Snowboard‑Cross am Betelberg: Podestplatz für Mia Hauswirth
20.01.2023 SportAm vergangenen Wochenende fanden am Lenker Betelberg die Snowboardrennen in den Kategorien FIS, Open und Jugend statt. Nach einem guten Renntag bei bedecktem Himmel am Samstag, 14. Januar mussten die Veranstalter am Sonntag jedoch die Rennen am späten Vormittag abbrechen. Trotzdem ...
Am vergangenen Wochenende fanden am Lenker Betelberg die Snowboardrennen in den Kategorien FIS, Open und Jugend statt. Nach einem guten Renntag bei bedecktem Himmel am Samstag, 14. Januar mussten die Veranstalter am Sonntag jedoch die Rennen am späten Vormittag abbrechen. Trotzdem war die Stimmung bei allen Beteiligten gut und auch die sieben jungen Teilnehmer aus der Region konnten einen spannenden Saisonauftakt verzeichnen. Besonders erfolgreich: Die Diemtigtalerin Noémie Wiedmer (Jahrgang 2007), die in ihrer ersten Saison bei den Erwachsenen mit dem zweiten Rang gleich ein Podest erreichen konnte, sowie die Saanerin Mia Hauswirth mit dem dritten Rang U15.
«Wir mussten die Strecke etwas verkürzen», erläuterte Organisator Raymond Tschabold vom Berner Snowboardver‑ band BABE mit Blick auf die schneearmen Verhältnisse und fuhr fort: «Dank der tollen Arbeit unseres Pistenbauers und der Unterstützung der Lenk Bergbahnen konnte trotzdem eine Strecke präpariert werden, die allen Fahrern etwas bot.» Und in der Tat: Die semiprofessionellen Athleten aus dem FIS‑Rennen konnten auf der Strecke ihr Können unter Beweis stellen, doch auch die Teilnehmer am Open und die jüngeren Nachwuchsfahrer konnten die Strecke noch meistern, wie der U11‑Gewinner Luc Bächler (2013) bewies.
Erste FIS-Saison für Noémie Wiedmer, Podest beim «Heimrennen»
Aus regionaler Sicht besonders gut lief der Samstag für Noémie Wiedmer aus Oey‑Diemtigen. Nachdem sie im letzten Jahr an gleicher Stelle noch die Schweizermeisterschaft der U15‑Juniorinnen gewinnen konnte, startet sie ab dieser Saison bei den Erwachsenen. «Beim Training war ich schon sehr nervös», gab sich Wiedmer nachdenklich: «Es gibt in den FIS‑Rennen viel mehr Konkurrenz, die Fahrerinnen sind deutlich älter und haben mehr Erfahrung.»
Doch schon bei der Besichtigung konnte sie sich mit der Strecke anfreunden. In den ersten Rennläufen (Heats), in denen stets vier Fahrerinnen gleichzeitig und gegeneinander auf die Strecke gehen, konnte Wiedmer ihre Leistung abrufen und sich weiter qualifizieren. Im Halbfinal schaffte sie es unter die besten Zwei und war damit im Final: «Ich war schon mega zufrieden, dass ich so weit gekommen bin!» Ohne grosse Erwartungen aber mit viel Elan ging sie schliesslich in den Schlusslauf: «Am Start gehörte ich zu den Schnellsten, im unteren Teil wurde es dann richtig eng.» In der letzten Kurve gab es noch eine Kollision, die sie fast zu Fall gebracht hätte, doch schliesslich kam sie als Zweite über die Ziellinie.
Nachwuchsfahrer mit Top-Ergebnissen
Ebenfalls mit sehr überzeugenden Leis‑ tungen konnten Mia Hauswirth (U15, Saanen) und Kenny Schläppi (U15, Zwei‑ simmen) aufwarten: Mia sicherte sich mit dem dritten Rang ebenfalls einen Podestplatz, während sich Kenny in einem umkämpften Finallauf mit dem vierten Platz begnügen musste.
