«Jericho Hallelujah» – Balsam für Ohren und Seele

  20.03.2018 Kultur, Konzert

Vergangenen Samstag fand im Kirchgemeindehaus Gstaad das Jahreskonzert des Posaunenchors Gstaad statt. Für einmal waren zwei verschiedene Uniformen auf der Bühne zu sehen, nämlich auch noch die vom Posaunenchor Lenk. Die beiden Musik-Gesellschaften hatten sich für ihre Jahreskonzerte zusammengeschlossen. Dass sie gerade den begnadeten Dirigenten Christoph Liechti gewinnen konnten, war ihnen eine grosse Ehre!

DANIELA ROMANG-BIELER
Den beiden Posaunenchören geht es vor allem um eines: mit ihrer Musik Gott gross zu machen. «Preisen und anbeten» war dann auch das Thema der ersten zwei Lieder. Im nächsten Stück, «Promises», hörten wir wunderschön warme und sanfte Töne aus dem Es-Bas von Joel von Siebenthal. «Zeit, uns zurückzulehnen und nachzudenken über die Versprechen, die Gott uns gegeben hat», kündigte Ansager Rolf Bergmann an. Mit dem Heilsarmee-Marsch «Impulsion» wurde es wieder rassig. Und zum Abschluss des ersten Teils hörten wir zwei berühmte christliche Lieder: «Lord reign in me» heisst «Herr, regiere in mir» – ein Mensch öffnet seine Herzenstür und lädt Gott ein, Herrschaft über sein Leben zu nehmen. Denn «In Christ alone» – nur in Christus – sei das Fundament, auf dem man wirklich aufbauen könne, so Bergmann. Dementsprechend pompös und mächtig kamen uns die Töne entgegen, die uns in der Pause nachklangen.

«Jericho Hallelujah»
Der Auftakt in den zweiten Teil war überraschend und kreativ. William Himes, in der Heilsarmee-Szene ein renommierter Komponist, lädt das Publikum ein, sich die biblische Geschichte von Jericho nochmals wie im Film vorzustellen. Dies gelingt ihm mit Musik, dem Schauspiel der Band und einem Sprecher. Im Fall «Gstaad» war es der Turbachschullehrer Johannes Nydegger, der diese Aufgabe mit viel Witz und rhythmischem Flair meisterte.

Der Choral «O herrlicher Tag, o fröhliche Zeit» passte zur kommenden Osterzeit und im berühmten Stück «Hallelujah» von L. Cohen stellten uns die beiden Posaunenchöre verschiedene Hallelujas vor: fröhlich, nachdenklich, laut und leise – Gott preisen könne man in den verschiedensten Lebenslagen, meint dazu Rolf Bergmann. Und gemeinsam zu musizieren und Gott zu loben «macht Fröid», deshalb das passende, «fätzige» Stück «Happy people». Spanisches Trommeln gaben den Takt zum letzten Stück an: «El es el Señor» – «Er ist der Herr».

Zugabe und Bettmümpfeli
Der grosse Applaus forderte eine Zugabe. Sie hatten gar zwei bereit: Mit einem Klassiker der Heilsarmee-Literatur, «Shine, Jesus shine», und dem wunderschönen Choral «Herr bleib bei mir, wenn’s Abend wird» verabschiedeten sich die vereinten Posaunenchöre vom Publikum.

Im Bernerhof konnte anschliessend ein Bettmümpfeli oder ein nächtliches Mahl unter Freunden genossen werden. Und die zufriedenen Leute waren sich einig: Diese Musik hat gut getan und war Balsam für die Seele.

Wer das erste Konzert verpasst hat, bekommt nächsten Samstag, 24. März nochmals Gelegenheit: Das gelungene Programm wird um 20 Uhr in der Kirche St. Stephan wiederholt.


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