Demoteam Nüschti Synchro ist wieder Schweizer Meister
01.04.2025 GstaadMit Präzision, Teamgeist und ganz viel Skifreude: Das Demoteam Nüschti Synchro hat seinen Schweizermeistertitel erfolgreich verteidigt – und auch in anderen Disziplinen überzeugten die Saaner Schneesportlehrerinnen und -lehrer am Swiss Snow Happening in Saas-Fee mit ...
Mit Präzision, Teamgeist und ganz viel Skifreude: Das Demoteam Nüschti Synchro hat seinen Schweizermeistertitel erfolgreich verteidigt – und auch in anderen Disziplinen überzeugten die Saaner Schneesportlehrerinnen und -lehrer am Swiss Snow Happening in Saas-Fee mit starken Leistungen.
JOCELYNE PAGE
Und sie haben den Titel erneut ins Saanenland geholt: Das Demoteam Nüschti Synchro sicherte sich am Swiss Snow Happening zum zweiten Mal in Folge den Schweizermeistertitel in der Kategorie Frauen. Bei den diesjährigen Schweizermeisterschaften der Schneesportlehrerinnen und -lehrer in Saas-Fee führten sie bereits nach der Qualifikation und überzeugten auch im Final mit einer souveränen Vorstellung. Auch das Punktetotal unterstrich ihre Klasse: Mit einem Vorsprung von 1,1 Punkten (Total 56) setzten sie sich klar gegen die Powderwomen Toggenburg reloaded (54,9) durch, die mit 0,1 Punkten knapp vor den Red Panthers aus Villars (54,8) auf dem zweiten Platz landeten (Siehe Interview «Wir haben einfach eine riesige Freude, dass es wieder geklappt hat»).
Auch in der Kategorie Mixed war das Saanenland beim Formationsfahren stark vertreten: Die Demoteams Schönried und Saanenland traten gegen 51 Konkurrenzteams an und qualifizierten sich beide fürs Finale. Am Ende sicherte sich das Demoteam Schönried einen soliden elften Rang, während das Demoteam Saanenland eindrucksvoll in die Top 5 fuhr.
Erfolgreiche Saaner Schneesportlehrer
Die Schweizer Schneesportlehrerinnen und -lehrer massen sich auch noch in anderen Disziplinen wie Ski- und Snowboardcross, Riesenslalom, Slopestyle, Big Air, Telemark Sprint und Nordic Cross. Das Saanenland brillierte auch hier mit Podestplätzen, so beim Riesenslalom, Kategorie rote Piste, Women 1: Belinda Schwenter (Skischule Saanenmöser) sicherte sich die Goldmedaille. In der gleichen Kategorie bei den Männern fuhr Joel Oehrli (Skischule Gstaad) auf den zweiten Platz. In der Kategorie Men 3/blaue Piste siegte Björn Brand (Skischule Gstaad), Yanick Mani (Skischule Saanen-Schönried) fuhr in der Kategorie Men 6 auf den zweiten Platz.
Zur Erklärung: Die Teilnehmenden des Riesenslaloms starten in zwei verschiedenen Kategorien. Auf dem roten Lauf fahren alle Schneesportlehrerinnen und -lehrer mit der Ausbildungsstufe Instruktor oder höher sowie jene mit Jahrgang 1980 oder jünger. Der blaue Lauf ist reserviert für Teilnehmende mit der Ausbildungsstufe Aspirant oder tiefer sowie für alle, die vor 1980 geboren wurden.
Fast 1000 Schneesportlehrer am Start
Wie der Dachverband Swiss Snowsports in einer Medienmitteilung schreibt, traten in Saas-Fee während vier Tagen insgesamt 958 Schneesportlehrpersonen in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an. Vertreten waren 85 Schweizer Schneesportschulen. In zehn Disziplinen mit insgesamt 1845 Starts zeigten die Teilnehmenden ihr Können.
«Die Höhepunkte dieses Wettbewerbs wurden bei der feierlichen Abschlussparty am Donnerstagabend zelebriert, bei der die Titel zur Schweizermeisterin und zum Schweizermeister vergeben wurden», so Swiss Snowsports.
In diesem Jahr ging der Titel der Königin an Beatrice Zimmermann von der Schweizer Skischule Engelberg-Titlis, der Königstitel an Elias Luminati von der Schweizer Skischule St. Moritz.