Auch Mia Hauswirth hatte zunächst mit den Nerven zu kämpfen: «Es gab am Anfang immer wieder Verzögerungen und ich war ziemlich nervös», schilderte sie ihren Start in den Renntag. «Beim zweiten Heat hatte ich ein bisschen Glück», räumte sie ein, «die zwei Fahrerinnen vor mir stürzten.» Im Finallauf konnte sie sich lange auf dem zweiten Platz behaupten, doch wurde sie auf der Zielgeraden noch überholt. Dennoch, der dritte Platz ist in ihrem ersten Jahr U15 ein toller Erfolg.
Für Kenny Schläppi ging es am Samstag überwiegend gegen wahrlich «schwere» Gegner: «Es wurde entschieden, dass die U15‑Fahrer gemeinsam mit den Erwachsenen des Opens ihre Vorläufe austragen.» Keine leichte Aufgabe, da die Open‑Fahrer nicht nur älter und zumeist auch erfahrener, sondern auch um einiges schwerer sind – und damit einen Tempovorteil haben.
Doch mit guten Leistungen konnte Kenny sich auch unter diesen Bedingungen für das Finale qualifizieren. Der Finallauf selbst war dann der knappste Heat des gesamten Renntages: Alle vier Fahrer waren über die gesamte Strecke eng beieinander: «Der Start ist mir gut gelungen», blickte Kenny Schläppi zurück, doch ein kleiner Fahrfehler kostete ihn das Podest. Im Windschatten der Konkurrenten hoffte er noch auf seine Chance, doch die eröffnete sich diesmal nicht. Auch für die anderen Teilnehmer aus der Region verlief der Renntag meist erfreulich: Mit Janine Wüthrich (Diemtigen), Rosa Collela und Victoria von Gunten (beide Saanen) konnten sich gleich drei junge Nachwuchsfahrerinnen noch in den Top20 des FIS‑Rennens platzieren.
Rennabbruch am Sonntag
Keine weitere Chance auf gute Platzierungen hatten die Athleten am Sonntag: Wind und einsetzender Schneefall bewogen die Veranstalter schon gegen 11.15 Uhr, das Rennen abzubrechen. «Die Verhältnisse hätten eine Landung des Helikopters nicht mehr ermöglicht», erläuterte Raymond Tschabold die Entscheidung. Trotzdem war es auch für ihn ein erfolgreiches Rennwochenende: «Wir hatten viele freiwillige Helfer, eine tolle Unterstützung durch die Bergbahnen, den Skiclub Lenk und die Hasler‑Bar und wir konnten den Aktiven am Samstag gute Rennbedingungen bieten.» Eine Unterstützung, auf die Tschabold schon bald wieder angewiesen sein wird, denn vom 10. bis 12. März findet am Betelberg der Europacup Junioren und Open im Snowboardcross statt.
ARMIN BERGER/«SIMMENTAL ZEITUNG»
Auszug aus den Ranglisten
FIS Damen: 1. Taya‑Lilli Dent (AUS), 2004; 2. Noémie Wiedmer (Diemtigen), 2007; 3. Maya Billingham (AUS), 2005; ferner: 10. Janine Wüthrich (Diemtigen), 2004; 11. Rosa Colella (Saanen), 2007; 15. Victoria von Gunten (Saanen), 2007; 23. Mia Kuhnen (Lenk), 2007. FIS Herren:
1. Roman Aleksandrovsky (UKR), 1994, 2. Anton Karpov (UKR), 1997; 3. William McCarthy (AUS), 2005. Open Herren: 1. Andri Siegenthaler (SUI); 2. Cyril Steiger (SUI); 3. Patrick Imer (SUI). U15-Damen: 1. Rosalie Bauer (GER); 2. Luca Carina Engler (SUI); 3. Mia Hauswirth (Saanen). U15-Herren: 1. Oliver Sebesta (SVK); 2. Felix Babilon (GER); 3. Ludwig Hurter (GER); 4. Kenny Schläppi (Zweisimmen).