«Und... Action!» – «SRF bi de Lüt» sendete live aus Gstaad
04.02.2025 GstaadAm vergangenen Samstag war das Schweizer Fernsehen SRF zu Gast in Gstaad. Der Anlass: die Liveausstrahlung der beliebten Fernsehsendung «SRF bi de Lüt». Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer liessen es sich trotz winterlicher Kälte nicht nehmen, das Spektakel auf ...
Am vergangenen Samstag war das Schweizer Fernsehen SRF zu Gast in Gstaad. Der Anlass: die Liveausstrahlung der beliebten Fernsehsendung «SRF bi de Lüt». Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer liessen es sich trotz winterlicher Kälte nicht nehmen, das Spektakel auf dem Eisbahnareal hautnah mitzuerleben.
ELISA OPPERMANN
Am Samstagabend, 1. Februar wurde das Eisbahnareal von Gstaad in eine Bühne verwandelt. Der Grund: «SRF bi de Lüt» war mit dem populären TV-Format im Saanenland zu Gast. Trotz frostiger Temperaturen liessen sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer die Live-Übertragung nicht entgehen. Laut SRF wurden rund 1000 Sitzplätze bereitgestellt, die genaue Anzahl der anwesenden Gäste sei jedoch schwer zu bestimmen. Vor den Bildschirmen erwartete man ein noch grösseres Publikum. Wie die Moderatoren Fabienne Gyr und Salar Bahrampoori im Interview vor der Sendung verrieten, hofften sie auf eine halbe Million Zuschauerinnen und Zuschauer: «Wir versuchen eigentlich immer, die 30 Prozent Marktanteil zu knacken, und meistens – insbesondere bei den Wintersendungen – gelingt uns das auch», erklärte Bahrampoori.
Prominente Gäste im Publikum
Am Abend waren nicht nur zahlreiche Statistinnen und Statisten, sondern auch einige prominente Persönlichkeiten zugegen. Skilegende Mike von Grünigen war vor Ort, ebenso wie Marco Pfeuti, besser bekannt als Sänger Gölä, der mit einem Liveauftritt musikalische Highlights lieferte. Für Heiterkeit sorgten zudem die Aussagen der Gstaader Schulkinder, die in mehreren Beiträgen während der Sendung zu sehen waren. «Ich hatte schon mal eine Begegnung mit einem Touristen», war eine der vielen amüsanten und ehrlichen Bemerkungen, die das Publikum zum Lachen brachten. Besonders berührend war der Schlusssatz einer Schülerin, die auf die Frage nach der Zukunft Ihrer Heimat antwortete: «Es soll so bleiben, wie es ist.»
Fesselnde Geschichten aus der Region
Neben unterhaltsamen Momenten bot die Sendung auch interessante Einblicke in die Geschichte der Region. So konnten wohl selbst Einheimische noch Neues über ihre Heimat erfahren. Spannende Beiträge über Emilie von Siebenthal, den verheerenden Dorfbrand von Gstaad im Jahr 1898 oder exklusive Blicke hinter die Kulissen des Gstaad Palace bereicherten das Programm. Auch der ehemalige Basketballspieler Lamine Dioum wurde vorgestellt. Sein Werdegang – von der NBA (National Basketball Association) bis hin zu seiner heutigen Berufung bei der Gemeinde Saanen – wurde eindrucksvoll beleuchtet. Der Beitrag über den Gemeindearbeiter war so bewegend, dass Dioum bei der Ausstrahlung vor Ort Tränen in den Augen hatte (in der Ausgabe des «Anzeigers von Saanen» vom 17. November 2023 wurde über seinen aussergewöhnlichen Lebensweg berichtet).
Gemeindepräsidentin Petra Schläppi überzeugt im Quiz
Vier von fünf goldenen Saanengeissen konnte Petra Schläppi, seit Januar dieses Jahres Gemeindepräsidentin von Saanen, beim Livequiz ergattern. Nicht einfach waren die Fragen, doch Schläppi liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso unerschütterlich präsentierte Regina Martin die Kunst des Scherenschnittes. Die Scherenschneiderin wurde von SRF in ihrer Arbeit begleitet und ebenfalls in einem kurzen Beitrag ins Rampenlicht gestellt. Live in der Show erstellte sie gemeinsam mit Gölä und Moderator Salar Bahrampoodi einen Scherenschnitt vor Ort.
