Igludorf Saanersloch: Bildhauerarbeiten im Schnee

  21.12.2018 Saanenmöser, Tourismus, Hotellerie / Gastronomie

Mit Bauballons, Pistenfahrzeug und Schneefräsen entsteht derzeit auf dem Saanersloch das beliebte Igludorf. Am 22. Dezember eröffnen Restaurant, Bar und Hotelzimmer.

TEXT UND FOTOS: SABINE REBER

Der «Anzeiger von Saanen» war am Dienstag zu Besuch auf der grossen Iglubaustelle bei der Bergstation der neuen Saanersloch-Bahn. Riesige bunte Bauballons ragten da aus dem Schnee. Ein Pistenfahrzeug kratzte Schnee vom Hang und häufte dicke Wälle an. Zwei Mitarbeiter des Igludorfs pusteten die weisse Masse mit Schneefräsen auf die Ballons, bis diese gegen Abend langsam unter Schneehügeln verschwanden. Während draussen die Ballons zugeschneit wurden, arbeiteten drinnen in den bereits fertigen Iglukuppeln die Schneebildhauer an ihren Kunstwerken. Die beiden finnischen Eisbildhauer Jesse Törmikoski und Eeva Karhu sowie rund ein Dutzend Helferinnen und Helfer sind derzeit vor Ort beschäftigt.

Mit Schaufeln, Motorsägen, Spachteln und kleinen Schabern formen sie Schnee und Eis zu Skulpturen. Das Thema des Igludorfes Gstaad lautet dieses Jahr «Das alte Rom». Und so lugte auch schon ein Cäsar-Kopf als Relief aus einer Schneewand. Aus kristallklaren Eisblöcken wurden die Köpfe anderer bekannter Römer gesägt und geschnitten. Da das Wetter derzeit etwas warm für die Jahreszeit ist, müssen die Figuren eher grosszügig gearbeitet werden. Regula Günter vom Igludorf Gstaad erklärt: «Feine Nuancen halten nur bei deutlichen Minustemperaturen gut. Jetzt machen wir die Figuren ein wenig gröber, damit sie besser halten.»

Warum Iglus nie einstürzen
Und was passiert, wenn das Wetter allzu warm werden sollte? Wenn ein Föhnsturm kommt? Regula Günter vom Igludorf Gstaad sagt: «Wir fräsen immer wieder Schnee auf die Iglus. Solange sie gut bedeckt sind, passiert nichts. Der Schnee isoliert, und so können sie sogar einige Föhntage überstehen. Wenn es sehr warm wird, dann entstehen an der Sonnseite erste Löcher. Aber auch im Frühling stürzen die Iglus nicht ein. Es wäre schon von der Statik her gar nicht möglich, dass sie einstürzen. Sie schmelzen einfach langsam von oben herab ein. Meist sind hier noch bis in den Juni hinein Schneehaufen zu sehen.»

Aber so weit ist es jetzt noch lange nicht. Nun wird erst einmal Stück für Stück das ganze Igludorf fertiggebaut. Ein Zimmer ums andere kommt dazu, bis dann irgendwann im Januar alles fertig ist. Aber eigentlich ist so ein Igludorf gar nie fertig. Stets muss wieder etwas nachgebessert werden. Darum sieht es auch bei jedem Besuch wieder anders aus.


Video: https://tinyurl.com/yc7yzb4c


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote