Swiss Ice Hockey Day auf dem Eisfeld in Gstaad
07.11.2023 SportViele jugendliche Eishockeyfans und solche, die es werden wollten, fieberten dem Sonntag, 5. November entgegen und freuten sich, mit den Stars des SC Bern, des EHC Biel und des Lausanne HC Féminin ein Training durchzuführen. Trotz Dauerregen wimmelte es nach der ...
Viele jugendliche Eishockeyfans und solche, die es werden wollten, fieberten dem Sonntag, 5. November entgegen und freuten sich, mit den Stars des SC Bern, des EHC Biel und des Lausanne HC Féminin ein Training durchzuführen. Trotz Dauerregen wimmelte es nach der Gruppeneinteilung auf dem Eis von Kindern.
ERICH KÄSER
Aufgrund des schlechten Wetters entschied das Organisationskomitee, die Aktivitäten auf dem Eis zeitlich einzuschränken. Dennoch wurden sechs Posten aufgebaut. In regelmässigem Wechsel wurde in den Posten rotiert. Bei jeder Aktion musste ein Star in die Passfolge einbezogen werden. Da war die Flexibilität der Eishockeyprofis gefragt, zumal der Puck oder der Ball auf der Eisfläche voll Wasser kaum zu bewegen war und immer «nachgestochert» werden musste. Völlig durchnässt verliessen die Teilnehmenden das Eis und freuten sich auf den nachfolgenden Hotdog.
Fünf National-League-Spieler und eine einheimische Eishockeyspielerin
Leider verletzte sich der Schwede Patrik Nemeth vom SC Bern im Samstagspiel gegen den EHC Biel und war deshalb nicht anwesend. Der Finne Julius Honka, SC Bern, zeigte sich kurz in Gstaad, verabschiedete sich aber «französisch», als er im Regen vor dem Spielfeld stand – schade! Somit waren mit Jere Sallinen, Ville Pokka und Luca Hischier «nur» noch die drei Spieler des EHC Biel sowie die einheimische Melina Reuteler, LHC Féminin, anwesend, was aber den Event nicht schmälerte.
Melina Reuteler, 18-jährig, ist zurzeit in der Ausbildung zur Kaufmännischen Angestellten im Tourismusbüro Gstaad. Sie spielt in der Frauenmannschaft des Lausanne HC. «Am Dienstag fahre ich nach Lausanne zum Training, am Donnerstag trainiere ich in Bern und am Freitag mit der 3.-Liga-Mannschaft des HC Gstaad-Saanenland», erzählt die aufgestellte junge Frau. «Mir sagt der Mannschaftssport sehr zu. Man gewinnt oder verliert im Team und kann es gemeinsam verarbeiten.» Die Geschwindigkeit des Spiels und der Körperkontakt (Checks sind zwar bei den Frauen verboten) sind weitere Gründe dafür, dass Melina Eishockey zur Passion hat. Beim Spiel mit den 3.-Liga-Männern lerne sie sich zu wehren und finde dabei auch eine gewisse Härte, so Reuteler weiter.
Ville Pokka, 29-jährig, aus Finnland, verteidigt seit dieser Saison beim EHC
Biel. Ihm gefalle es in der Schweiz sehr gut. In Finnland habe es zwar mehr Schnee und es sei viel kälter. Die Berge hier bei uns findet er «amazing». Auf die Frage, ob er Skifahre, antwortet er: «Ich darf nicht! Die Verletzungsgefahr ist zu gross!» Ville Pokka wurde zusammen mit Jere Sallinen Weltmeister mit der finnischen Nationalmannschaft und spielte bereits in der NHL sowie für Teams in Finnland.
Luca Hischier, 28-jährig, stürmt seit drei Saisons beim EHC Biel und hat im ersten
Match nach seinem Muskelfaserriss gleich ein Tor gegen den SC Bern erzielt. Es sei für ihn eine Freude, dass er ein Aufgebot für den Swiss Ice Hockey Day in Gstaad erhalten habe. Wie er merkte, hatten die Kinder einen gewissen Respekt, waren aber doch stolz, mit ihm zu spielen. In Biel werde sechsmal pro Woche trainiert, davon ca. 45 Minuten Kraft und mindestens 60 Minuten auf dem Eis, erzählt Hischier. Er hat seine Karriere in Visp begonnen, war dann während acht Jahren beim SC Bern engagiert und wurde einmal Schweizermeister. Danach lief er drei Jahre für den HC Davos auf und spielt nun für den EHC Biel. Für ihn sei die Nationalmannschaft schon immer ein Thema gewesen und er habe auch schon gespielt, aber leider nicht regelmässig.
Jere Sallinen, 33-jährig, aus Finnland, spielt seit der Saison 2021/22 beim EHC Biel. Der Stürmer sagt, das sei schon ein grosses Ding für die Kinder, mit ihnen, den «Stars», auf dem Eis zu stehen – ja, nicht nur zu stehen, sondern auch zu spielen! Er habe den Kindern die Freude angemerkt, als sie ihm ab und zu ein Lächeln schenkten. «Das sind sehr schöne Momente für mich», meint er verlegen. Er wurde mit Finnland Weltmeister und hat in der NHL sowie in Finnland gespielt. Zurzeit ist er Topscorer beim EHC Biel.