«Ein störungsfreier Betrieb hat Vorrang»
25.09.2023 GstaadDie Wispile hat den Betrieb am Sonntag eingestellt. Benz Hauswirth, Präsident der Zückerli-Wispile AG, bedauert dies zwar, doch ein störungsfreier Betrieb habe Vorrang, betonte er am Samstag an der 18. Generalversammlung im Berghaus Wispile.
ANITA MOSER
Die 18. Generalversammlung der Zückerli-Wispile AG fand am vergangenen Samstag und damit rund drei Wochen früher als gewohnt statt. «Grund ist ein Motorenwechsel», begründete Verwaltungsratspräsident Benz Hauswirth. «Für die bevorstehenden Herbstferien und eventuell schönes Wetter ist das schade», so Hauswirth. «Aber ein störungsfreier Betrieb hat natürlich Vorrang.»
Rückblick auf ein durchzogenes Jahr…
Benz Hauswirth blickte in seinem Jahresbericht auf ein durchzogenes Jahr zurück. Der Sommerbetrieb habe sich nach dem Pandemie-Hype auf einem guten Niveau wieder «normalisiert». Weniger euphorisch war sein Blick auf den Winterbetrieb. Wetterbedingt und aufgrund von Schneemangel seien die beiden letzten Jahre unbefriedigend verlaufen. Nichtsdestotrotz «sollten unserer Ansicht nach die Bahn und das Berghaus über die Festtage so oder so offen sein», betonte der Vorsitzende. «Für die vielen Gäste, die nicht Skifahren, bietet der Rundweg ein einmaliges Erlebnis.»
Ein weiteres Problem sei der Rüttiskilift. Hauswirth: «Die Piste war gut, aber die Aufstiegsspur nicht befahrbar.» Er präsentierte auch einen Vorschlag. Bei der Gemeinde liege immer noch etwas «blockiertes» Geld (aus der Zeit der Fusion/Anm. der Redaktion). «Folgen weitere schneearme Winter, sollten wir gemeinsam versuchen, diesbezüglich eine Lösung zu finden.»
Der schneearme Winter führte dazu, dass der Betrag für die Landentschädigung auf fast die Hälfte geschmolzen ist und den Aktionären in diesem Jahr nur noch fünf statt sieben Freibillette zustehen. Diese wurden im Anschluss an die ordentlichen Traktanden unter den 69 anwesenden Aktionären verlost.
…und eine Ankündigung
Der Vorsitzende bedankte sich bei der BDG und seinen Verwaltungsratskollegen und kündigte dabei beiläufig seinen baldigen Rücktritt an. «Ds nächscht Jahr wird de o mis letschte Jahr als Präsidänt.» Benz Hauswirth wurde an der Generalversammlung im Oktober 2016 als Nachfolger des langjährigen Präsidenten Arnold Burri gewählt.
«Wir hoffen alle auf einen schönen und schneereichen Winter, damit die Wispile wieder einmal einen Normalbetrieb verzeichnen kann», betonte der Präsident und appellierte nicht nur an die Gewinnerinnen und Gewinner der fünf Freibillette, sondern an alle Aktionärinnen und Aktionäre, die Wispile zu frequentieren – zu jeder Jahreszeit. Nach einer guten halben Stunde konnte er die Versammlung schliessen.
KLEINER JAHRESGEWINN
69 Aktionärinnen und Aktionäre sind der Einladung zur 18. Generalversammlung ins Berghaus Wispile gefolgt. Sie vertraten insgesamt 735 Aktienstimmen (409 eigene, 236 vertretene) oder 49 Prozent des Aktienkapitals.
Die Aktionärsversammlung genehmigte einstimmig die von Verwaltungsrat Daniel von Siebenthal erläuterte Jahresrechnung, die mit einem kleinen Gewinn von rund 2100 Franken abschliesst. Im vergangenen Jahr waren es noch rund 14’600 Franken, 2021 rund 12’850 Franken. Die grosse Differenz hat einen einfachen Grund: «Der grösste Posten im Verwaltungsaufwand ist jeweils das Essen an der GV», erklärte von Siebenthal. 2020 fand coronabedingt keine physische GV statt. Dem Antrag entsprechend wird der Bilanzgewinn von knapp 37’000 Franken auf die neue Rechnung vorgetragen und der Verwaltungsrat wurde einstimmig entlastet.
ANITA MOSER