Versprechen eingelöst
31.05.2022 SaanenDie drei Fahnen am Museumsgebäude in Saanen wurden 2019 ersetzt und damit wurde ein Versprechen anlässlich der Hauptversammlung 2019 eingelöst. Im Fokus der diesjährigen Versammlung standen andere Themen. Neu ist das Museum in die digitale Gästekarte Gstaad Card integriert. Und man ist dringend auf der Suche nach jüngeren Vorstandsmitgliedern.
ANITA MOSER
Das Haus des Museumsgebäudes in Saanen zieren seit vielen Jahren die drei Fahnen mit den Gemeindewappen von – in dieser Reihenfolge – Gsteig, Saanen und Lauenen. Die Fahnen sind Wind und Wetter ausgesetzt und werden folglich mit der Zeit in Mitleidenschaft gezogen. Sie verblassen und fransen da und dort auch aus. Unschön. Das fand auch der Saaner Ruedi Baumer. Er sei der Ansicht, das altehrwürdige Haus habe etwas Besseres verdient, sagte er im Frühling 2019 im Rahmen der Hauptversammlung des Museums der Landschaft Saanen. Er werde die Saanen-Fahne mit dem «richtigen» Kranich sponsern, sofern auch die beiden anderen Fahnen ausgewechselt würden. Spontan anerbot Hanspeter Grundisch vom Patronatskomitee des Vereins, drei neue Fahnenhalterungen zu finanzieren und «gelobte, darauf zu achten, dass die neuen Fahnen sich nicht mehr um die Fahnenhalter wickeln könnten».
Gesagt, getan
Wie nun im Rahmen der diesjährigen Vereinsversammlung zu erfahren war, hat Ruedi Baumer sein Versprechen eingelöst – seit Sommer 2019 flattern drei neue Fahnen am altehrwürdigen Museumsgebäude. Ruedi Baumer hat wie versprochen die Saanen-Fahne finanziert – auch wenn sie nicht so ganz seinen Vorstellungen entspricht, wie er im Gespräch erklärt. Der neue Kranich hat im Vergleich zu seinem Vorgänger den Schnabel weit offen und scheint etwas fülliger und wohlgenährter. Die Fahne mit dem «richtigen» Kranich flattert derweil an seinem Haus am Rande des Dorfkerns.
Die Fahnen mit dem Wappen der Gemeinden Gsteig und Lauenen wurden vom Museumsverein finanziert.
So ganz genau an sein Versprechen kann sich Hanspeter Grundisch nicht mehr erinnern. Er könne einfach bestätigen, dass die neuen Fahnen seither mit einer Schiene so befestigt seien, dass sie sich nicht mehr «überschlagen». «Bei meinen monatlichen – meist einmaligen – Einsätzen als Hüter prüfe ich dies gewissenhaft!», betont er mit einem Schmunzeln. Und fügt an: «Wenn ich mich gut erinnere, wurden die Schienen beim Kauf der ‹Vereinsfahnen› mitfinanziert und ich bin finanziell mit einem blauen Auge davongekommen…»
Engere Zusammenarbeit mit Gstaad Saanenland Tourismus
Das vergangene Jahr war geprägt von der Pandemie. «Die Wintersaison fiel praktisch ganz aus, durften wir doch erst am Samstag, 27. März wieder eröffnen um dann, wie vorgesehen, am Ostermontag nach acht Tagen wieder bis zur Sommersaison schliessen zu müssen», erklärte Stephan Jaggi am Freitagabend an der diesjährigen Hauptversammlung im Landhaus. Er hatte aber auch Positives zu berichten. Er habe im Dezember mit Tourismusdirektor Flurin Riedi über eine engere Zusammenarbeit ein vielversprechendes Gespräch geführt. Stephan Jaggi: «Das Museum wird – als erstes Resultat der zukünftigen Zusammenarbeit – in die digitale Gästekarte Gstaad Card integriert.»
Nachwuchsprobleme und «Helfersorgen»
Was ihn am meisten beschäftige, sei die Nachfolge im Vorstand, so Jaggi. Der Verein – er zählt rund 400 Mitglieder – wird von elf Vorstandsmitgliedern geführt. Viele von ihnen engagieren sich seit vielen Jahren für das Museum, so auch der Präsident. Es sei Zeit für eine Verjüngung. «Es ist aber sehr schwierig, jüngere Personen für diese Aufgabe zu finden», so Jaggi. Auch fehlt es an freiwilligen Helferinnen und Helfern für die Aufsicht während den Öffnungszeiten des Museums. Freiwilligenarbeit sei nicht so selbstverständlich, konstatiert Jaggi. Aufgrund des Personalmangels mussten die Öffnungszeiten stark reduziert werden. «Dadurch konnten wir lediglich 807 Besucher begrüssen, was einen Tagesschnitt von 7,1 entspricht», so Jaggi.
Der Präsident schlägt eine Professionalisierung vor. «Mir schwebt die Schaffung einer Halbtagesstelle vor.» So könnten zum Beispiel die Öffnungszeiten wieder erweitert werden.
Finanzen im Lot
Dank einer grossen Spende im Rahmen der Stauffer-Ausstellung waren die Finanzen im Berichtsjahr im Lot, es schaute sogar ein Gewinn heraus. «In diesem Jahr werden wir aber einen Verlust einfahren», erklärt Jaggi. Der Verein habe zahlreiche Glocken aus der Glockenausstellung gekauft.
Kuhausstellung ab 11. Juni
Die Glockenausstellung ist ein Publikumsmagnet weit über das Saanenland hinaus. Die Museumsleitung hofft nun, dass auch die kommende Ausstellung auf viel Resonanz stösst. «Führen Sie Ihre Miss ins Museum», heisst die Kuhausstellung, die am 11. Juni eröffnet wird. «Verschiedene Sammler stellen rund 400 Objekte aus», erklärt Stephan Jaggi. Bei den Objekten handelt es sich um Modellkühe aus der ganzen Schweiz. «Es ist eine originelle Ausstellung mit vielen Sammlerstücken», freut sich Stephan Jaggi.