«Wir schaffen das!»

  11.12.2020 Gsteig, Hotellerie / Gastronomie

Seit vergangenem Freitagabend ist der «Bären» im Gsteig unter neuer Führung wieder offen. «Wir sind mit Herzblut dabei und freuen uns auf die Herausforderung», betonen Franziska Walker-Räss und Manuela Thoenen Bettler.

ANITA MOSER
Der «Bären» im Gsteig hat unruhige Jahre hinter sich. Nach vielen Pächterwechseln in den vergangenen Jahren hat nun die Gemeinde das Heft in der Hand. Mit dem grossen Rückhalt der stimmberechtigten Bevölkerung wurde die Hotel Restaurant Bären Gsteig GmbH als Trägergesellschaft gegründet. Die Geschäftsführung teilen sich Franziska Walker als Gastgeberin und Manuela Thoenen Bettler als Verantwortliche für alle administrativen Belange. Dass sie den «Bären» im Angestelltenverhältnis führen können, sei ein grosser Vorteil. Der finanzielle Druck entfalle. «Eine Pacht wäre für uns nicht in Frage gekommen», sagen beide.

An alte Zeiten anknüpfen
«Wir möchten, dass der ‹Bären› wieder zum Treffpunkt wird für Einheimische, für Vereine, aber auch für Familienfeste wie Konfirmationen, Hochzeiten», antworten die beiden auf die Frage nach ihrer Vision. «Willkommen sind aber nicht nur die Einheimischen, sondern auch Chaletgäste und Tagesgäste sollen sich bei uns wohlfühlen.» Ebenso will man wieder an die Zeiten anknüpfen, als im «Bären» kulturelle und musikalische Anlässe stattfanden. «Es sind schon Anfragen von Musikformationen eingetroffen», erzählt Manuela Thoenen Bettler.

Ein «kulinarischer» Spagat
Die Küche bezeichnen sie als traditionell und gut bürgerlich. «Wir versuchen, den Spagat zu machen, damit jeder Gast auf seine Kosten kommt», erklärt Franziska Walker. In der «Fürgruebe» werden auch wieder Raclette und Fondue serviert – «aber nicht nur», wie Manuela Thoenen Bettler betont.

Küchenchef ist Joao Brissos. Er hat seine Kochlehre im Gstaaderhof absolviert und hat nun auf diese Saison in den «Bären» gewechselt. Das Team wird ergänzt durch eine Küchenhilfe, eine Zimmerfrau, einen Serviceangestellten sowie ein paar einheimische Aushilfen.

«Jetz chunnts guet»
Am vergangenen Freitagabend wurde die Eröffnung gefeiert – coronakonform mit maximal 50 Personen. «Wir hatten ein volles Haus», freuen sich die Gastgeberinnen. Vor allem Einheimische seien gekommen und überraschend viele junge Leute. Und Punkt 21 Uhr hätten alle Gäste das Lokal verlassen.

Die Rückmeldungen seien durchwegs positiv. «Jetz chunnts guet», habe man da und dort schon vernommen, als bekannt wurde, dass der Betrieb von Einheimischen geführt wird, sagt Simon Graa, Vorsitzender der GmbH. «Schön, dass die Leute ein gutes Gefühl haben – das haben wir auch», so Graa.

Mit Herzblut dabei
Dass es «guet chunnt», davon sind auch Franziska Walker und Manuela Thoenen Bettler überzeugt und betonen lachend: «Wir schaffen das!» Eine gute Küche alleine reiche aber nicht, sind sich alle einig. Die Gerichte müssten auch schön und ansprechend angerichtet sowie der Service freundlich sein. Und ganz wichtig sei eine herzliche Willkommenskultur.

Der «Bären» sei für sie eine Herzensangelegenheit, erzählt Franziska Walker und ergänzt schmunzelnd: «Ich bin wegen dem ‹Bären› ins Gsteig gekommen und der Liebe wegen geblieben.» Franziska Walker-Räss ist gelernte Köchin, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Sie könne auf ein gutes familiäres Umfeld zählen, sagt sie auf die Frage, wie sie Job und Familie unter einen Hut bringe. Die Kinder seien schon im schulpflichtigen Alter und zudem wohne sie in unmittelbarer Nähe des «Bärens». Sie wolle, dass der «Bären» wieder belebt sei, «dass es gemütlich ist, dass die Leute gerne kommen».

Herzblut sei das eine, die Lust auf die Herausforderung das andere, ergänzt Manuela Thoenen Bettler. Und Lust auf die Herausforderung haben beide. «Wir ergänzen uns gut», sagt Manuela Thoenen Bettler. «Wir haben den gleichen Geschmack und sprechen die gleiche Sprache.» Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Sie sind beide im St. Galler Rheintal – in Nachbardörfern – aufgewachsen.

Aufgefrischt, isoliert und saniert
Auch optisch kann sich der «Bären» sehen lassen. In drei Etappen wurden und werden die Räumlichkeiten saniert, isoliert und aufgefrischt. 80’000 Franken hat die Gemeinde in der ersten Etappe investiert.

Die alten Fenster dienen im Restaurantbereich als Covid-Trennwände und Scherenschnitte von Michael Villiger zieren als permanente Ausstellung die Wände.

Insgesamt bietet der «Bären» in den verschiedenen Räumlichkeiten – zu normalen Zeiten – Platz für 180 Personen. Wegen den Corona-Massnahmen werden die Gäste derzeit nur im Restaurant und in der «Fürgruebe» bewirtet.

8 Zimmer und 16 Betten
Der «Bären» ist nicht nur Restaurant, sondern auch Hotel. In den acht Zimmern stehen 16 Betten zur Verfügung. Und weil die Wirtewohnung zurzeit leer steht, gibt es zwei zusätzliche Zimmer und das Wohnzimmer wurde in einen Aufenthaltsraum für die Hotelgäste umfunktioniert. Im Erdgeschoss wurde zudem ein neuer Skiund Veloraum mit Schuhtrocknungsanlage eingerichtet.

www.bären-gsteig.ch


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