Erfreuliche Finanzen und ein bewegender Abschied prägten die Vereinsversammlung der Festivalfreunde: Christoph Müller wurde nach nahezu einem Vierteljahrzent als Künstlerischer Leiter des Menuhin Festivals mit einer Standing Ovation geehrt.
JONATHAN ...
Erfreuliche Finanzen und ein bewegender Abschied prägten die Vereinsversammlung der Festivalfreunde: Christoph Müller wurde nach nahezu einem Vierteljahrzent als Künstlerischer Leiter des Menuhin Festivals mit einer Standing Ovation geehrt.
JONATHAN SCHOPFER
«Das Wort Abschied ist mir zu abschliessend, ich sage lieber: auf Wiedersehen!», sagte Caroline Schwenter, Präsidentin der Festivalfreunde, berührt. Auf der Traktandenliste am Freitag, 15. August, standen gerade zwei Verabschiedungen: Aldo Kropf und Christoph Müller, welche beide das Gstaad Menuhin Festival nachhaltig geprägt haben.
Zudem konnten die Festivalfreunde ihre hochgesteckten Budgetziele für 2024 erreichen (Budget: 470’000 Franken).
Positives Ergebnis
Das Vereinsjahr 2023/24 schloss für die Festivalfreunde nahezu ausgeglichen ab. Besonders erfreulich: Das ehrgeizige Budgetziel konnte erreicht und sogar leicht übertroffen werden. Insgesamt kamen Fr. 473’310.– an Mitgliederbeiträgen und Donationen zusammen. Damit leisteten die Festivalfreunde auch in diesem Jahr einen wichtigen Beitrag an die Betriebsrechnung 2023/24 des Festivals.
Wandel beim Festival
Aldo Kropf wurde nach intensiven Jahren verabschiedet. Als Verwaltungsratspräsident hatte er entscheidend dazu beigetragen, eine neue künstlerische Leitung zu finden, so der Vorstand. Mit seiner umsichtigen Führung habe er auch in schwierigen Zeiten – etwa während der Coronapandemie – stets den richtigen Weg gefunden.
Emotional wurde es beim Abschied von Christoph Müller. «Unser Vorstand konnte stets auf deine Unterstützung zählen. Sei es bei der Zusammenarbeit zur Vorbereitung auf die Programmvorschauen im Festivalzelt oder der Diners für die Freunde. Immer warst du da, hast uns von Highlights und anderen spannenden Geschichten erzählt. Du warst einer von uns – ein Freund. Nie abgehoben, immer etwas unscheinbar und immer da, wenn man dich brauchte», so Caroline Schwenter.
Die Konzepte, die Christoph Müller seit 2002 als Künstlerischer Leiter entwickelte, wurden chronologisch aufgezählt. Nacheinander trugen die Vorstandsmitglieder die Festivalthemen vor und erhoben sich dabei. Am Ende stand der ganze Saal und dankte ihm mit einer Standing Ovation.
Abschied
«Auf allen Ebenen wurde ich von Menschen unterstützt, wir sind ein Team gewesen», betonte Christoph Müller in seiner Abschiedsrede. Er dankte für die Hilfe, ob auf operativer Ebene oder in persönlichen Projekten und würdigte die Leidenschaft der Festivalfreunde, die ihm stets eine wichtige Stütze gewesen sei.
Zum Abschied erhielt er von den Festivalfreunden ein Zahlenschloss – als Symbol dafür, dass er an seinem nächsten Arbeitsort den Code auch knacken möge.
ALLE VON CHRISTOPH MÜLLER ENTWICKELTEN KONZEPTE
• 2002 Alpenzauber
• 2003 Musikfreundschaften und Feindschaften
• 2004 Ursprung als Inspiration
• 2005 Sehnsucht und Erwartung
• 2006 Celebrations
• 2007 Aufbruch mit Sturm und Drang
• 2008 Joie de vivre
• 2009 Vollkommenheit
• 2010 Zwischen Himmel und Erde
• 2011 Fire and Sun
• 2012 Air
• 2013 Wasser
• 2014 Music in Motion
• 2015 Ironie & Musique
• 2016 Musique et famille
• 2017 Pomp in Music
• 2018 Les Alpes
• 2019 Paris
• 2020 Wien (coronabedingt abgesagt, aber Pop-up-Festivalmit Wanderkonzerten)
• 2021 London
• 2022 Wien – Beethoven delayed
• 2023 Wandel: Demut
• 2024 Wandel: Transformation
• 2025 Wandel: Migration