Von Kaiserschmarrn, Sachertorte und Wienerschnitzel… aber nicht nur…
05.12.2025 SportAm zweiten Novemberwochenende reisten wir, der Bergführerverein Gstaad-Lenk, nach Wien an die IVBV-Klettermeisterschaften. Die Internationale Vereinigung der Bergführerverbände IVBV feierte dieses Jahr ihr 60-Jahr-Jubiläum und so fanden gleichzeitig auch die diversen ...
Am zweiten Novemberwochenende reisten wir, der Bergführerverein Gstaad-Lenk, nach Wien an die IVBV-Klettermeisterschaften. Die Internationale Vereinigung der Bergführerverbände IVBV feierte dieses Jahr ihr 60-Jahr-Jubiläum und so fanden gleichzeitig auch die diversen Tagungen, beispielsweise der technischen Kommission, und die Generalversammlung statt.
Die IVBV besteht aus 28 Mitgliedsländern weltweit und zählt 7000 Bergführer:innen. Der in Meiringen wohnhafte Urs Wellauer ist deren Präsident und die Präsidentin des Schweizer Bergführerverbandes Rita Christen wird in zwei Jahren seine Nachfolge antreten.
Die moderne Kletterhalle in Wien ist ein Prunkstück unter den neuen Hallen. Mit einer Grundfläche von 1700 Quadratmetern, einer Kletterfläche von 3000 Quadratmetern und einer Höhe von 16 bis 17 Metern ist sie sicher auch eine der grössten. Zum Vergleich: Unsere Kletterhalle Vertical Gstaad hat 300 Quadratmeter Kletterfläche und ist elf Meter hoch. Auch wenn sie klein ist, sind wir sehr froh, dass wir überhaupt eine hier in Gstaad haben.
Für den Kletterwettkampf eingeschrieben haben sich 74 Teilnehmer:innen; 55 Bergführer, fünf Bergführerinnen, elf Begleiterinnen und drei Begleiter. Alle durften 30 Qualifikationsrouten klettern, Schwierigkeitsgrad 5a bis 8a. Beim nachfolgend beschriebenen Modus handelt es sich nicht um Algebra, auch nicht um Jäger- sondern um Kletterlatein… «Lectio non necessaria non scandentibus.» Die Umlenkung ist auf 16 bis 17 Metern Höhe, bis dort müssen alle 13 Express (Zwischensicherungen) eingehängt werden. Damit die Route zählt, muss man die fünftletzte Express (auf circa elf Metern Höhe) einhängen können, fällt man vorher ins Seil, heissts «der Kandidat hat null Punkte». Je schwieriger die Route, desto mehr Punkte erklettert man. Beispiel: Klettert man eine 6a bis zum Top, gibt es 566 Punkte, klettert man eine 6c bis zur fünftletzten Express, erhält man 825 Punkte… und pro Teilnehmer:in zählen nur die vier Routen mit der höchsten Punktzahl für das Resultat. Das führte dazu, dass wir uns nur noch an unserem (bescheidenen) Kletterniveau bewegten, um zu den begehrten Punkten zu kommen.
Anders als jeweils im Frühling bei den Skimeisterschaften, wo wir immer einige Kategorienpodestplätze belegen, sorgen wir bei den Klettermeisterschaften nach dem Motto «mitmachen kommt vor dem Rang» eher dafür, dass die Rangliste nach hinten verlängert wird… Wir hätten einige Klettercracks im Bergführerverein Gstaad-Lenk, welche sich über die Qualirouten für den immer wieder äusserst spannenden Final der zehn Besten qualifizieren würden, leider aber nie mitkommen wollen.
Selbstverständlich durfte auch eine Besichtigung der Wiener Altstadt nicht fehlen, Wiener Staatsoper, Hofburg und Schatzkammer, Stephansdom, Schloss Schönbrunn – um nur einige zu nennen. Da wir aber eher in den Bergen zu Hause sind, machen uns solche Stadtrundgänge mit all den geschichtsträchtigen Gebäuden müde, durstig und hungrig und so verwundert es niemanden, dass wir uns mit Wienerschnitzel, Rotem vom Neusiedlersee, Kaiserschmarrn und Sachertorte nicht wirklich zurückhielten, was uns dann am Folgetag spätestens beim Versuch, die fünftletzte Zwischensicherung noch einhängen zu können, in die Quere kam!
Schön wars und ein herzliches «Servus» nach Obertauern, wo Ende April 2026 die 51. IVBV-Skimeisterschaften 2026 stattfinden werden.
BERGFÜHRERVEREIN GSTAAD-LENK/UELI HAUSWIRTH


