Ein Dienstleistungszentrum mit Vielfalt und Nachhaltigkeit

  06.11.2018 Saanen, Gewerbe

An der Gstaadstrasse 75, wo man bis im Frühling bei Overlap Sportkleider und Treibstoff kaufen konnte, gibt es seit letzter Woche ein noch breiteres Angebot. Neben der Tankstelle sorgen das Reisebüro Eggenberg, der Avec-Shop und Hans Frautschi mit seinen Skischuhen für ein sehr vielfältiges Angebot.

JENNY STERCHI
Die Kombination in dem neu eröffneten Geschäftshaus mag auf den ersten Blick eher ungewöhnlich erscheinen. Aber vor dem Hintergrund eines angestrebten Dienstleistungszentrums ist die Angebotsauswahl durchaus überlegt. Fünf Geschäfte sorgen in dem sanierten Haus für einen laut Frautschi urbanen Touch im Saanenland. «Die Unternehmen können sich mit ihren unterschiedlichen Angeboten durchaus gegenseitig befruchten», ist Frautschi sich sicher.

Tankstelle ergänzt durch Avec-Store
Viele Tankstellen setzen heute auf die Partnerschaft mit einem Shop-Betreiber, um neben Treibstoff auch ein Grundangebot des täglichen Bedarfs zur Verfügung zu stellen. Damit begegnet man dem Bedürfnis der Automobilisten, parallel zum Tanken und ohne grossen Aufwand Essen und Getränke kaufen zu können. Das Interesse der Valora-Gruppe, mit der Einrichtung eines Avec-Shops das Angebot in Saanen zu erweitern, war gross. Nachdem das Konzept der Avec-Stores überarbeitet worden ist, ist das Geschäft in Saanen das sechste, dass nach neuen Richtlinien eingerichtet und unterhalten wird. Schweizweit ist der Avec-Shop an der Gstaadstrasse 75 der erste mit regionalen Produkten in den Regalen.

Die Reisebranche mit Tradition
Mit dem 1934 eröffneten, ersten Reisebüro in Gstaad fand das Geschäft mit dem Reisen sehr früh seinen Platz im Saanenland. Damals war das Reisebüro in Gstaad ein Geschäftszweig der Spar- und Leihkasse Thun. Nach dem Konkurs jener Regionalbank im Jahr 1991 entschied sich Paul Eggenberg, bis dahin Geschäftsführer des Gstaader Reisebüros, das Unternehmen als Familienunternehmen weiterzuführen. Als Aktiengesellschaft geführt, entwickelte sich das Reisebüro Eggenberg weiter und orientierte sich dabei an den technologischen Fortschritten.

Fortschritt bringt Herausforderung
Gerade in der Reisebranche habe, so Patrick Eggenberg, die Entwicklung der Kommunikationsmittel erhebliche Spuren hinterlassen. Vom Telefon über das Fax weiter zum Briefverkehr via E-Mail bis zur Videotelefonie sei man heute enger verbunden als je zuvor. «Die Kontinente sind in gewisser Weise näher aneinandergerückt», beschreibt Eggenberg die gegenwärtige Situation. Doch die komfortablen Kommunikationsmittel bergen auch Herausforderungen. Individuelle Buchungen über das Internet seien für ein Reisebüro eine ernstzunehmende Grösse. Daneben beeinflussen internationale politische Krisen, Kriege und Flüchtlingsströme ebenso wie Naturkatastrophen und Konkurse von Fluggesellschaften das Reiseverhalten der Menschen.

Als Teil eines Zusammenschlusses mehrerer kleiner Reisebüros in der Travel Windows AG und mit der Unterstützung des Reiseveranstalters Hotelplan im Rücken, stellt sich das Reisebüro Eggenberg diesen Herausforderungen. Mit der Lage der hellen, freundlichen Geschäfträume eröffnen sich auch neue Möglichkeiten für die Kunden, ist sich Eggenberg sicher.

«Zukunft durch Herkunft»
Das vierte Angebot im neu entstandenen Dienstleistungszentrum sind Skischuhe und exklusive Ski der Marke Molitor sowie orthopädische Sohlen, die Geschäftsinhaber Hans Frautschi individuell anfertigt. Er ist sicher, dass sich ein Ski wie der von Molitor auf dem Markt behaupten kann. Ein qualitativ hochwertiges Produkt, dessen Herstellungsprozess für den Kunden nachvollziehbar ist, werde auch zukünftig Abnehmer finden. Das Dienstleistungsangebot wird im Laufe dieses Monats komplett, denn die Saanen Bank sorgt für die Installation eines Bankautomaten.

Mit gutem Gewissen
Das Dienstleistungszentrum, das seinen Namen Overlap weiter tragen wird, steht mit eigener Stromversorgung dank Fotovoltaikanlage auf dem Dach und aktiver Energieersparnis für Nachhaltigkeit. Mit der Energie, die die Sonne liefert, kann die Infrastruktur wie zum Beispiel Kühlgeräte des Tankstellenshops betrieben werden. «Das sehe ich als Investition, die sich zukünftig in jedem Fall auszahlen wird und der Nachhaltigkeit dient», ist Hans Frautschi überzeugt. Auf einem Display an der Wand des Gebäudes wird dem Interessierten die Menge des erzeugten Stroms angezeigt.

Mit dem Wechsel herkömmlicher Leuchtmittel zu LED werden die Räume im Gebäude überaus energiesparend beleuchtet.


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