Mit einer Prise Exotik

  16.07.2019 Kunst, Tradition, Nachbarschaft, Pays-d'Enhaut

Am Wochenende wurde an den vierten Scherenschnitt-Tagen in Château-d’Oex wieder fleissig geschnippelt und geschnitten.

MARTIN GURTNER-DUPERREX
28 hochkarätige Künstler und Künstlerinnen aus der Schweiz und dem Ausland, doppelt so viele wie letztes Jahr, präsentierten ihre filigranen, hauchdünnen Papierkreationen an den Ständen in der Bahnhofunterführung – passend ausgemalt mit Scherenschnittmotiven von Franck Bourroulec – und im benachbarten College Henchoz. Auch die «junge» Generation, die kreativ gewagtere und modernere Wege geht, war mit interessanten Kreationen mit von der Partie und wurde vom interessierten Publikum genau unter die Lupe genommen. Wie man auch immer dazu stehen mag, ihre Werke stehen ihren traditionellen Vorbildern in der Qualität, Feinheit und Gestaltung in nichts nach. Ein Exot stach heraus: der Ehrengast und Scherenschnittmeister Masao Iyoku aus Japan. Der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde zeigte romantische Szenen aus seinem Heimatdorf. Ermöglicht wurde seine Teilnahme durch die Zusammenarbeit des Vereins «Die schönsten Schweizer Dörfer» mit dem Partnerverein in Japan. Sein Stand wurde am Samstagmorgen durch den Besuch der japanischen Witwe des Malers Balthus, Setsuko Klossowska de Rola, beehrt. Ein weiterer Höhepunkt war die Entfaltung eines monumentalen Scherenschnitts von Pierre Mottier – was definitiv nichts für schwache Nerven ist. Das Werk mit traditionellen Motiven wird zugunsten des Baus des geplanten Scherenschnittzentrums beim Musée du Pays-d’Enhaut öffentlich versteigert werden.


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