Steuerhinterziehung – möglicher Geldsegen für Saanen
26.01.2024 SaanenEin verstorbener Multimillionär soll mutmasslich im grossen Stil Steuern hinterzogen haben. Seine möglicherweise erbberechtigte Ex-Frau versucht zu beweisen, dass der Mann bis zu seinem Tod in Gstaad gelebt hat.
KEREM S. MAURER
Der Fall geistert bereits ...
Ein verstorbener Multimillionär soll mutmasslich im grossen Stil Steuern hinterzogen haben. Seine möglicherweise erbberechtigte Ex-Frau versucht zu beweisen, dass der Mann bis zu seinem Tod in Gstaad gelebt hat.
KEREM S. MAURER
Der Fall geistert bereits seit Jahren durch den Schweizer Blätterwald. Am 27. Juli 2019 vermeldete der «Blick», dass Maurice Amon im Alter von 68 Jahren in Saint Tropez an einem Herzinfarkt gestorben sei. «In den letzten Jahren war Amon vor allem aufgrund eines Rosenkriegs mit seiner Ex-Frau in den Medien», schrieb das Medium damals. Und weil diese Scheidung bis zu Amons Tod noch nicht abgewickelt war, könnte Amons Ex-Frau Tracey Hejailan Amon erbberechtigt sein. Wie der Tagesanzeiger nun vermeldet, hat sie bei der Berner Steuerverwaltung Selbstanzeige eingereicht. Dabei soll es um viel Geld gehen.
Hongkong, Monaco oder Gstaad?
Maurice Amon soll, wie der «Tagesanzeiger» weiter schreibt, ein Leben in «Saus und Braus» geführt haben und ständig zwischen seinen verschiedenen Liegenschaften in Gstaad, Paris, Monaco und New York gependelt sein. Verschiedene Medien berichten übereinstimmend, dass Maurice Amon seinen Wohnsitz im Jahr 2007 von Gstaad nach Hongkong und Monaco verlegt haben soll. Doch genau dies bestreitet Tracey Hejailan Amon, die laut der «Sonntagszeitung» einen Teil des Erbes des Multimillionärs haben will. Dafür stünden ihre Chancen besser, wenn der Prozess in der Schweiz geführt würde. Um zu beweisen, dass der schwerreiche Erbe der Sicherheitsfarbenfirma Scipa auch in den letzten zwölf Jahren seines Lebens grösstenteils in Gstaad gelebt hat, habe Tracey Hejailan Amon weitere Beweise eingereicht. Darunter die Stromverbrauchszahlen, aus denen abzulesen sei, dass im fraglichen Zeitraum in der Liegenschaft in Gstaad deutlich mehr Strom bezogen worden sei, als an Amons anderen Wohnsitzen.
Die Entscheidung, ob Maurice Amon bis zuletzt hauptsächlich in Gstaad gelebt habe, sei nun Sache der Berner Steuerverwaltung. Komme sie zum gleichen Schluss wie Amons Ex-Frau, «winken auch dem Fiskus auf einen Schlag Mehreinnahmen von vielen Millionen», mutmasst der «Tagesanzeiger».
Wie viel würde Saanen bekommen?
Um wie viel Geld geht es bei dieser Steuerhinterziehung wirklich und wie viel Geld würde dabei für die Gemeinde Saanen herausspringen? Der «Anzeiger von Saanen» hat bei der Berner Steuerverwaltung nachgefragt, doch diese gibt sich bedeckt und verweist auf das Steuergeheimnis. «Aufgrund des Steuergeheimnisses sind wir nicht befugt, Auskünfte zu Personen oder Verfahren zu geben. Dies gilt für alle Fragen, die Sie uns gestellt haben», teilt Dominik Rothenbühler, Co-Leiter und Verantwortlicher externe Kommunikation/Medienstelle der Finanzdirektion des Kantons Bern, Steuerverwaltung, mit.
