Le Rosey war Thema an der GV der Schönrieder Dorforganisation

  01.03.2010 Schule, Schönried

Geht es nach den Vorstellungen und Wünschen von Schuldirektor Gudin, soll das Le Rosey in 3–4 Jahren von Gstaad nach Schönried umziehen. Der Startschuss für den neuen Campus fällt am 9. März.

Dies erläuterte Gudin an der Generalversammlung der Dorforganisation Schönried. Seit 1916 zügelt die Privatschule mit Sitz in Rolle jeweils im Januar für rund acht Wochen ins Saanenland. In all den Jahren ist der Tross auf rund 600 Personen angewachsen – 400 Studenten/innen sowie 200 Angestellte, davon 100 Lehrer. Die 250 Studentinnen wohnen in Schönried, ihre männlichen Kollegen in Gstaad, Schulort ist für alle auf dem Ried. «In Bezug auf die Räumlichkeiten sind wir in Gstaad an die Grenzen gestossen», erklärte Philippe Gudin am Freitagabend vor den rund 60 Anwesenden im Restaurant Bloom’s in Schönried. «Es ist wahnsinnig eng und es gibt sogar Schüler, die auf den Radiatoren sitzen müssen.» Seit einigen Jahren sei man deshalb auf der Suche nach einer Lösung. «Wir wollen im Saanenland bleiben – es gefällt uns hier», betonte Gudin. Weil das Institut in der Nähe vom Bahnhof Schönried bereits fünf Chalets besitzt – den Campus für die Mädchen – wurde Schönried bei der Suche nach einem Standort für einen neuen Campus von Anfang an favorisiert. Einig geworden ist man vor wenigen Monaten mit dem Verein Ferienheim Amt Fraubrunnen. Im Oktober haben die dem Verein angeschlossenen 14 Gemeinden mit der erforderlichen Zweidrittels-Mehrheit dem Verkauf des Grundstückes an das Institut Le Rosey für den Preis von 25 Millionen Franken zugestimmt.


Ein neuer Campus im Erli
Auf dem Gelände des bisherigen Ferienheims Fraubrunnen soll ein neuer Campus – Klassenzimmer, Sportanlagen, Restaurant, die gesamte Administration sowie die Unterkünfte für die Knaben und Lehrkräfte – gebaut werden. «Ein kleines Dorf, eingebettet und integriert in die Landschaft», wie Gudin erklärte. Um den Neubau – das Institut will rund 45 Millionen investieren – zu finanzieren, müssten die Gebäude auf dem Ried verkauft werden, beantwortete der charismatische Schuldirektor eine entsprechende Frage aus der Mitte der Versammlung. Aktuell ist das Le Rosey während jeweils rund acht Wochen im Saanenland. Im neuen Campus soll die Aufenthaltsdauer um zwei bis drei Wochen verlängert werden. «Bis zum Ende des Semesters Ende März anstatt nur bis in die zweite Woche März.»
Jeweils im Juni und Juli werde der Campus für das interne Sommercamp (rund 150 Personen) genutzt, verschiedene Räumlichkeiten würden übers Jahr an Vereine oder Institutionen vermietet, im April/Mai und von Oktober bis Dezember bleibe der Campus ungenutzt, antwortete Gudin auf eine entsprechende Frage.

Baubeginn 2011, Bezug 2013
Philippe Gudin und Jean Brugger, beratender Architekt des Instituts, präsentierten am Freitagabend einen sehr optimistischen Zeitplan. Von der Planung bis zur Baubewilligung rechnen sie mit einem Jahr. «Wir hoffen auf einen Baubeginn 2011 und auf die Eröffnung in der zweiten Hälfte 2013.» Am 9. März startet der Parallel-Studienauftrag mit fünf bis sechs Architekten. Bis Mitte Juni sollen die Projekte vorliegen, Ende Juni wollen sich die Verantwortlichen entscheiden und dann das gewählte Projekt der Öffentlichkeit vorstellen. Die Bauherrschaft werde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Saanen, kantonalen Ämtern wie zum Beispiel dem Heimatschutz, die Projektphase begleiten und parallel die weiteren Schritte für die notwendige Zonenplanänderung, die Überbauungsordnung und die Überbauungsordnung für die Zufahrt vorbereiten. Obwohl nicht mit grossem Verkehr gerechnet werden müsse – die Schüler/innen haben keine eigenen Autos, notwendige Transporte werden mit Shuttlebussen abgewickelt – genüge die bestehende Strasse nicht und müsse ausgebaut werden, betonte Brugger und versprach, man werde mit den Nachbarn das Gespräch suchen.

von Anita Moser

Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote