Ein etwas anderer Reiseführer

  25.09.2018 Gstaad, Saanenland, Reisen

Anders als in üblichen Reiseratgebern möchte Farrol Kahn in seinem Buch über Gstaad einheimische Persönlichkeiten, die in der Region leben und arbeiten, vorstellen. Bilder für das Buch möchte er via Fotowettbewerb sammeln.

JENNY STERCHI
Es gibt viele Reiseführer in Buchform, die auf besondere Sehenswürdigkeiten, spezielle Gastronomie oder geschichtliche Hintergründe einer Region hinweisen und Empfehlungen für Übernachtung und ihr kulturelles sowie sportliches Angebot abgeben. Buchautor Farrol Kahn geht in seinen Reiseführern einen anderen Weg. Er verbindet die Orte, die man besuchen sollte mit den Menschen, die dort leben.

Das ganz normale Leben
Was für den Gast gute Unterhaltung und Freude ist, bedeutet für den Einheimischen den ganz normalen Tagesablauf. Und diese Tatsache möchte Farrol Kahn nutzen, um die Neugier des potenziellen Gastes am Saanenland zu wecken. Er hat bereits mehrere solcher Reiseführer verfasst. Zum Beispiel stellte er in seinem Buch über Montreux die mediterran anmutende Stadt mit vielen kleinen Details vor, die er nur aufschreiben konnte, weil er den Kontakt zu den Menschen, die dort leben, herstellte.

Warum sind die Menschen hier so freundlich?
Diese Frage stellt Farrol Kahn ins Zentrum des Buches, mit dem er zu einem Besuch im Saanenland anregen möchte. Die «üblichen Luxusbilder Gstaads» oder das Saanenland als Rückzugsort der «Reichen und Schönen» seien bereits bekannt. Darum begab er sich unter die Einheimischen, um herauszufinden, woher der Charme und die Freundlichkeit kommen, die ihm im Saanenland begegnen.

«Die Traditionen, die sich dem Gast bieten, werden hier noch aktiv gelebt», erklärt der Autor begeistert. «Die Menschen verdienen mit traditionellem Handwerk ihr Geld.» Er sei überzeugt, mit Authentizität hohe Aufmerksamkeit zu wecken. Die Möglichkeit, sich mit den Menschen, die im Buch auftauchen, zu identifizieren, wirke anziehend auf potenzielle Besucher.

Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die im Saanenland geboren und aufgewachsen sind und den grössten Teil ihres Lebens hier verbrachten, erzählen im Buch ihre Geschichte. Der Leser erfährt Details, die selbst für Einheimische zum Teil neu sind. Er kann sich mit deren «ganz normalem Leben» identifizieren. Besonderes Engagement und unerwartete Begebenheiten der Protagonisten im Buch wecken das Interesse.

«Gstaad und das Saanenland ist viel mehr als die mondäne Hochburg, für die es die meisten Menschen halten», ist sich Kahn sicher.

Wer ist Farrol Kahn?
Der Autor Farrol Kahn ist ein Weltbürger. In Südafrika geboren, führte ihn sein bisheriger Lebensweg vorbei an Neuseeland, Griechenland über Grossbritannien bis in die Schweiz, wo er heute daheim ist.

Eigentlich wären seine Eltern froh gewesen, wenn er sich für eine akademische Laufbahn entschieden hätte. Aber er entdeckte früh seine Leidenschaft für das Schreiben. Und in seiner Funktion als Produktmanager für eine britische Kosmetikfirma erkannte er, dass gut geschriebene Texte viel Aufmerksamkeit erhalten. Sein Wunsch, mit seinen Texten etwas oder jemanden zu bewegen, bestimme seine Autorentätigkeit. Sowohl in der von ihm verfassten Fachliteratur («The Curse of Icarus: The Health Factor in Air Travel») als auch in seinen Reiseführern findet sich neben sauber recherchierten Fakten und fundierten Daten auch immer ein feiner Appell an den Leser, sich damit tatsächlich einen Moment lang auseinanderzusetzen.

Farrol Kahn sieht sich selber als einen Informierenden, der in seinen Büchern Promotion auf eine liebliche Art betreibt. Er ist ein initiativer Mensch, der sich sehr für sein Umfeld interessiert und aktiv Kontakt zu den Menschen aufnimmt, die ihn im Alltag umgeben. Er kam im letzten Jahr für einen ersten Besuch ins Saanenland und erlebte es als einen Ort, um komplett abschalten zu können. «Ich war begeistert von seiner lieblichen Landschaft, den gepflegten Dörfern und den freundlichen Menschen. Als wäre ich nach ‹La La Land› gekommen.»


FOTOWETTBEWERB

Für sein Buch über Gstaad wünscht sich Faroll Kahn Bilder, die die oben beschriebene Authentizität widerspiegeln sollen. «Wer könnte bessere Fotos liefern als die Menschen, die hier leben und das Saanenland kennen», erklärt der Autor seinen Plan, die Einheimischen und Gästen mittels Fotowettbewerb in die Gestaltung seines Buches einzubeziehen. Dabei lässt er die Wahl des Motivs offen. Ob nun der Jodlerklub während der Probe oder der Landwirt beim Melken im Bild festgehalten werden, alles ist erwünscht. Es kann auch der Lieblingsort im Saanenland sein oder aber ein Motiv, das man ausschliesslich im Saanenland einfangen kann. Teilnehmen kann jeder zwischen 8 und 80 Jahren. Die Fotos sollten in möglichst hoher Auflösung (mind. 1 MB) gemacht sein und an [email protected] gesendet werden.

Eine Jury, in der sich auch der Autor befindet, wird nach dem Einsendeschluss am 31. Januar 2019 zehn Siegerbilder auswählen, die im Buch über Gstaad veröffentlicht werden.


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