Die Generalversammlung der Saanen Bank in ihrem 150. Geschäftsjahr zog rund 600 Menschen ins Menuhin-Festivalzelt in Gstaad. Neben Dienstjubiläen und einer Neuwahl wurde auch der langjährige Stellvertreter des Geschäftsführers Urs Zumbrunnen würdig in die ...
Die Generalversammlung der Saanen Bank in ihrem 150. Geschäftsjahr zog rund 600 Menschen ins Menuhin-Festivalzelt in Gstaad. Neben Dienstjubiläen und einer Neuwahl wurde auch der langjährige Stellvertreter des Geschäftsführers Urs Zumbrunnen würdig in die Pension verabschiedet. Grund zum Feiern gab ein ausserordentlich gutes Geschäftsjahr 2023.
JENNY STERCHI
«Ist das warm hier drin», war aus den Besucherreihen zu hören. Bis auf den letzten Platz war das Festivalzelt in Gstaad gefüllt, als Verwaltungsratspräsident Viktor Steimle und CEO Jürg von Allmen letzten Freitag durch die 149. Generalversammlung der Saanen Bank führten.
Überdurchschnittliche Liquidität
Die Schweizer Nationalbank hat im Kampf gegen die Inflation die Liquidität der Schweizer Banken verzinst. «Die Zinserhöhung auf 1,75 Prozent wirkte sich bei unserer überdurchschnittlichen Liquidität von 350 bis 400 Millionen Franken überaus erfreulich aus», erklärte Jürg von Allmen in seinem Jahresbericht. Die Saanen Bank habe diese gewachsenen Einnahmen an die Kunden weitergeleitet. «Wir haben letzten Sommer unsere Guthabenzinsen deutlich angehoben», führte der CEO weiter aus. Demnach gab es für Lohn- und Geschäftskonti wieder Zinsen. Zudem hätten die Kontospesen gesenkt werden können. Auch für die Anlagekunden sei 2023 mit Renditen zwischen drei und zwölf Prozent ein durchaus positives Jahr gewesen.
Fachkräftemangel setzt sich fort
«Die Pensionierung langjähriger Mitarbeiter mit umfangreichem Fachwissen, viele Baustellen im Zuge der Filialumbauarbeiten und permanent zu wenig Leute haben uns gefordert», zählte Jürg von Allmen auf. Wachstum fordere auch Ressourcen, sowohl in der Technologie als auch bei den Arbeitskräften.
Pension nach 44 Jahren
Umso erfreulicher sei die Tatsache, dass für Urs Zumbrunnen, Leiter Firmenkunden und Kredite, der Ende des Monats in Pension geht, eine Nachfolgerin gefunden werden konnte. Nadja Müller wird als Bankfachfrau, Kreditspezialistin und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Saanen Bank im Einsatz sein.
Urs Zumbrunnen hingegen wird in den verdienten Ruhestand gehen, aber auch viel Hintergrundwissen zur jahrelangen Kundschaft mitnehmen. Mit stehenden Ovationen dankten sowohl die 50 Mitarbeitenden als auch die 619 anwesenden Aktionäre und Aktionärinnen – so viele wie nie zuvor – dem zukünftigen Pensionär. Mit Witz begegnete er seiner Rührung: «Ich danke auch meiner Frau, nicht zuletzt, weil sie mir wohl 4000 Hemden gebügelt hat.»
Wechsel im Verwaltungsrat
Die Verwaltungsratsmitglieder Michael Teuscher und Louis Lanz wurden wiedergewählt, ebenso wie Verwaltungsratspräsident Viktor Steimle. Marianne Kropf zog sich aus dem Verwaltungsrat zurück. An ihrer Stelle wurde Pascal Zysset gewählt.
Mit Vollgas ins Jubiläumsjahr
Auch wenn das Geschäftsergebnis des Jahres 2023 wohl kaum zu toppen sein werde, rechne man auch im laufenden Jahr mit einem erfolgreichen Geschäft.
Es ist ein besonderes Jahr. Am 17. Juli 1874 eröffnete die Saanen Bank ihr Geschäft. Viele Aktivitäten sind geplant, die in der Jubiläumsbeilage bereits angekündigt wurden. «Mit diesem Geschäftsabschluss ins Jubiläumsjahr zu starten, ist eine angenehme Voraussetzung», sagte Bankdirektor von Allmen, als er die Zahlen im Einzelnen präsentierte (siehe Infobox).
Im alltäglichen Bankgeschäft werde die Saanen Bank weiterhin den klassischen Schalterdienst beibehalten. In der Vergangenheit habe sich dieser Service bewährt im Sinne der Kundenzufriedenheit. «Dennoch braucht es die Digitalisierung, um das Volumen an Aufträgen aller Art zu bearbeiten», erklärte von Allmen. Sage und schreibe 1900 Zahlungen werden pro Tag im Durchschnitt digital verarbeitet.
GESCHÄFTSERGEBNIS 2023
– Bilanzsumme: 1831,7 Mio. Franken, bedeutet ein Plus von 2,8 Prozent
– Kundenausleihungen: 1432,9 Mio. Franken, bedeutet ein Plus von 5,1 Prozent
– Kundengelder: 1463,0 Mio. Franken, bedeutet ein Plus von 2,5 Prozent
– Depotvolumen: 556,3 Mio. Franken, bedeutet ein Plus von 5,4 Prozent
– Kundendeckungsgrad: 102,1 Prozent
– Geschäftserfolg: 11,89 Mio. Franken, bedeutet ein Plus von 55,4 Prozent
– Gewinn: 3,09 Mio. Franken, bedeutet ein Plus von 10 Prozent
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