So funktioniert Beachvolleyball in Gstaad
01.07.2016 Gstaad, SportMAJOR Vor 17 Jahren fand in Gstaad zum ersten Mal ein Beachvolleyball-Turnier statt. Seither gehört es zur FIVB Beach Volleyball World Tour. 2007 wurde in Gstaad die Beachvolleyball-Weltmeisterschaft ausgetragen. 2015 wurden die Swatch Beach Volleyball Major Series als neue Turnierreihe in den Jahreskalender aufgenommen. Diese vier Turniere sind den sechs Grand Slams gleichgestellt. Gstaad wurde damals als einer der ersten Austragungsorte neben Porec (Kroatien), Klagenfurt (Österreich) und Fort Lauderdale (USA) für diese neue Top-Serie ausgewählt.
Geschichte
Nachdem der amerikanische Volleyballspieler Paul «Pablo» Johnson in den 1930er-Jahren an einem Turnier vergeblich auf vier seiner Mitspieler gewartet hatte, beschloss er, zukünftig zu zweit zu spielen. Die Spieltechniken wie oberes und unteres Zuspiel entsprechen dem Volleyball in der Halle. Seit den Sommerspielen 1996 in Atlanta ist Beachvolleyball olympische Disziplin. In Gstaad zu spielen sei laut den Athleten aufgrund der Höhe und des fehlenden Meeresstrands sehr speziell.
SIEGERTEAM
Je 32 Teams aus 40 Nationen kämpfen in Gstaad um vordere Platzierungen. Pro Team spielen zwei Damen beziehungsweise zwei Herren. Das Turnier ist mit einem Preisgeld von je 400 000 US-Dollar dotiert. Ausschliesslich am Gstaad Major erhalten die Spieler der besten drei Teams des Turniers jeweils eine Glocke.
SPIELZEIT
Die Spielzeit ist nicht nach Zeiteinheiten festgelegt. Ein Match geht über zwei Sätze, die mit 21 Punkten gewonnen werden. Gewinnt jedes Team je einen Satz, wird ein dritter Satz gespielt, in dem 15 Punkte erreicht werden müssen. Nach jeweils sieben gespielten Punkten werden die Seiten gewechselt.
SPIELFELD
Das Feld beim Beachvolleyball misst 16x8 Meter und ist damit etwas kleiner als das Volleyballfeld (18x9 Meter). Auf den Gstaader Spielfeldern sind 2500 Tonnen hochreiner Quarzsand aus Frankreich verteilt, allein 280 Tonen davon im Center Court.
ZUSCHAUER / TRIBÜNE Auf der Tribüne beim Center Court finden 6000 Zuschauer Platz, davon sind 900 auf der überdachten VIP-Tribüne und 250 in der Skylounge. Bei den Side Courts gibt es Platz für 1500 Zuschauer.
COURT MANAGER
Sie leiten die Helfer auf dem Spielfeld an. Sowohl auf den Side Courts als auch auf dem Center Court sorgen sie dafür, dass die Ballkids den Athleten die Bälle reibungslos übergeben und die Sandrecheler in den Pausen die Spielfläche perfekt ebnen. Jeder Courtmanager hat für die gesamte Turnierwoche die gleiche Equipe unter sich. Während des Matches befindet er sich am äusseren Spielfeldrand.
PRESSE / TV
In der Beachvolleyball-Woche kommen 160 akkreditierte Journalisten nach Gstaad. Im Schweizer Fernsehen werden 20 Stunden Turniergeschehen übertragen. Weltweit werden über 200 Stunden Beachvolleyball aus Gstaad gesendet.
NETZHÖHE
Die obere Netzkante liegt bei einer Höhe von 2,43 m für die Herren und 2,24 m bei den Damen. Die Berührung des Netzes durch den Athleten ist laut Reglement ein Fehler. Eine Mittellinie am Boden gibt es nicht. Das gegnerische Feld darf betreten werden, sofern der Gegner in seiner Aktion nicht gestört wird.
SCHIEDSRICHTER
Sie kommen aus aller Herren Länder. Männer und Frauen jeden Alters brauchen eine Ausbildung für diese Position. Mit einer Reihe von Handzeichen regelt der Schiedsrichter von seinem Podest in Netzhöhe aus den Spielverlauf.
BALLKINDER
Unter den 550 freiwilligen Helfern befinden sich 83 Ballkinder. Sie lassen die Bälle nach strengem Reglement untereinander zirkulieren und reichen sie schliesslich dem Athleten.
BALL
Er besteht zumeist aus wasserabweisendem Kunstleder in hellen Farben. Im Inneren befindet sich eine Gummiblase. Er ist etwas grösser als ein Hallenvolleyball, wird jedoch weniger stark aufgepumpt.