Das Historische Mannenbergschiessen ist viel mehr als Schiesssport. Es ist Spannung, Kameradschaft und Schiesslebenswerk für Schützinnen und Schützen aus dem Pays-d’Enhaut, Saanenland, Simmental und Diemtigtal. Für 50 Auszeichnungen wurden die ...
Das Historische Mannenbergschiessen ist viel mehr als Schiesssport. Es ist Spannung, Kameradschaft und Schiesslebenswerk für Schützinnen und Schützen aus dem Pays-d’Enhaut, Saanenland, Simmental und Diemtigtal. Für 50 Auszeichnungen wurden die Saaner Fritz Heimberg und Ulrich Würsten in die «Hall of Fame» aufgenommen.
Not macht erfinderisch. In den krisengebeutelten 1930er-Jahren war Munition Mangelware. Es sollen Munitionsvorräte im Pays-d’Enhaut gewesen sein, die für die Obersimmenter und Saanenländer Schützen der Grund gewesen sind, zusammen mit den welschen Freunden 1933 das Mannenbergschiessen zu gründen.
Programm und Scheibe seit 1933 gleich
Das Programm ist bis heute gleich, kein moderner Eventmanager könnte es besser machen: zwei Probeschüsse, zwei Schüsse gezeigt, sechs Schüsse Schnellfeuer ungezeigt, damit die Spannung bis zur Rangverkündung steigt, steigt und steigt. Ob der Burgruine Mannenberg der Grafen von Greyerz, die die Berner 1386 geschleift haben, liegen 36 Schützinnen und Schützen unter freiem Himmel, aufgeteilt in sechs Gruppen in der Feuerlinie. Geschossen wird auf die grüne B-Mannenbergscheibe mit der 4 im Zentrum. Die Scheibe ist Kult. Die Zeiger und Kleber bringen es vom Unterstand aus auf viele Kilometer, Sicherheit ist oberstes Gebot. Am schönen und heissen ersten Septembersonntag wurden 366 Teilnehmende gezählt, die diszipliniert die Kommandos der Schützenmeister befolgten.
Viel mehr als einfach schiessen
Gesellige, fröhliche Stimmung herrschte im Mannenberg-Beizli. Dieser Austausch unter Schützenfreunden tut gut, macht «mannenbergsüchtig». Zum Programm gehört am Mittag auch der traditionelle «Spatz» im Gemeindesaal Zweisimmen. Und dann wird gewartet auf die Rangverkündung, die mindestens drei Rangverkündungen beinhaltet: Einzelwertung, Gruppenrangliste und Lebensrangliste. Schützen, die zum 50. Mal die Mannenberg-Auszeichnung holen, werden in die «Hall of Fame» im Schützenhaus Grubenwald aufgenommen. Pünktlich eröffnete Mannenberg-Präsident Marc Matti die Rangverkündung. Die Diemtiger Gruppe Tschuggen erzielte das Tagesmaximum, die St. Stäphner «Hunter» siegten bei den Stammsektionen und Stefan Feuz aus der Lenk wurde Tagessieger. Von 366 Teilnehmenden holten 18 das Maximum von 40 Punkten.
Zwei Saaner in der «Hall of Fame»
Welch schöner Moment ist es, wenn Schützen mit der 50. Auszeichnung unter Standing Ovations auf die Bühne dürfen – Hühnerhaut pur. Die Saaner Schützen Fritz Heimberg und Ulrich Würsten sind in die Mannenberg «Hall of Fame» aufgenommen. Bravo!
MATTHIAS KURT
Rangliste unter www.mannenberg.clubdesk. com