«Ünser Chind für ünses Dorf»
05.12.2024 Gstaad141 Schüler standen am Donnerstagvormittag voller Freude um den geschmückten Weihnachtsbaum am Kapälliplatz und bestaunten ihre Kunstwerke: Sie selbst hatten in liebevoller Eigenarbeit die Weihnachtskugeln und Sterne gebastelt. Die Dorforganisation Gstaad hats möglich ...
141 Schüler standen am Donnerstagvormittag voller Freude um den geschmückten Weihnachtsbaum am Kapälliplatz und bestaunten ihre Kunstwerke: Sie selbst hatten in liebevoller Eigenarbeit die Weihnachtskugeln und Sterne gebastelt. Die Dorforganisation Gstaad hats möglich gemacht.
SONJA WOLF
Fröhliches Kinderlachen zur Znünizeit am Kapälliplatz. 141 Kinder und ihre Lehrpersonen wuseln fröhlich um den Weihnachtsbaum, trinken Apfelpunsch und plaudern. Einige suchen noch, wo «ihre» Kugel hängt oder zeigen schon voller Freude darauf. Denn sie sind nicht zu übersehen: 141 verschieden grosse, glitzernde, sternenverzierte, mustergeschmückte, farbenprächtige Weihnachtskugeln baumeln am Gstaader Weihnachtsbaum – zusammen mit zahlreichen gelben Sternen.
Die Idee dahinter ist mehr als herzig: Die Dorforganisation Gstaad hatte bei der Rütti-Schule und HPS einfach mal angefragt, ob sie für den Weihnachtsbaum in Gstaad Weihnachtskugeln basteln wollten. Und ob sie wollten! «Wir haben uns sehr gefreut über die Anfrage. Es ist schön, wenn wir so ins Dorfleben involviert werden», sagt die Klassenlehrerin der 5./6. Klasse, Christa Cairoli, mit ihrem Apfelpunsch in der Hand.
In Göttiteams zur perfekten Weihnachtskugel
In liebevoller Teamarbeit haben die Schüler dann wochenlang gebastelt, und zwar immer zwei Klassen zusammen: eine Klasse der Basisstufe, unterstützt von ihrer Göttiklasse. «Die Göttiteams sind bei uns Tradition, also dass jeweils ein älteres Kind ein jüngeres betreut. Das war schon immer so, nicht nur jetzt beim Weihnachtskugelnbasteln», erklärt Klassenlehrerin Christa Cairoli. «Das gibt zum Teil Freundschaften, die übers Leben halten. Unsere eigenen Kinder zum Beispiel sind ja jetzt schon erwachsen und haben immer noch schöne Beziehungen zu ihren Göttikindern.»
So steht zum Beispiel auch Andrina Bach aus der 6. Klasse stolz mit ihren beiden Göttikindern Luna (6) und Samantha (6) am Baum. Die Färbetechnik hat sie noch gut im Kopf: «Die Kugel kann man aufklappen. Da haben wir Sterne reingeklebt, dann haben wir Farbe und ein Holzkügeli reingetan und dann die Kugel gedreht.»
Anschliessend ans Basteln haben die Göttiteams noch gemeinsam überlegt, was sie sich, den Menschen im Saanenland und denen auf der ganzen Welt wünschen. Diese Wünsche haben sie auf gelben Sternen verewigt, die nun zusammen mit den Kugeln am Gstaader Weihnachtsbaum hängen.
Authentisch und nachhaltig
«Es soll das Authentische, das Einfache, Unkomplizierte darstellen», sagt der Präsident der DO Gstaad Sandro Reuteler zum Projekt. «Manchmal wird mit einfachen Sachen mehr erreicht als mit pompösem Blingbling. Ich denke, dass dieser Weihnachtsbaum mehr Emotionen weckt, als wenn man riesige Glitzersachen dranhängen würde.» Ganz nach der Idee der DO Gstaad: «Ünser Chind für ünses Dorf.» Und nachhaltig ist ihr Projekt auch noch: Die wetterfesten Kugeln werden nach der Weihnachtszeit für das kommende Jahr aufgehoben und kommen so hoffentlich noch viele Jahre zum Einsatz.











