Das Pfarrhaus in Saanen wird momentan umgebaut. Auch der Estrich erhält dabei einen hellen Anstrich und dient zukünftig als Räumlichkeiten für eine Wohngemeinschaft. Wie diese Idee entstanden ist, erklärt Hans Zeller von der Kirchgemeinde Saanen-Gsteig. ...
Das Pfarrhaus in Saanen wird momentan umgebaut. Auch der Estrich erhält dabei einen hellen Anstrich und dient zukünftig als Räumlichkeiten für eine Wohngemeinschaft. Wie diese Idee entstanden ist, erklärt Hans Zeller von der Kirchgemeinde Saanen-Gsteig.
JONATHAN SCHOPFER
Wo früher Mäuse ihr Zuhause hatten, zieht nun Licht ein. Im Estrich des Pfarrhauses Saanen entsteht Raum für eine Wohngemeinschaft (WG) für vier Personen. Die Neugestaltung des Estrichs ist Teil eines umfassenden Umbaus des geschichtsträchtigen Gebäudes. Insgesamt investiert die Kirchgemeinde rund 4 Millionen Franken – finanziert über die Kirchenkasse. Hans Zeller, Vizepräsident Liegenschaften der Kirchgemeinde Saanen-Gsteig, im Interview.
Hans Zeller, wie ist die Idee entstanden, aus dem Estrich des Pfarrhauses Raum für eine Wohngemeinschaft für vier Personen zu machen?
Wir wollten bewusst etwas für junge Menschen schaffen. Als Kirche haben wir viele Angebote für die ältere Generation, für Junge aber weniger. Deshalb entstand die Idee, den Estrich für eine WG umzubauen.
Welche Herausforderungen gab es beim Umbau?
Die grösste Herausforderung war, genügend Tageslicht in die ehemaligen Estrichräume zu bringen. Mit Dachlukarnen und zusätzlichen Fenstern ist uns das gelungen. Da das Pfarrhaus ein historisches Gebäude ist, mussten wir eng mit der Denkmalpflege zusammenarbeiten. Auch Fragen zur Barrierefreiheit haben wir geprüft. Einen Lift haben wir nicht eingebaut, weil das entweder innen zu viel Platz oder aussen einen Anbau erfordert hätte.
Wie lief die Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und welche Vorgaben mussten Sie berücksichtigen?
Wir standen von Anfang an im Austausch. Fabian Schwarz vom Denkmalschutz des Kantons Bern wird nach Abschluss der Arbeiten detailliert Auskunft geben können. Unter seiner Aufsicht konnten wir beim Estrich zusätzliche Fenster einbauen, die von aussen vergittert sind. So bleibt der historische Eindruck des Gebäudes erhalten und es kommt mehr Licht in die Räume.
Haben Sie auch auf ökologische oder nachhaltige Aspekte geachtet?
Ja. Wir konnten ausschliesslich lokale Unternehmen beauftragen. Diese waren schnell einsatzbereit und haben die Arbeiten vorangetrieben.
Wie hoch ist die Miete für ein WG-Zimmer?
Die Miete beträgt 750 Franken pro Zimmer, dazu kommen die Nebenkosten.
Gab es viele Interessenten?
Wir hätten die Zimmer problemlos an ein Unternehmen vermieten können, das sie für Angestellte nutzt. Aber das wollten wir bewusst nicht. Bei der ersten Ausschreibung hatten wir noch nicht viele Anfragen. Ein Zimmer haben wir inzwischen intern vergeben, die restlichen sind noch frei.
Ab wann können die WG-Zimmer bezogen werden?
Am 1. Dezember sind die WG-Zimmer bezugsbereit. Es gibt dann auch einen Tag der offenen Tür im November, aber der wird noch ausgeschrieben.
Was wünschen Sie sich für die WG?
Ich wünsche mir eine durchmischte Gemeinschaft, in der Zusammenhalt entstehen kann. Und wenn die Bewohner am Sonntag auch einmal in die Kirche kommen, wäre das schön (lacht). Einen weiten Weg hätten sie ja dann nicht.