Vielseitiges Cello

  03.08.2022 Kultur

Der junge Cellist Friedrich Thiele spielte am dritten Matinée des Jeunes Etoiles, als stünde er bereits seit Jahrzehnten auf der Bühne. Er begeisterte das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm.

KERSTIN BÜTSCHI
«Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dieses Jahr ans Gstaad Menuhin Festival eingeladen wurde», erzählte der 26-jährige Deutsche vor dem Konzert. Letztes Jahr lud ihn Julia Fischer spontan ein und so lernte er das Festival in den Saaner Bergen kennen. «Ich habe das Festival positiv erlebt, als eine grosse Freude an der Musik», sagte er.

Friedrich Thiele, geboren in Sachsen, Deutschland, gewann 2019 den zweiten Preis des ARD-Musikwettbewerbs, gastierte in renommierten Konzerthäusern und spielte auf zahlreichen international bekannten Bühnen. Auch seine Begleitung, die Pianistin Elisabeth Brauss, wird auf internationalen Bühnen gefeiert.

Abwechslungsreiche Melodien
«Das Schöne an der Besetzung nur mit dem Klavier ist, dass ich meine ganz persönliche Interpretation der Stücke zeigen kann», erklärte Thiele. Zudem werde mit den ausgewählten Werken das Cello sehr vielseitig gezeigt. Friedrich Thiele gelang es, diese besondere und vielseitige Stimmung zu zeigen.

Das erste Stück war von Beethoven. Es waren die Variationen aus Mozarts Oper «Die Zauberflöte», die gekennzeichnet sind von steten Veränderungen. Bei den Fantasiestücken von Robert Schumann ziehen sich die Melodien durch das ganze Stück. «Bereits nach diesen zwei Stücken entstehen komplett unterschiedliche Atmosphären», erläuterte er der Cellist vor dem Konzert.

Krönender Abschluss
Der zweite Teil vermochte nochmals eine andere Stimmung aufzubringen und stand ganz unter dem Stern des russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch. Aus den 24 Präludien für Klavier, arrangiert für Cello und Klavier von Lera Auerbach, spielte Friedrich Thiele fünf als Vorbereitung auf den krönenden Abschluss: die Cellosonate d-Moll. Die Sonate ist eines der frühen Werke des Russen und etablierte sich zu einem bekannten und beliebten Stück in der Celloliteratur. Als Zugabe spielten Friedrich Thiele und Elisabeth Brauss ein Stück der französischen Komponistin Nadia Boulanger.


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