Eintauchen in die historische Welt der Silhouettenporträts mit der Autorin Monique Buri und ihrem Buch «Papier Découpé». Auf den Spuren der Geheimnisse des Schweizer Scherenschnittes.
ELISA OPPERMANN
Schere, Schnitt, Papier - ziemlich genau ...
Eintauchen in die historische Welt der Silhouettenporträts mit der Autorin Monique Buri und ihrem Buch «Papier Découpé». Auf den Spuren der Geheimnisse des Schweizer Scherenschnittes.
ELISA OPPERMANN
Schere, Schnitt, Papier - ziemlich genau so fing es an, als Johann Jakob Hauswirth Mitte des 19. Jahrhunderts anfing, seine Scherenschnitte zu fertigen. Unwissend, dass seine schwarz-weissen Wunderwerke der traditionsreichen Kunst zu neuem Ruhm verhelfen würden, stellte der Saanenländer Meisterwerke her, die noch heute im Museum des Paysd’Enhaut und Schweizer Zentrum für Scherenschnitt bewundert werden können.
Monique Buri lässt den Leser eintauchen in die Welt der Waadtländer Voralpen auf der Suche nach den Wurzeln des Schweizer Handwerkes. Von den Anfängen des Scherenschnittes bis hin zu zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen vereint die Autorin gekonnt vier Jahrhunderte einer Kunst, die von China bis nach Europa praktiziert wird.
Historisch wertvoll
170 Seiten und rund 150 Bilder und Abbildungen bieten ein umfangreiches Historienbuch. Ein Porträt der Tradition des Pays-d’Enhaut ergänzt mit Bildern und Geschichten, verleiten die Lesenden in Nostalgie zu schwelgen. Ein grosses Stück Schweizer Geschichte für die Bücherei zu Hause. Ausgewählte Werke sind im Museum in Château-d’Oex öffentlich zu betrachten.
Überraschende Fakten
Ein Handwerk, welches scheinbar einst als «Männersache» betrachtet wurde, wird mittlerweile auch von zahlreichen Frauen betrieben. Zwei Herren, Johann Jakob Hauswirth und Louis Saugy, gelten als die Pioniere des Scherenschnittes. Später waren es jedoch insbesondere die Frauen der Westschweiz wie Anne Rosat, Suzy Duperrex oder Marianne Dubuis, welche dynamische und moderne Werke erstellten.
Das Handwerk des Scherenschnittes kann heutzutage immer noch an mehreren Schulen erlernt werden, wobei die Tradition der künstlerischen Freiheit nicht im Wege steht. «Ein Reichtum und eine Vielfalt dieser traditionellen Kunst sind garantiert, da jeder die volle Freiheit hat, sich auszudrücken», Pierre Landolt.
Monique Buri, «Papier Découpé». Lausanne: Éditions Favre SA, 2024, 169 Seiten. ISBN 978- 2-8289-2119-4.
ÜBER DIE AUTORIN
Monique Buri ist seit 2016 Vorstandsmitglied und seit 2024 Präsidentin des Schweizerischen Scherenschnittverbandes. «Die ausgebildete Theologin konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Neugier und ihre Liebe zu den Menschen sie eines Tages dazu bringen würden, sich für Scherenschnitte zu begeistern.»
Die Liebe zur Region, geleitet von der Faszination des traditionsreichen Handwerkes, liessen Buri das umfangreiche Buch verfassen: «Eine ideale Welt, die manchmal heilig ist, weil sie unsere Kindheit berührt...»
Wohnhaft in Rossinière, dem Herzen des Pays-d’Enhaut, verbringt die leidenschaftliche Autorin ihre Zeit mit Führungen, Übersetzungen und dem Schreiben.
PD/EOP