«Wir haben eine 100-prozentige Zufriedenheitsgarantie»

  21.01.2020 Interview, Sport

Kilian van Muyden ist der Sohn des vor zwei Jahren verstorbenen Gründes des Anlasses, Evert van Muyden. Nach dem Tod seines Vaters hat er die Organisation übernommen und sorgt mit einem eingespielten Helferteam für einen reibungslosen Ablauf des in der Schweiz einzigartigen Mountainbikerennens auf Schnee.

DAMIAN STÄHLI

Kilian van Muyden, hat alles gut funktioniert und wann haben Sie zuletzt richtig geschlafen?
Es gibt immer ein paar kleine Sachen, die nicht funktionieren, die man aber auch nicht kontrollieren kann. Wie zum Beispiel, als am Samstagmorgen fünf Minuten vor dem Start der Lautsprecher nicht mehr funktionierte. Was sicherlich hilft, ist nicht in Problemen zu denken, sondern in Lösungen. Richtig geschlafen habe ich bevor ich nach Gstaad kam und ich bin schon seit letzten Samstag hier (schmunzelt). Ich komme in der Regel eine Woche vor dem Event nach Gstaad, in diesem Jahr zu unserm Partner, dem Hotel Park Gstaad. Das ist natürlich ein Anreiz, etwas früher zu kommen und es auch ein wenig zu geniessen. So hat man auch Zeit für alle Beteiligten vor Ort.

Das Turnier hat ja eine UCI-Klassifizierung. Wie funktioniert dies mit den Hobbysportlerinnen und Sportlern?
Das geht sehr gut zusammen. Seit 2017 ist es ein UCI-Rennen. Damals hatten wir ein Stage Race Klasse 2 und in den nächsten beiden Jahren war es sogar ein Klasse-1-Rennen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir eins von zwölf Rennen weltweit mit einer solchen Klassifizierung. Für das Jahr 2020 entschieden wir uns, nachdem die UCI, der Internationale Radsportverband, ihre Reglemente mehrfach geändert hatte, das Format anders zu gestalten. Wir möchten mehr Hobbysportler begeistern und zur Teilnahme animieren. Es kamen heuer weniger Profisportler, da weniger Weltranglistenpunkte zu erzielen waren. Das Mehr an Hobbyfahrern im Feld konnte den leichten Rückgang der Teilnehmerzahl nicht ganz kompensieren. Von den rund 120 Fahrern hatten 15 eine UCI-Lizenz. Zudem nahmen 35 lokale Schülerinnen und Schüler am Kinderrennen teil. Die meisten kommen mit ihrem eigenen Bike oder mieten eines bei lokalen Velogeschäften. Für das Kinderrennen wurden von Fredy’s Bikewält passende Velos zur Verfügung gestellt.

Dürfen die Fahrer die Pneubreite selber wählen?
Ja, die Breite dürfen alle Fahrer selber wählen. Im Gegensatz zu den Amateuren dürfen die Profis jedoch keine Spikes benutzen.

Wie viele Unterbringungen generiert der Anlass?
Viele Fahrer übernachten in den Hotels oder Airbnbs in der Region, einige kamen auch mit dem privaten Camper. Im Parkhotel hatten wir ein Kontingent für die Fahrer, die wir angeworben haben. Rund 60 Prozent der Fahrer blieben die ganzen drei Tage, übernachteten und verpflegten sich hier.

Gibt es körperliche Voraussetzungen oder eine Alterslimite für das Rennen?
Nein, es gibt keine Alterslimite und der älteste Fahrer, Fritz Egli, ist 68 Jahre alt. Er wollte ursprünglich die volle Distanz bei der zweiten Etappe bestreiten. Unterwegs bog er in die kürzere Strecke ab, machte aber gut 10 Kilometer mehr als den Halbmarathon. Den Downhill-Abschnitt bestritt er auch. In der zweiten Etappe haben wir eine Zeitbeschränkung bei der Verzweigung in die Marathondistanz eingeführt.

Wieso braucht es Ihrer Meinung nach ein solches Rennen in Gstaad?
Weil es einzigartig ist, gute Laune macht und die Fahrer es wirklich lieben. Ich würde sagen, wir haben eine hundertprozentige Zufriedenheitsgarantie. Ich habe noch nie eine schlechte Rückmeldung eines Fahrers gehört. Die Leute, die einmal kamen, kommen gerne wieder und die lokale Bevölkerung schätzt es, dass wir da sind. Die Eröffnungsworte von Tourismusdirektor Flurin Riedi zeigten dies deutlich. Laut ihm sind solche Anlässe für die Region wertvoll und müssen in jedem Fall unterstützt werden. Sowohl mehr Teilnehmende als auch mehr Zuschauer würden uns bei den zukünftigen Festivals sehr freuen. Mit den vielen ehrenamtlichen Helfern – am Samstag waren zum Beispiel 70 Personen im Einsatz – ist es jedes Jahr immer wieder ein tolles Erlebnis.


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