Kiri Art – Meisterwerke japanischer Papierschnittkunst

  14.09.2018 Kultur, Kunst, Ausstellung

An der Vernissage am vergangenen Sonntag durfte Hans-Jürgen Glatz im Galerie-Restaurant Hüsy die glanzvolle Scherenschnittausstellung mit Werken von 18 Künstlerinnen und Künstlern aus Japan eröffnen. Die grosse Schar Besucher war fasziniert von den einzigartigen Meisterwerken filigraner Papierkunst. Megumi Mochizuki, eine der besten Papierschnittkünstlerinnen Japans, erklärte anhand von Beispielen verschiedene Techniken des Papierschnitts.

Für Hans-Jürgen Glatz war es eine besondere Freude, die Künstlerin Megumi Mochizuki sowie Scherenschnitte von weiteren hochstehenden Kunstschaffenden aus Japan, dem Land des Lächelns, vorzustellen. Wo das Glas das Fensterpapier noch nicht verdrängt hat, werden in China, dem Ursprungsland des Scherenschnitts, die Papierschnitte auf das Fensterpapier geklebt. Jede Region hat ihren bestimmten Stil und ihre spezifische Farbgebung. Wie soviel anderes kam auch irgendwann die Scherenschnittkunst nach Japan, viel früher als zu uns. Der Scherenschnitt passte sich dem japanischen Geschmack an und ist heute definitiv im 21. Jahrhundert angekommen.

Warum ausgerechnet Scherenschnitte aus Japan?
Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz gab es 2014 nebst vielen anderen Aktivitäten eine Scherenschnittausstellung im Fujikawa Kirie Art Museum in Minobou in der Nähe des weltbekannten Fujiyama. Dabei wurden Werke aus dem schweizerischen Scherenschnittarchiv und von 13 aktiven Schweizer Künstlern/innen ausgestellt. Es wurden Kontakte geknüpft und nun, vier Jahre später, gibt es Papierkunstwerke sowohl von Megumi Mochizuki als auch von 17 weiteren hochstehenden japanischen Künstlern in der Galerie Hüsy zu bewundern. Die Werke stammen zum Teil aus den Beständen des Kirie Art Museums. Die ausgestellten Papierschnitte haben vieles gemeinsam: Farbenfrohe mehrschichtige Collagen mit religiösen, literarischen, sozialen oder auch politischen Themen reihen sich an Silhouetten, an kleinere und schlichte, aber auch an grosse filigrane und detailreiche Porträts. Das Interessante daran ist, dass die Werke nicht unbedingt unserer gewohnten Vorstellung eines Scherenschnitts entsprechen.

Schnitttechniken mit Megumi Mochizuki
Interessiert schauten die Besucher zu, welche Technik Megumi Mochizuki zur Herstellung von Kunstwerken von einigen Metern Länge anwendet. Sie faltet das feine, weisse, aber stabile Papier mehrmals, fixiert es und verarbeitet das ganze Stück mit dem Messer mit unglaublicher Präzision zu einem Papierkunstwerk. Weltweit einzigartig sind ihre beiden Wandbehänge, die «Hanging Scrolls»: Das Aussergewöhnliche dabei ist die Kombination von Scherenschnitt und feinstem Seidendamast. Megumi Mochizukis filigrane Werke bestechen mit ihrem Ideen- und Detailreichtum und der unglaublichen Feinheit. Lassen Sie sich vom Land des Lächelns verzaubern.

SOPHIE JAGGI

Die Ausstellung dauert noch bis 4. November. https://www.huesy.ch


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