Tragquote für Velohelm stabil

  07.10.2022 Schweiz

Zwei von fünf Velofahrerinnen und Velofahrern tragen noch immer keinen Helm. Die Helmtragquote ist mit 56 Prozent aber gegenüber dem Vorjahr (57 Prozent) stabil geblieben, wie die BFU-Erhebung 2022 zum Verhalten im Strassenverkehr zeigt. Die Quote hängt stark vom Zweck der Fahrt ab. Auf langsamen E-Bikes ist die Tragquote etwas höher (68 Prozent). Die Erhebung zeigt zudem, dass zu wenige E-Bikes mit Licht am Tag fahren.

Im letzten Jahr sind fast 1400 Velofahrerinnen und E-Biker bei einem Verkehrsunfall in der Schweiz schwer oder tödlich verletzt worden, etwas weniger als im Jahr zuvor. Der langfristige Trend ist jedoch weniger erfreulich: Die Zahl der schweren Unfälle mit E-Bikes steigt stetig an, die Zahl der Fahrradunfälle hingegen stagniert auf hohem Niveau. Die Sicherheit der Velo- und E-Bike-Fahrenden ist seit jeher ein Fokus der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) – sie setzt sich dafür ein mit der Förderung von sicherer Infrastruktur sowie mit verhaltenspräventiven Massnahmen.

Langsame E-Bikes: Helmtragquote etwas höher
Der Velohelm ist ein einfaches und wirksames Mittel, um das Risiko von Kopfverletzungen bei einem Unfall um die Hälfte zu reduzieren. Dennoch tragen gut zwei von fünf Personen auf dem Velo keinen Helm. Gemäss BFU-Erhebung 2022 zum Verhalten im Strassenverkehr beträgt die Velohelmtragquote 56 Prozent; sie ist damit gegenüber dem Vorjahr (57 Prozent) stabil geblieben. Am häufigsten – mit 60 % – tragen Velofahrerinnen und Velofahrer üblicherweise auf Freizeitfahrten einen Helm (2021: 62 Prozent). Am niedrigsten (30 Prozent) ist die Tragquote bei Einkaufsfahrten (2021: 32 Prozent).

Auf langsamen E-Bikes mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h tragen 68 Prozent einen Helm (2021: 70 Prozent). Auf schnellen E-Bikes mit Tretunterstützung bis 45 km/h sind es 91 Prozent (2021: 93 Prozent). Auf Letzteren besteht eine Helmpflicht.

Zu wenige E-Bikes mit eingeschaltetem Licht
Essenziell für die Sicherheit im Strassenverkehr ist auch die Sichtbarkeit. Frühere Erhebungen der BFU zeigen, dass fast alle Motorfahrzeuge (Autos, Lastwagen und Motorräder) auch tagsüber mit eingeschaltetem Licht fahren. Bei E-Bikes ist dies jedoch nicht der Fall: Nur 33 Prozent aller Personen auf langsamen E-Bikes schalten am Tag ihr Licht ein. Bei den schnellen E-Bikes sind es 62 Prozent. Seit dem 1. April 2022 gilt für alle E-Bikes die Pflicht für Tagfahrlicht (Erhebung nach Inkrafttreten des Gesetzes).

Auch wenn die mittelfristige Entwicklung der Helmtrag- und Lichteinschaltquote positiv ist, gibt es sowohl auf dem Velo als auch auf dem E-Bike Verbesserungspotenzial. Denn: Velound E-Bike-Fahrende sind im Strassenverkehr besonders gefährdet. Ein weiterer wichtiger Faktor, um deren Sicherheit zu erhöhen, ist eine gut gestaltete Veloinfrastruktur. Die BFU setzt sich mit ihren verkehrstechnischen Beratungen für eine sichere Strassengestaltung ein.

Gurtentragquote auf dem Rücksitz ausbaufähig
Eine fast 100%-Quote besteht seit vielen Jahren beim Tragen von Sicherheitsgurten auf Vordersitzen im Auto und beim Tragen von Helmen auf allen Motorradtypen. Verbesserungspotenzial gibt es bei den Sicherheitsgurten auf dem Rücksitz sowie bei der weiteren persönlichen Schutzausrüstung auf dem Motorrad. Auf dem Roller trägt beispielsweise weniger als eine von zwei Personen Handschuhe und nur jede fünfte Person trägt eine Motorradjacke.

PD/BFU


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