Vom Mehlrost zum Gstaader Gemüseauflauf
Auch die Kulinarik kam nicht zu kurz: TV-Koch Fabian Zbinden war zu Gast bei Elisabeth Raaflaub. Die einheimische Landfrau stellte ihm das traditionelle Gericht Mehlrost vor. In der Liveshow präsentierte Zbinden eine modernisierte Alternative: einen Gstaader Gemüseauflauf mit Saanensenf-Sauce. Die Zutaten stammten aus der Region vom lokalen Babygemüsehändler Daniel von Siebenthal. Von Siebenthal hat sich auf die Belieferung von Gourmetküchen in der Region spezialisiert. Auch Zbinden selbst ist in der Welt der Reichen und Schönen kein Unbekannter: Der Berner Spitzenkoch hat bereits in Hollywood für Robert De Niro gekocht. «Ich könnte mir vorstellen, dass man hier in Gstaad ähnliche Geschichten hört wie in Hollywood», meinte er augenzwinkernd.
Moderatoren und Produzent im Interview
Fabienne Gyr und Salar Bahrampoori sind ein eingespieltes Team. Gemeinsam moderieren sie die Sendung «SRF bi de Lüt». Dieses Mal war es live aus Gstaad. Wir haben sie zum Interview getroffen und nachgefragt. Auch Produzent Martin Boner gab Auskunft.
ELISA OPPERMANN
Die Vorbereitungen für die Liveshow «SRF bi de Lüt – Live» liefen auf Hochtouren. Währenddessen bereitete sich das Moderatoren-Duo auf die anstehende Sendung in den Katakomben des Eisbahnareals vor, die für das gesamte SRF-Team umfunktioniert worden waren. Für den «Anzeiger von Saanen» nahmen sich die beiden bekannten Gesichter des Fernsehens sowie der Produzent der TV-Show, Martin Boner, aber gerne Zeit.
Wieso eigentlich Gstaad?
Salar Bahrampoori (flüstert leise und verrät schmunzelnd): Weil es geil ist.
Fabienne Gyr (lacht): Ja, das stimmt, das ist so. Wir suchen immer wieder die schönsten Ecken der Schweiz, aber manchmal bewerben sich auch die Ortschaften für die Sendung. Im Fall von Gstaad war das auch so.
Bahrampoori: Es ist ein mondäner Skiort und es macht richtig Spass hier, besonders weil es so kontrastreich ist.
Wie liefen die Vorbereitungen auf die Liveshow?
Bahrampoori: Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team und die Vorbereitungen fangen schon zwei, drei Monate vorher auf Hochtouren an.
Gyr: Die grösste Sorge war, ob wir Schnee haben würden. Es ist natürlich super, wenn das Wetter mitspielt, aber eigentlich hat alles reibungslos funktioniert.
Gstaad hat sich also beworben? Wie läuft so etwas ab?
Martin Boner: Grundsätzlich ist es eigentlich so, dass wir die Sendung bringen, aber das Grundgerüst stellt der Ort zur Verfügung. Das A und O ist, dass der Ort es wirklich möchte. Es ist ein grosser Aufwand für die Gemeinde und für den Ort. Aber es war eine Freude, mit Gstaad zusammenzuarbeiten – es hat wirklich Spass gemacht. Die Leute hier und die Zusammenarbeit waren einfach cool!
Wie geht man mit dem Druck einer Livesendung um? Gewöhnt man sich daran?
Gyr: Ja, man gewöhnt sich natürlich irgendwie schon daran, aber trotzdem ist es immer wieder ein Adrenalinkick. Jetzt bin ich auch wirklich parat und möchte die Liveshow machen. Ich kann es kaum erwarten.
Bahrampoori: Natürlich wird man nicht mehr so nervös wie am Anfang, aber es ist trotzdem immer eine gewisse Aufregung dabei. Nach monatelanger Vorbereitung, unzähligen Redaktionssitzungen und Drehtagen fiebert man der Livesendung schliesslich richtig entgegen. Klar, es kann immer etwas schiefgehen, aber live ist eben live.
Was steht als Nächstes an?
Gyr: Am Sonntag erstmal gar nichts, (lacht). Scherz beiseite – es heisst nicht ohne Grund: «Nach der Show ist vor der Show.» Bereits am Dienstag gehen die ersten Sitzungen für die kommende Sendung im September in Oberägeri, meiner Heimat, los.