Jahreswechsel mit weniger, aber zufriedenen Gästen

  08.01.2021 Region, Destination

Die Skigäste, die sich während der Feiertage auf den Pisten tummelten, profitierten von optimalen Pistenbedingungen. Die markant gesunkene Anzahl von Rettungseinsätzen ist die logische Konsequenz des geringeren Gästeaufkommens.

Was sich nach den Weihnachtsfeiertagen bereits abgezeichnet hatte, setzte sich über Neujahr fort. «Auf den Skipisten der Region waren deutlich weniger Schneesportler unterwegs als in den Jahren zuvor», so lautet es bei der Bergbahn Wasserngrat 2000 AG, was die Wahrnehmung der BDG unterstreicht (siehe AvS vom 5. Januar).

Zufriedene statt massenweise Skigäste
«Es ist schon ruhiger geworden nach Weihnachten», schildert Hans-Ruedi Steiner, CEO der Bergbahn Wasserngrat 2000 AG, seine Beobachtungen: «Es handelt sich keinesfalls um ein abruptes Ausbleiben der Gäste, aber wir merken, dass die meisten Feiertagsgäste offensichtlich wieder abgereist sind.»

«Die Einhaltung des Schutzkonzeptes dienen uns als Betreibern der Liftanlage ebenso wie den Gästen. Für uns gibt es keinen Grund, diese zu hinterfragen. Es würde nichts ändern und vergebens Energie in Anspruch nehmen.» Aus wirtschaftlicher Sicht hätten die Feiertage wie schon oft erwähnt keinen Gewinn gebracht. «Aber bei geschlossenen Anlagen wäre der Schaden, auch für die Destination, immens höher gewesen», ist Steiner überzeugt.

Auf die Frage, ob eine temporäre Schliessung in den kommenden Wochen eine Option wäre, antwortet der CEO entschieden: «Nein, wir ziehen den Betrieb durch, sofern Bundesrat und Kanton keine kategorischen Schliessungen verordnen.»

Pulver bis Betriebsschluss
«Die Pistenverhältnisse sind ausserordentlich gut.» Was von vielen Ski- und Snowboardfahrern bereits direkt vor Ort zu hören war, bestätigt auch Hans-Ruedi Steiner. Das Wetter selber war mit Nebel eher unattraktiv. Dafür sorgten die Pistenverhältnisse, die bis am Nachmittag optimal waren, auch bei den Gästen, die erst nach dem Mittag kamen, für Zufriedenheit. «Eine kleine Pulverschicht gab es den ganzen Tag über zu finden.»

Wetter als grosser Spielverderber
Nach einem überaus erfreulichen November mit vielen Schneesportlern und Fussgängern stellte sich an den wichtigsten Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr das Wetter gegen den Glacier 3000. «Ab dem 27. Dezember mussten wir wegen des starken Windes die Anlagen für mehrere Tage geschlossen halten», sagt Bernhard Tschannen, Geschäftsführer der Glacier 3000 AG. Demnach ziehe er eher eine durchzogene Feiertagsbilanz. Die Besucher, die doch in den Genuss des Gletscherwinters kamen, fanden fantastische Verhältnisse vor. «Und mit der Sonne dieser Tage sind die Bedingungen genial. Hoffen wir, dass Einheimische und Touristen den Weg zu uns finden», schaut Tschannen voraus und fügt an: «Unsere Schutzkonzepte haben sich schon vor Weihnachten bewährt und ermöglichen einen reibungslosen und sicheren Betrieb der Anlagen.» Die Eisgrotte – ein begehbarer Hohlraum im Eis – sorge für viel Begeisterung bei den Besuchern. Der nächste Schneefall werde womöglich diese Attraktion einschneien und den Zugang verunmöglichen.

Markant weniger Rettungseinsätze aus der Luft
In den Rettungsstatistiken der Rega und der Air-Glaciers wird ebenfalls ein Rückgang sichtbar. Dabei sind die gesunkenen Einsatzzahlen die logische Konsequenz des geringeren Gästeaufkommens. Sowohl das pandemiebedingt veränderte Reise- und Freizeitverhalten der Menschen aus dem Inund Ausland als auch die gemischten Wetterbedingungen machten ihren Einfluss während der vergangenen Feiertage deutlich.

Die Helikopter der Air-Glaciers hoben im Zeitraum zwischen dem 19. Dezember und dem 3. Januar von ihren Basen Sion, Collombey, Saanen und Lauterbrunnen für 133 Rettungseinsätze ab. Der 31. Dezember 2020 war mit 16 Hubschrauberrettungen der arbeitsreichste Tag. Im gleichen Zeitraum im letzten Jahr sind die Rettungscrews der Air-Glaciers 282 Mal ausgerückt, was einen Rückgang um mehr als 50 Prozent bedeutet.

Auch die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega verzeichnete einen Rückgang. Im Zeitraum vom 24. Dezember bis zum 2. Januar standen die Helikoptercrews der Rega rund 380 Mal im Einsatz. Im Vergleich zur gleichen Zeitspanne der drei Vorjahre sind dies rund 20 Prozent weniger Einsätze. Dabei weist die Rega keine spezifischen Zahlen zu einzelnen Einsatzbasen oder Regionen aus.

Lage der Spitäler im Auge behalten
Mit Blick auf die aktuelle Situation in den Spitälern ist die Aufgabe der Rega-Einsatzzentrale im Hintergrund besonders wichtig, welche die Crews während ihrer Einsätze unterstützt. Beispielsweise meldet der Rega-Notarzt nach der medizinischen Erstversorgung des Patienten am Einsatzort der Rega-Einsatzzentrale das gewünschte Zielspital. Dann ist es Aufgabe der Rega-Einsatzleiterinnen und -leiter in Absprache mit den Spitälern und mit Rücksicht auf deren aktuelle Situation, die beste Lösung für den Patienten zu suchen. Die Helikopter-Einsatzzentrale der Rega koordiniert also nicht nur schweizweit alle Rega-Helikopter und bietet jeweils die nächste, geeignete Crew auf: Sie unterstützt die Crews auch während der laufenden Einsätze, versorgt diese ständig mit relevanten Informationen und koordiniert mit Alarmierenden, Einsatzpartnern und Spitälern.

PD/JENNY STERCHI

 


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