung am klassischen Bankschalter passt sicher zu den Erwartungen der Kunden.

Kurssteigerung der Saanen-Bank-Aktie
Zusammen mit der positiven Geschäftsentwicklung hat auch der Kurs der Saanen-Bank-Aktie im ersten Halbjahr 2022 entgegen dem Börsentrend um +CHF 170 (+4.7%) zugenommen. Weiterhin verfügt die Bank nur über einen minimalen Eigenbestand und hat aktuell keine Aktien, welche sie bereit ist zu verkaufen. Das Price-/Book-Verhältnis beträgt aktuell 70 %, was bedeutet, dass der Börsenkurs 70 % des inneren Wertes der Bank ohne stille Reserven entspricht. Dies ist im Branchenvergleich ein sehr solides und gesundes Verhältnis. Da alle Transaktionen über die Börse OTC-X abgewickelt werden, besteht für die bestehenden und potenziellen Aktionäre volle Transparenz über den Handel der Aktie.

Weitere positive Entwicklung erwartet
Die grosse Nervosität und Unsicherheit an den Finanzmärkten sind grundsätzlich Gift für das Bankgeschäft. In der aktuellen Situation mit leicht steigenden Zinsen gehören die Banken jedoch eher zu den Gewinnern, was sich positiv auf die Entwicklung und Ertragslage auswirkt. Deshalb sieht der Ausblick für das zweite Semester 2022 für die Bank positiv aus. Gleichzeitig gilt es jedoch anzumerken, dass aufgrund der vorgenannten Unsicherheiten auch mit negativen Auswirkungen in allenfalls heute noch nicht vorhersehbarer Art gerechnet werden muss. Insbesondere die Zinsentwicklung ist aktuell schwer voraussehbar. Um diese Risiken zu reduzieren, hat die Bank zusätzliche Absicherungsmassnahmen getätigt. Die Rahmenbedingungen bleiben anspruchsvoll, doch die Chancen stehen gut, dass ebenfalls das zweite Semester 2022 zahlenmässig positiv verlaufen wird. Somit erwartet die Bank für das ganze Jahr 2022 eine Steigerung des Ertrages und Geschäftserfolges im Vergleich zum Jahr 2021.

PD SAANEN BANNK


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