Segler vom Gstaad Yacht Club erfolgreich bei Hochseeregatta
06.06.2025 SportBei der diesjährigen Myth of Malham Regatta vor der englischen Südküste erzielte die Crew der «Crusade» einen beachtlichen Erfolg. Mit an Bord: zwei Segler von Gstaad, fünf Segler vom Bodensee sowie vier britische Mitsegler.
Gemeinsam ...
Bei der diesjährigen Myth of Malham Regatta vor der englischen Südküste erzielte die Crew der «Crusade» einen beachtlichen Erfolg. Mit an Bord: zwei Segler von Gstaad, fünf Segler vom Bodensee sowie vier britische Mitsegler.
Gemeinsam meisterte das internationale Team die 230 Seemeilen lange Offshore-Strecke mit seglerischer Disziplin und einem beeindruckenden Ergebnis. Die «Crusade», eine 64 Fuss lange klassische Segelyacht aus dem Jahr 1969, die vor ein paar Jahren ein umfassendes Refit erhalten hatte, trotzte dabei den herausfordernden Bedingungen souverän.
Das Myth of Malham Race gehört zu den traditionsreichsten Regatten des Royal Ocean Racing Clubs (RORC) und gilt als eines der offiziellen Qualifikationsrennen für das legendäre Fastnet Race. Die Ausgabe 2025 reiht sich stolz in die Reihe ihrer denkwürdigsten Kapitel ein. Das Rennen vereinte die grösste Flotte, die seit dem rekordverdächtigen Rolex Fastnet Race 2023 bei RORC-Rennen zu sehen war. Insgesamt 140 Yachten mit über 900 Seglern aus 28 Nationen gingen an den Start für die 235 Seemeilen lange Hochseeherausforderung. Der Kurs führt von Cowes auf der Isle of Wight entlang der Südküste Englands rund um den Eddystone-Leuchtturm und zurück. Ein anspruchsvolles Revier mit oft starken Winden, hohen Wellen und komplexen Strömungsverhältnissen.
In diesem Jahr stellten besonders raue Bedingungen die Crews auf eine harte Probe: Temperaturen um die 15 Grad Celsius, konstanter Wind mit 20 Knoten und Böen bis zu 30 Knoten machten die Regatta zu einer echten Belastungsprobe – körperlich wie mental.
Die «Crusade» überzeugte in mehreren Wertungsklassen: In der Gruppe IRC 2 segelte sie auf den hervorragenden dritten Rang und sicherte sich damit einen Platz auf dem Podium. In der Classic-Wertung, in der klassische Yachten gewertet werden, errang das Team sogar den Gesamtsieg. Auch in der nach gesegelter Zeit bewerteten Line-Honors-Wertung erzielte die «Crusade» mit Platz 10 ein starkes Ergebnis – insbesondere angesichts der Vielzahl moderner Hochleistungsboote und professioneller Crews. «Crusade» ist das Boot, welches 1969 offiziell den zweiten Platz in den Händen von Max Aitken belegte, aber aufgrund von Zeitdifferenzen von einigen als der wahre Sieger des Jahres angesehen wurde «Es ist eines der Rennen, an dem ich nie gesegelt bin, und es ist das Jubiläumsjahr», erklärte Daniel Heine, Segelvorstand des GYC, der normalerweise eine klassische 8mR segelt, aber auch die grossen Offshore-Events der Welt abhakt, einschliesslich des W-E-Transatlantik-Rennens, Rolex Sydney Hobart, Middle Sea usw. «Neben dem W-E-Transatlantik-Rennen ist es das ikonischste Rennen – ein absoluter Klassiker. Ich liebe England und wir haben gute Freunde vom Royal Yacht Squadron, also denke ich, dass es etwas ist, das man einfach machen muss», sagte Daniel vor dem Rennen. Das Ergebnis 2025 zeigt mehr als das.
Die Segler vom Bodensee und dem GYC, geführt von Daniel Heine, qualifizierten sich damit eindrucksvoll für das Fastnet Race 2025, welches sie im Juli diesen Jahres in Angriff nehmen werden. Mit an Bord auch Sandro Bolton.
Das Fastnet Race ist eine der berühmtesten Hochseeregatten der Welt. Sie führt über rund 700 Seemeilen von Cowes um den Fastnet-Rock vor Irland zurück nach Cherbourg in Frankreich – bekannt für anspruchsvolle Bedingungen, starke Strömungen und oft raue See. 2025 ist zudem ein besonderes Jahr für das Fastnet Race: Es feiert sein 100-Jahr-Jubiläum und dient als Abschlussregatta für den traditionsreichen Admiral’s Cup, der in diesem Jahr seine Wiedergeburt erleben wird. Lange Zeit galt diese bis 2003 ausgesegelte Regatta als inoffizielle Weltmeisterschaft im Hochseesegeln und die diesjährige Neuauflage wird in der Segelszene mit Spannung erwartet.
GSTAAD YACHT CLUB
ÜBER DEN MYTHOS VON MALHAM
Erstmals im Jahr 1958 ausgetragen, hat das Myth of Malham Race über mehr als sechs Jahrzehnte hinweg eine reiche Tradition im Offshore-Segeln aufgebaut. Das Rennen trägt den Namen der Yacht «Myth of Malham», einer 37’6” langen Mahagonikutter-Sloop, die 1947 von Hugh McLean & Sons Ltd in Gourock, Schottland, gebaut wurde. Entworfen von Laurent Giles nach den innovativen Vorgaben von Commander John Illingworth, verfügte die Yacht über einen Masthead-Rigg und kurze Überhänge – Designelemente, die zu jener Zeit revolutionär waren. Illingworth wurde 1948 Commodore des Royal Ocean Racing Clubs (RORC).
«Myth of Malham» erzielte bedeutende Erfolge, darunter den Sieg beim Fastnet-Race 1947 und 1949 leistete sie einen Beitrag zum Sieg Grossbritanniens beim ersten Admiral’s Cup im Jahr 1957. 1958 überreichte Commander Illingworth den Myth of Malham Cup dem Royal Ocean Racing Club.
GYC