Wölfe und Trockenheit im Mittelpunkt der Diskussionen

  11.11.2022 Landwirtschaft

Erich von Siebenthal, Präsident des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbands (SAV), hat an der Hauptversammlung in seinem Jahresrückblick auf einen eher turbulenten Alpsommer zurückgeblickt. Die vermehrten Wolfsangriffe drohten das Fass zum Überlaufen zu bringen und die extreme Sommertrockenheit brachte manche Alp in Schwierigkeiten. Einen speziellen Dank richtete der Präsident an alle Älplerinnen und Älpler für ihren unermüdlichen Einsatz für die Alpwirtschaft.

Etwas mehr als 100 Personen haben an der ersten grossen Präsenzveranstaltung seit den Coronajahren teilgenommen. Der Anlass fand in Aeschi bei Spiez statt und wurde vom Verein Alpwirtschaft Bern mitorganisiert. Der Präsident des SAV, Erich von Siebenthal, führte zügig durch die statutarischen Punkte. Der Verband konnte die Jahresrechnung mit einem guten Resultat abschliessen. Im Tätigkeitsprogramm wurde insbesondere die neue Wissensplattform Alpwirtschaft erwähnt, die bereits auf der Internetseite des SAV aufgeschaltet ist und im nächsten Jahr ständig weiterentwickelt werden soll. Das Portal stellt alle für die Alpwirtschaft relevanten Informationen an einem Ort zur Verfügung und ist ein Gemeinschaftsprojekt von Agridea und SAV.

Emotionen rund um den Wolf
Für einige Emotionen sorgte der Antrag von Josef Schmid-Müller, einem ehemaligen Älpler aus dem Entlebuch, den er wie folgt einleitete: «Es ist mir ein grosses Bedürfnis, im Namen der Betroffenen dem unberechenbaren Wolf und seinem brutalen Wirken ein Ende zu setzen.» In seinem Antrag forderte er den SAV dazu auf, festzustellen, dass der Wolf mit seinem Wirken unsägliche Sorgen verursacht und in der Schweiz keine Berechtigung mehr hat. Der Antrag wurde mit grossem Mehr angenommen und widerspiegelt damit sehr gut die Stimmung in der Basis. Auch der Vorstand sprach sich für den Antrag aus, betonte jedoch, dass in der aktuellen politischen Diskussion rasch mehrheitsfähige Lösungen gefunden werden müssen. Die Revision des Jagdgesetzes hat absolute Priorität, damit Grundlagen für eine griffige Regulation der Wolfspopulation geschaffen werden können.

Fachvorträge zu Wasserinfrastruktur und Rindergesundheit
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein währschaftes Mittagessen mit musikalischer Untermalung und zwei Fachvorträgen. Passend, nach dem extrem trockenen Sommer, stellte zuerst der Präsident des Vereins Alpwirtschaft Bern, Ernst Wandfluh, ein grosses, kürzlich erfolgreich realisiertes Wassererschliessungsprojekt vor, in das fast 80 Ansprechpersonen involviert waren. Anschliessend präsentierte Hans Muheim, Berater aus dem Kanton Uri, die Resultate eines Beratungsprojekts zur Klauengesundheit auf grossen Rinderalpen.

PD/SAV


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