Sicher wandern und bergwandern: Absturzgefahr wird unterschätzt
23.09.2025 SportDie meisten tödlichen Wanderunfälle sind auf einen Absturz zurückzuführen. Doch eine BFU-Erhebung zeigt, dass nur elf Prozent der Wandernden steiles und exponiertes Gelände als häufigste Ursache für schwere Wanderunfälle vermuten. Das Risiko, beim ...
Die meisten tödlichen Wanderunfälle sind auf einen Absturz zurückzuführen. Doch eine BFU-Erhebung zeigt, dass nur elf Prozent der Wandernden steiles und exponiertes Gelände als häufigste Ursache für schwere Wanderunfälle vermuten. Das Risiko, beim Wandern und Bergwandern schwer zu verunfallen, ist insgesamt tief; es hat in den letzten Jahren aber zugenommen. Voraussetzung, um unfallfrei wieder nach Hause zu kommen, sind eine sorgfältige Planung, die richtige Ausrüstung und die nötige Aufmerksamkeit unterwegs, wie die BFU – Beratungsstelle für Unfallverhütung in einer Medienmitteilung schreibt.
Jedes Jahr sterben 55 Personen beim Wandern und Bergwandern. Fast 90 Prozent dieser Unfälle sind auf einen Absturz zurückzuführen. Doch viele Wanderinnen und Wanderer unterschätzten die Absturzgefahr. Das zeigt die neueste Erhebung, welche die BFU auf Bergwanderwegen durchgeführt hat.
Auf die Frage, wie es zu schweren Wanderunfällen kommt, würde nur jede neunte Person steiles und exponiertes Gelände als einen der häufigsten Gründe vermuten, obschon mehrere hätten genannt werden können. Die meisten (51 Prozent) gingen von einer schlechten Ausrüstung aus. Auch fehlendes Können (38 Prozent) und mangelnde Fitness (36 Prozent) seien häufig genannt worden. Diese Faktoren könnten tatsächlich eine Rolle spielen, wenn es zu Unfällen wie Abstürzen komme, so die BFU. Doch meistens seien die Fähigkeiten und die Ausrüstung der tödlich Verunfallten nicht bekannt.
Unerfahrene tragen häufiger unpassende Schuhe
«Gute Schuhe mit griffigem Profil erhöhen die Sicherheit beim Wandern», rät die BFU. Die BFU-Erhebung zeige, dass 83 Prozent der Personen auf Wanderund Bergwanderwegen Trekking-, Wander- oder Bergschuhe tragen. Die Mehrheit trage sogar Schuhe, die über den Knöchel ragen. Schaue man sich jedoch die Gruppe der Wanderinnen und Wanderer mit wenig Erfahrung an, seien es nur zwei Drittel, die passende Schuhe tragen.
Die drei Eckpfeiler für eine sichere Wanderung
Gemäss der BFU gehörten zu einer guten Ausrüstung nicht nur gute Schuhe. Auch Sonnenschutz, ausreichend Proviant, aktuelle Karten, ein aufgeladenes Handy sowie warme und wetterfeste Kleidung seien wichtig. In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Selbst bei Kaiserwetter lohne sich ab und zu ein Blick auf die Wetter-App.
Pausen einlegen und genügend zu essen und trinken würden helfen, fit zu bleiben.
Doch lasse die Fitness nach, sei der Weg schlechter als erwartet oder die Zeit fortgeschritten, lohne es sich, umzukehren oder abzubrechen. Zu viel Ehrgeiz könne in den Bergen tödlich sein.
Noch besser sei es, überfordernde Situationen von Anfang an zu vermeiden. «Zu einer Wanderung oder Bergwanderung gehört eine sorgfältige Planung – und zwar, bevor man sich auf den Weg macht. Grundsätzlich sollte man immer zu zweit oder in der Gruppe wandern», rät die BFU. «Die Route muss zu den Fähigkeiten der ganzen Wandergruppe passen. Sie darf niemanden überfordern. Der Selbsttest der BFU und des Verbands Schweizer Wanderwege hilft, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen.»
PD/AMO