Die Sanierung des Parkhauses im Zentrum von Saanen verzögert sich weiter. Aufgrund eines laufenden Rechtsverfahrens mit dem ursprünglich beauftragten Bauunternehmen und der damit verbundenen notwendigen Neuausschreibung ist ein Baubeginn frühestens im Frühling 2026 ...
Die Sanierung des Parkhauses im Zentrum von Saanen verzögert sich weiter. Aufgrund eines laufenden Rechtsverfahrens mit dem ursprünglich beauftragten Bauunternehmen und der damit verbundenen notwendigen Neuausschreibung ist ein Baubeginn frühestens im Frühling 2026 realistisch.
JOCELYNE PAGE
Juristische Verfahren, technische Herausforderungen und planerische Komplexität: Die Sanierung des Parkhauses Saanen bleibt ein mühseliger Weg voller Unwägbarkeiten. Ursprünglich war der Baustart bereits für den Herbst 2024 vorgesehen, dann für den Frühling 2025 – inzwischen ist ein Beginn im Frühling 2026 geplant. Grund für die Verzögerung sind laufende juristische Verfahren und offene Ausschreibungsprozesse, wie Philipp Becker, Fachleiter Infrastrukturen der Gemeinde Saanen, auf Anfrage bestätigt.
Verfahren hemmen Fortschritt
Seit September 2024 befindet sich die Gemeinde in einem juristischen Verfahren mit dem ursprünglich beauftragten Bauunternehmen, welches die Sanierung hätte ausführen sollen und von der Gemeinde nach dem Zuschlag ausgeschlossen wurde (wir haben berichtet). Nun liegt es am Regierungsstatthalter zu entscheiden, ob der Auftrag entzogen werden darf. Worum es beim Verfahren geht, darf die Gemeinde Saanen auf Anfrage nicht angeben. Falls der Regierungsstatthalter die Beschwerde abweist, sollen die Sanierungsarbeiten für die Abdichtung neu ausgeschrieben und vergeben werden.
Eine zusätzliche Unsicherheit bleibt bestehen: «Auch wenn der Regierungsstatthalter zu unseren Gunsten entscheidet, kann das Bauunternehmen den Entscheid anfechten», erklärt Philipp Becker. Die Konsequenz: Die Sanierungsarbeiten können erst dann erneut ausgeschrieben werden, wenn ein rechtskräftiger Entscheid vorliegt. Weil die bisherigen Angebote aufgrund der Verzögerung nicht mehr gültig sind, muss das gesamte Verfahren neu aufgerollt werden. Die Gemeinde hoffe nun, dass das ganze Verfahren und die Ausschreibung effizient vorangetrieben werden können, um im Frühling 2026 mit der Sanierung zu starten, so Becker. «Eine Angabe, die jedoch ohne Gewähr ist, denn Verfahren können sich in die Länge ziehen.»
Zwischennutzung des Parkplatzes in Abklärung
Da die Differenzen mit dem beauftragten Unternehmen unerwartet auftraten und die Gemeinde ursprünglich von einem Sanierungsbeginn im Herbst 2024 ausgegangen war, wurde bereits im vergangenen Jahr die Befestigung des Landwirtschaftslands an der Spitalstrasse veranlasst, um den Ersatzparkplatz rechtzeitig bereitzustellen, wie Becker erklärt.
Aus der Bevölkerung und von Seiten verschiedener Vereine seien Anfragen eingegangen, ob der provisorische Parkplatz in der Zwischenzeit genutzt werden dürfe. Doch auch hier stünden der Gemeinde rechtliche Grenzen im Weg: «Die Fläche befindet sich in der Landwirtschaftszone, weshalb in der Bewilligung des Kantons eine Nutzung als Parkplatz ausschliesslich während der Sanierungsphase des Parkhauses angegeben ist», so Becker. Eine temporäre Zwischennutzung – etwa für Märkte oder die Brocante – wäre zwar wünschenswert, doch liege dafür derzeit noch keine entsprechende Bewilligung vor.