Top 15 – Auszug aus der Rangliste (keine Gewähr auf Vollständigkeit): Formationsfahren Frauen: 1. Demoteam Nüschti Synchro. Formationsfahren Mixed: 5. Demoteam Saanenland, 11. Demoteam Schönried. Riesenslalom/blaue Piste, Men 4: 6. Philippe Marmet, Saanen-Schönried. Men 3: 1. Björn Brand, Gstaad. Women 6: 11. Annen Laura, Saanenmöser. Men 6: 2. Yanick Mani, Saanen-Schönried; 11. Tim Kobel, Gstaad; 12. Janic Hofmann, Saanen-Schönried. Riesenslalom/rote Piste, Women 1: 1. Belinda Schwenter, Saanenmöser; 8. Bigna Däpp, Saanenmöser, 11. Natalie Hauswirth, Saanenmöser. Men 2: 10. Michael Haldi, Saanen-Schönried. Men 1: 2. Joel Oehrli, Gstaad. Skicross Frauen: 10. Natalie Hauswirth, Saanenmöser, 14. Laura Annen, Saanenmöser. Nordic Cross Pro: 7. Björn Brand, Gstaad. Mannschaftswertung: 14. Saanen-Schönried (Marco Haldi, Yanick Mani, Thierry Fritschi, Remo von Siebenthal, Bettina Baumgartner). Bester Schneesportlehrer: 6. Björn Brand, Gstaad.
«Wir haben einfach eine Riesenfreude, dass es wieder geklappt hat»
Das Frauenteam Nüschti Synchro aus dem Saanenland hat erneut am Swiss Snow Happening brilliert und sich in der Frauenkategorie den Titel gesichert. Im Interview erzählen Laura Annen und Celine Solenthaler, was hinter dem Erfolg steckt – und weshalb Freundschaft ihr wichtigstes Rezept ist.
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Herzliche Gratulation zum erneuten Schweizer Sieg! Wie fühlt es sich an, den Titel zu verteidigen?
Laura Annen (LA): Merci! Wir haben einfach eine Riesenfreude, dass es wieder geklappt hat. Wir haben manchmal daran gedacht, es gehofft – aber selbstverständlich ist das überhaupt nicht.
Euer Demoteam ist eine reine Frauenmannschaft, weshalb ihr in der Frauenkategorie startet. Wie verlief die Qualifikation?
LA: Sehr gut. Bei der Qualifikation haben wir schon geführt. Sie ist auch immer eine erste Standortbestimmung, davor haben wir keine Ahnung, wie die anderen Teams fahren und wo wir uns einreihen. Der einzige Anhaltspunkt ist das bernische Skilehrertreffen, wo wir mit Mixed Teams verglichen werden, da es dort keine Frauenkategorie gibt. Dort wurden wir Dritte (siehe AvS vom Di., 11. März 2025) – darum gingen wir ohne klare Vorstellung hin, wo wir wirklich stehen.
Wann kam der Moment, in dem ihr wusstet: «Jetzt haben wirs wieder geschafft!»?
Celine Solenthalter (CS): Bei mir war es der Moment im Ziel, als wir unsere Punktzahl hörten. Beim Start hatten wir noch mitbekommen, dass die Toggenburgerinnen in Führung gegangen waren.
LA: Im Final gehen alle Punktestände wieder auf Null. Da müssen wir alle acht das ganze Programm perfekt hinunterbringen. Es kann schnell etwas passieren: ein falsches Programm im Kopf, ein Verschneider – im Final ist nichts sicher. Die Toggenburgerinnen waren in der Pflicht nur 0,2 Punkte hinter uns. Im Ziel hatten wir ein gutes Gefühl, aber sicher waren wir erst, als es wirklich feststand und die Jury die Benotung verkündet hatte.
Hat euch die Führung der Toggenburgerinnen nervös gemacht oder eher angespornt?
CS: Ich wurde nervös!
LA: Ich auch (lacht)! Wir mussten lange warten. Man sieht von oben all die Leute im Ziel, und dann kommt die Durchsage. Als Titelverteidigerin willst du es einfach sauber hinunterbringen. Aber ich war weniger nervös als letztes Jahr in Arosa.
Hilft da auch die Erfahrung?
