Zückerli-Wispile AG fühlt sich ernst genommen

  10.10.2022 Gstaad

Die Zückerli-Wispile AG setzt sich seit ihrer Gründung für den Erhalt der Wispile ein. Präsident Benz Hauswirth zeigte sich an der vergangenen Generalversammlung zufrieden: Die Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG) habe erkannt, dass die Wispile ein wichtiger Teil des Tourismus sei.

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«Die Wispile ist angekommen, um die Worte von Matthias In-Albon zu brauchen, und zwar bei der Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG) und der ganzen Bevölkerung», sagte Benz Hauswirth, Präsident der Zückerli-Wispile AG, zu den 56 anwesenden Aktionärinnen und Aktionären an der Generalversammlung vom Samstag. Die Wispile gehöre einfach zum ganzen Puzzle der Bergbahnen und dem Tourismus. Hauswirth bezog sich dabei auf die jüngsten Aussagen von BDG-Geschäftsführer Matthias In-Albon und dem ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten Heinz Brand, dass die Bergbahnen wieder als «ünsi Bergbahne» von der Bevölkerung wahrgenommen würden. Die Neugestaltung der Talstation Wispile sei ein weiterer Beweis für die gute Arbeit der BDG (wir haben berichtet). Das Resultat gefalle ihm wirklich gut. «Die Wispile ist nun so bekannt bei allen Leuten, dass man die Talstation gar nicht mehr anschreiben muss. Nur noch auf einer kleinen Tafel bei der Kasse ist sie angeschrieben», fügte er den neckischen Kommentar hinzu.

Hauswirth bedankte sich auch beim kürzlich zurückgetretenen Verwaltungsratspräsidenten der BDG, Heinz Brand, der als Zückerli-Aktionär der Generalversammlung beiwohnte. Im Namen aller Aktionäre bedankte sich Benz Hauswirth bei Brand für seinen Einsatz für die Bergbahnen und auch für den Erhalt und die Attraktivitätssteigerung der Wispile. «Solltest du dich unterbeschäftigt fühlen, haben wir sofort für dich ein Mandat bei der Zückerli-Wispile AG», fügte Hauswirth mit einem Augenzwinkern hinzu.

Neue Heizung und Motoren
Auch Matthias In-Albon bekundete an der Versammlung, dass die Zusammenarbeit mit der Zückerli-Wispile AG gut funktioniere. «Wir pflegen einen fleissigen Austausch und diskutieren auch viel.» Er bedankte sich für die Unterstützung des Vorstandes, der ihre Aktionäre angeschrieben habe, um die BDG bei ihren Grossprojekten zu unterstützen. So sei heute das Verständnis da, dass es nicht nur ein Zückerli gebe, sondern es ein Teil des grossen Ganzen sei.

Weiter erläuterte In-Albon die nächsten Projekte für die Wispile, beispielsweise der Einbau einer Wärmeluftpumpe für rund 300’000 Franken. Die Arbeiten sind schon im Gange, Ende November sollte die neue Heizung installiert sein. Im Oktober 2023 werden zudem die Motoren der Gondelbahn für rund eine halbe Million Franken ersetzt, da sich die sogenannte Blindstromkompensation verabschiedet habe und der Motor Verschleissspuren aufweise. Die Lieferfrist dauere rund zwölf Monate. «Der Umbau dauert zwei bis drei Monate», sagte In-Albon.

Gondelbahn «könnte» bis 2049 laufen
Die Konzession, um die Gondelbahn zu betreiben, wäre eigentlich bis 2029 gültig gewesen, so In-Albon. Aufgrund einer Praxisänderung konnte die BDG eine Konzessionsverlängerung beantragen und diese hat sie auch erhalten: Die Gondelbahnen hat neu eine Konzession bis 2049. «Wir müssen die Zahl allerdings relativieren, denn die Bahn wird nicht so lange laufen», sagte In-Albon. Man werde nach 2030 den gleichen Herausforderungen wie beim Horneggli begegnen, dass beispielsweise die Steuerung veraltet sei und Ersatzteile nicht mehr produziert würden. Die BDG sei deshalb dabei, raumplanerische Voraussetzungen zu schaffen, damit ab 2030 konkrete Neubaupläne umgesetzt werden können. «Wir werden die Bemühungen der Zückerli-Wispile AG hier in Anspruch nehmen. Wir haben auch Gespräche mit ersten Interessenten geführt, die sich beteiligen möchten», sagte der Geschäftsführer.

Fokussiert wird ebenfalls die weitere Inszenierung des Bergs im Sommer. Dafür erarbeitet die BDG eine Überbauungsordnung, in der beispielsweise auch eine Zipline (Seilrutsche beziehungsweise Tyrolienne) zur Mittelstation, ein Baumwipfelpfad am Berg oder die Sommernutzung des Skilifts vorgesehen ist. Eine Voranfrage sei ans Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) im Februar versendet worden. «Nach acht Monaten haben wir schriftlich noch keine Rückmeldung erhalten. Mündlich wurde uns mitgeteilt, dass wir konkrete Bauprojekte eingeben müssen, bevor sie alles beurteilen können. Das ist frustrierend», so In-Albon.


WEITERE TRAKTANDEN

Die 56 Aktionärinnen und Aktionäre der Zückerli-Wispile AG haben alle Traktanden einstimmig angenommen. So genehmigten sie die Jahresrechnung 2021 mit einem Jahresgewinn von rund 14’630 Franken, der Vorjahresgewinn belief sich auf rund 12’850 Franken. Die Aktiengesellschaft habe «etwas mehr» flüssige Mittel zur Verfügung, da mehr Aktien verkauft werden konnten, sagte das Verwaltungsratsmitglied Christof Huber. Auch der Verwendung des Bilanzgewinns von rund 35’700 Franken stimmten die Aktionäre zu. So wird dieser auf die nächste Rechnung vorgetragen und 730 Franken werden den gesetzlichen Reserven zugewiesen.

Die Aktionäre entlasteten zudem den Verwaltungsrat und bestätigten die aktuelle Revisionsstelle– KMU-Revisionen AG Thun – für eine weitere Amtszeit.

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