Schön, wenn in Lauenen alles kein Problem ist!
19.03.2024 LauenenSo jedenfalls beurteilen die Theaterleute des Chörli Lauenen die Lage. Irrtum vorbehalten war das allerdings nicht immer der Fall. Mit Armin Vollenweiders Komödie in zwei Akten, «Alles keis Problem», bringen drei Schauspielerinnen und vier Schauspieler ans Licht, dass ...
So jedenfalls beurteilen die Theaterleute des Chörli Lauenen die Lage. Irrtum vorbehalten war das allerdings nicht immer der Fall. Mit Armin Vollenweiders Komödie in zwei Akten, «Alles keis Problem», bringen drei Schauspielerinnen und vier Schauspieler ans Licht, dass es derzeit in Lauenen keine Probleme gibt. Der Regisseurin Fabienne Reichenbach gelang mit der Inszenierung der Komödie wiederum ein schöner Erfolg. Schade, dass die Oskarverleihung 2024 bereits am 11. März über die Bühne ging…
EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
Die Merzweckhalle Lauenen war am Samstag, 16. März gut besetzt. Käthi Bohren, Präsidentin des Chörli Lauenen, trat vor den purpurroten Samtvorhang. Gewürzt mit einer Prise Humor begrüsste sie Einheimische und Auswärtige. Bei der Vorstellung des Gemischten Chors und der Theatertruppe sparte sie nicht mit Komplimenten an die Adressen der Chörlileiterin, der Regisseurin und aller Mitwirkenden.
Den Konzert- und Theaterabend eröffnete das Gemischte Chörli Lauenen. Gesang und Jodel, «Gottes Segen» und «Suntig Morge», sowie die Naturjutze «Herztön» und «Gummhore» liessen den Alltag vergessen. Sie beglückten das andächtig lauschende Publikum und bescherten die namhaften, komponierenden Frauen und Männer wie Ursula Räber, Theres Aeberhard, Michi Wallimann und Markus Richener mit viel Lob und Ehre. Die von Erika Reichenbach einstudierten Vorträge waren Ausdruck der Verbundenheit mit der Natur und der Heimat, vorgetragen in farbenprächtigem Klangbild und feinfühlig in der Modulation.
«Alles keis Problem»
Im Zentrum der Komödie stehen der Hausmann Hugo Dreier, der Pfarrer Franz Engeler und die Haushälterin Berta Pfändler. Hugo Dreier ist durch seinen Stellenverlust unfreiwillig Hausmann geworden. Leider fehlen ihm Talent und Freude, um die Hausarbeit einigermassen zufriedenstellend zu erledigen. So erstaunt es nicht, dass Ordnung und Sauberkeit arg zu wünschen übrig lassen. Seine Frau Susi, die neu den Lebensunterhalt verdient, ist mit dieser Situation nicht besonders glücklich und sucht die Nähe zu ihrem Vorgesetzten Dr. Rolf Kraut.
Der Einzige, der Hugo in seiner misslichen Lage noch unterstützt, ist sein treuer Freund und Pfarrer Franz Engeler. Dieser erfährt, dass Hugo in argen finanziellen Nöten steckt. Seine Gutmütigkeit verleitet ihn, Hugo mit nicht ganz legalen Mitteln aus der Patsche zu helfen.
Als jedoch die egozentrische Kirchenpflegepräsidentin Anna Müller enormen Druck auf Franz auszuüben beginnt, droht auch die Welt des Pfarrers aus den Fugen zu geraten. Zu allem Übel wird im Ort auch noch die Bank überfallen. Der tollpatschige Privatdetektiv Hans Hammer verdächtigt Hugo und Franz der Tat. Der Handel mit brandheissen Informationen beginnt für die neue Haushälterin des Pfarrers zu blühen. Denn für die vorwitzige Berta ist nichts unmöglich, für sie ist «alles keis Problem»!
Mit diesem kurzen Querschnitt durch das Geschehen verlassen wir die Bühne. Die Moral der Geschichte zeigt der zweite Akt, der auch hinsichtlich «Alles keis Problem» nicht unproblematisch verläuft. Wer wissen möchte, wie sich Hausmann Hugo Dreier und Pfarrer Franz Engeler aus der Misere retten konnten, kann dies an den weiteren Vorstellungen vom Samstag, 23. oder Sonntag, 24. März in Erfahrung bringen.
Ausklang
Die Besucherinnen und Besucher des Konzerts und Theaters hatten «keine Probleme» mit dem Gesehenen und Gehörten. Im Gegenteil: Sie alle waren mehr als zufrieden. Mit dem Verbleib im mittlerweile umgerüsteten Saal dankten sie dem Chörli Lauenen. Bei Speis und Trank und gelegentlich einem Tänzchen zum Rhythmus des keck auftretenden Ländlerquartetts «Silberhorn» genossen manche den Abend noch bis zur Geisterstunde und zogen erst danach heimwärts.