Schwimmen im offenen Gewässer: Wer allein schwimmt, hat ein erhöhtes Risiko
11.06.2024 GesellschaftJedes Jahr ertrinken in Schweizer Seen und Flüssen über 20 Personen beim Baden und Schwimmen. In rund 22 Prozent der Fälle waren die Schwimmerinnen und Schwimmer allein unterwegs. Wer ohne Begleitung schwimmt, hat ein erhöhtes Ertrinkungsrisiko. Die BFU empfiehlt ...
Jedes Jahr ertrinken in Schweizer Seen und Flüssen über 20 Personen beim Baden und Schwimmen. In rund 22 Prozent der Fälle waren die Schwimmerinnen und Schwimmer allein unterwegs. Wer ohne Begleitung schwimmt, hat ein erhöhtes Ertrinkungsrisiko. Die BFU empfiehlt deshalb, in offenen Gewässern nie allein zu schwimmen und immer eine Auftriebshilfe dabeizuhaben. Darauf machte sie am Mittwoch an ihrem Sensibilisierungsevent im Tessin aufmerksam.
Baden und Schwimmen in Flüssen und Seen ist in der Schweiz beliebt und bietet gerade an heissen Sommertagen eine willkommene Abkühlung. «Die Risiken werden dabei oft unterschätzt, denn jedes Jahr ertrinken in der Schweiz beim Schwimmen in offenen Gewässern mehr als 20 Personen», schreibt die BFU in einer Medienmitteilung. In 22 Prozent der Fälle seien die Schwimmerinnen und Schwimmer allein unterwegs. Hinzu komme eine vermutlich hohe Dunkelziffer, da in fast der Hälfte der Ertrinkungsfälle (47 Prozent) nicht bekannt sei, ob die Person in Begleitung war. «Allein schwimmen ist also ein zentraler Risikofaktor für das Ertrinken in offenen Gewässern, insbesondere ohne Auftriebshilfe», schreibt die BFU weiter. «Denn ein Schwächeanfall kann jede Schwimmerin und jeden Schwimmer treffen, unabhängig davon, wie trainiert und umsichtig die Person ist.»
Die BFU empfiehlt deshalb, in offenen Gewässern nicht allein zu schwimmen und eine Auftriebshilfe zu benützen: Am besten eine Schwimmboje – im Fluss unbedingt mit einer Solltrennstelle, welche die Boje ab einem bestimmten Zug automatisch von der Leine trennt, damit man nirgends hängenbleibt und dann von der Strömung unter Wasser gezogen wird.
Mit einer Auftriebshilfe könne man sich im Notfall über Wasser halten. Sie biete also einen zusätzlichen Schutz. Gemäss einer BFU-Erhebung verwendet die Hälfte aller Schwimmerinnen und Schwimmer in Schweizer Flüssen und Seen eine Auftriebshilfe – am häufigsten seien Schwimmsäcke und Schwimmbojen (32 Prozent), gefolgt von anderen Hilfen (14 Prozent) wie etwa Poolnudeln oder Bällen.
Bojenverleihstationen in der ganzen Schweiz
Zum dritten Mal in Folge organisiere die BFU in Zusammenarbeit mit der SLRG diesen Sommer an über 30 Standorten in der Schweiz einen Verleih mit aufblasbaren Schwimmbojen mit integriertem Kleiderfach. Diese könnten an Flüssen und Seen kostenlos zum Schwimmen benützt und wieder zurückgebracht werden.
PD/AMO
WEITERE TIPPS DER BFU FÜR SICHERES SCHWIMMEN
– Baderegeln der SLRG beachten.
– Auf Alkohol und Drogen verzichten.
– Wer sich nicht zu 100 Prozent gesund und fit fühlt, schwimmt im überwachten Freibad.
– Im offenen Gewässer gegen Unterkühlung einen Neoprenanzug tragen.
– Kinder im Auge behalten – Kleinkinder immer in Griffnähe.