LA: Ja, denn nun kennen wir uns alle sehr gut. Das war unsere fünfte Teilnahme am Swiss Snow Happening. Wir wissen, wie jede tickt und verbringen viel Zeit zusammen. Natalie Hauswirth sagt vor dem Start immer etwas Motivierendes. Es ist aber nie im Stil von «Wir holen uns den Titel», sondern eher: «Welch ein schöner Tag! Die Pisten sind perfekt, wir haben Freude am Skifahren, lasst uns loslegen.» Das ist unsere Basis: die Freude am Skifahren. Deshalb verspüren wir am Start nie einen aufgesetzten Druck und zeigen einfach, was wir trainiert haben.
Von aussen wirkt ihr nicht nur wie ein Team, sondern es scheinen sich echte Freundschaften entwickelt zu haben.
LA: Ja, sehr! Es ist jedes Mal schön, sich fürs Training zu treffen, denn es fühlt sich eher an, als würde man sich zum Skifahren mit Freundinnen treffen. Das ist das Beste. Auch im Sommer unternehmen wir etwas zusammen. Ich glaube, das ist unser Erfolgsrezept: Wir sind Freundinnen, die ihre Freude am Skifahren teilen.
Wie viele Stunden Training stecken hinter eurem Erfolg?
LA: Wir hatten fünf ganztägige Trainings und fünf abends an den Hublen – also zehn Einheiten. Über die Jahre sind die Trainings weniger geworden, davor gab es mehr. Insbesondere, wenn wir etwas Neues geübt haben. Aber nun haben wir mehr Erfahrung. Aber es braucht trotzdem Fleiss, damit es sitzt.
Gab es Kollisionen? Oder seid ihr unfallfrei durchgekommen?
LA: Ja, wir sind zum Glück unfallfrei durch die Saison gekommen. Am Anfang hatten wir schon noch kleinere Crashes, gerade beim erstmaligen Üben der Formationen. Aber da hatten wir Glück, es ist nie etwas passiert.
Pflicht oder Kür – was mögt ihr lieber?
LA: Die Kür.
CS: Die schreiben wir immer selbst und gemeinsam im Team. Wir bringen alle Ideen ein.
LA: Dafür haben wir viele Komplimente bekommen, das macht richtig Freude.
Wofür habt ihr Komplimente erhalten?
CS: Für eine Formation, wo zwei von links und zwei von rechts die anderen in der Hocke überholen. Da ist viel Action drin.
LA: Und für das «Feuerwerk», wie wir es nennen. Zwei Linien, jeweils zwei fahren nach aussen, zwei in die Mitte – das sieht explosiv aus. Es war nicht einfach, das alles zu trainieren, aber am Ende hat es geklappt.
Blieb die Kür so, wie ihr sie geplant habt?
LA: Wir haben den Schluss etwas gekürzt und hier und da etwas gestrichen. Aber das meiste blieb drin.
Wie lange dauert es, bis die Kür steht?
CS: Der Prozess beginnt auf dem Papier. Dann laufen wir es ohne Skier ab, danach fahren wir sie langsam durch. Schritt für Schritt erhöhen wir das Tempo. Nach etwa zwei bis drei Trainings sitzt sie, damit wir an der Dynamik und Synchronität arbeiten können.
Zu welchem Song seid ihr gefahren?
CS: Ein Remix von Eminems «Slim Shady». Nach einem der Trainings hat jemand das Lied beim Apéro aufgelegt – und wir waren alle sofort begeistert.
Was war euer persönliches Highlight beim Swiss Snow Happening?
CS: Der Moment nach der Kür, als wir alle im Ziel angekommen sind und ein Lächeln im Gesicht hatten. Es lief gut, die Noten kamen und wir hatten gewonnen.
LA: Dieses Jahr war mein besonderes Highlight auf dem Podest. Unsere Demokollegen – Rosswald, Saanenland und Schönried – haben uns auf den Schultern zur Bühne getragen. Dann mit Toggenburg und Villars auf dem Podest zu sein und zu feiern, war solch ein schöner Moment. Alle Frauen hatten ein Riesenfest, es herrschte eine richtig coole Stimmung.
Gibt es noch etwas, das ihr zur Saison sagen möchtet?
CS: Es war ein tolles Swiss Snow Happening. Wir sind mit vier Demoteams aus dem Saanenland gestartet – das war richtig schön.
LA: Und es ist einfach unglaublich, dass wir zum zweiten Mal in Folge Schweizermeisterinnen sind. Das verdanken wir auch Mike Haldi, der uns in den Anfängen stark gecoacht hat. Er hat die Grundlage geschaffen für das, was wir heute fahren können.