Le Rosey zieht positive Winterbilanz

  09.03.2021 Gstaad, Schule

Das Institut Le Rosey organisierte wegen der Pandemie das Wintertrimester anders als üblich. Trotzdem verbrachten alle Schüler einen Teil im Wintercampus Gstaad.

BLANCA BURRI
Üblicherweise zieht das gesamte Institut Le Rosey von Januar bis Anfang März in seinen Wintercampus nach Gstaad. Rund 450 Schülerinnen und Schüler sowie 200 Lehrerinnen und Betreuer wechseln jeweils von Rolle nach Gstaad und Schönried. Dieses Jahr war die Organisation wegen der Pandemie etwas komplizierter. Zeitgleich residierten nur rund 200 Personen in Gstaad.

Komplizierte Organisation
Die Unterstufe verbrachte den Winter wie bisher mit 60 Schülerinnen und Schülern sowie 20 Betreuungspersonen und Lehrern durchgehend in Gstaad. Die anderen Schüler fuhren abwechslungsweise eine Woche in den Wintersportort. «Jeder Jahrgang mit rund 80 Schülern durfte für eine Woche nach Gstaad», sagt Chistophe Gudin, Direktor von Le Rosey. Die ganze Logistik erfolgte mit Kleinbussen. Am Morgen fand der Unterricht statt. Da nicht alle Lehrer in Gstaad weilten, gab es zum Teil Online-Unterricht. Der Nachmittag stand jeweils ganz im Zeichen des Sports. Skifahren, Schneeschuh- und Skitouren und Langlauf standen hoch im Kurs. «Der Aufwand war sehr gross, doch er hat sich gelohnt», betont der Direktor. «Der Wechsel bedeutete auch eine Pause vom üblichen, strengen Schulalltag.»

Abwechslung war wichtig
«Was tun, wenn das Wintersportprogramm auf den Kopf gestellt wird?» Diese Frage beantwortete Le Rosey erfolgreich. Es errichtete auf dem Campus in Rolle kurzerhand ein kleines Eisfeld. «Das kam extrem gut an. Die Kurse für Eiskunstlauf in Kleingruppen waren ausgebucht und Hockeyfans übten sich in der Technik.» Gruppenweise gab es Ausflüge in den nahen Jura, wo ein Kontrapunkt zur kopflastigen Schularbeit angeboten wurde. Bei Holzarbeiten und Schneeschuhwanderungen konnte der Kopf gelüftet werden. Natürlich gab es ab und an auch etwas fürs Gemüt. Zum Beispiel ein Foodtruck-Festival am Wochenende oder drei Wochenenden, welche die Kinder und Jugendlichen mit den Eltern verbringen durften. «Viele der Eltern wohnen in Gstaad, so verbrachten auch ihre Kinder die Wochenenden dort.»

Verständnis
Da in Gstaad wie überall sonst die meisten Geschäfte, Freizeitaktivitäten und Restaurants geschlossen waren, ging das bisherige Le-Rosey-Konzept nicht auf. