Musikalisch und kulinarisch im Gleichklang

  09.10.2018 Kultur, Schönried

Ein ausgewogener Genuss von hochrangiger Musik und auserlesensten Speisen wurde am Dienstagabend den Gästen im Boutique-Hotel Alpenrose in Schönried serviert. Der Abend war gediegen, spannend und sehr heiter.

LOTTE BRENNER

Das Boutique-Hotel Alpenrose Schönried ist ein Familienbetrieb. Die Familie von Siebenthal verwöhnt in der dritten und sogar auch schon vierten Generation ihre Gäste aufs Feinste. Zur neueren Tradition des Hauses gehören seit vier Jahren die Konzerte mit der einheimischen Sängerin Béatrice Villiger und ihrer Klavier-Begleiterin Kristina Rohn. Das von Villiger zusammengestellte Programm ist immer originell und sehr vielseitig, auch was den Musik-Genre anbelangt. Sie erobert damit die Herzen von Zuhörern, die sonst anderen Musikstilen frönen. Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den Abend und verbindet Musik und kulinarische Genüsse. Dieses Jahr widmeten sich die drei Musikblöcke der Frauenliebe, die sich von der ersten Verliebtheit über Tiefgründigkeit bis hin zur Reife und zu eher abgeklärtem Umgang mit der Liebe wandelt. Die Frage, welche Béatrice Villiger an den Anfang der Geschichte stellte, war: «Wie kommt es dazu, dass eine Frau durch die Liebe, durch das Leben, mit all den Tränen zu einer Carmen wird, wie sie in Bizets gleichnamiger Oper – fatal, verführerisch – Männern den Kopf verdreht?»

Villiger, die zweisprachig moderierte, machte dabei doch kleine, mentale Unterschiede in den beiden Sprachen. So sagte sie zum Jodellied auf Deutsch: «Liebeschummer gits o i de Bärge», und auf Französisch hiess es dann «chagrin d’amour même en Suisse allemande». Immerhin verstand sie es bestens, die beiden Mentalitäten elegant zusammenzubringen. Apropos Jodellied: Es war Villigers erster Solo-Jodel. Sonst war sie folkloristisch stets im Duo aufgetreten.

Die Opernfigur
Villigers Verwandlungskünste mit einfachen Requisiten und beherrschter Mimik waren bestechend. Ob das verliebte Mädchen oder die Alte, die sich über die heutige Liebe ärgert und über ihre eigenen Erfahrungen damals, als alles noch ehrbar, schön und verhalten war, sinniert – musikalisch umgesetzt waren die Lieder von Fauré, Brahms, Ummel, Mozart und Rossini, der sich letztlich ja auch einen Namen im Kulinarischen eroberte, ein einzigartiges musikalisches Erlebnis, das sich, gepaart mit den exquisiten Leckerbissen des Hauses, wunderbar vereinte.

Kristina Rohn erwies sich in zwei Solo-Stücken von Elgar und Mozart als tolle Pianistin sowie als einfühlende Begleiterin von Béatrice Villiger, als unentbehrlich für den homogenen Abend. Den Schluss mit zwei Zugaben bildeten Arien von Paisiello, Bizet, Offenbach und Rossini, wo Villigers Vorliebe zur Oper nochmals so richtig zum Tragen kam. Das Konzert war familiär und intim.

FOTO:LOTTE BRENNER


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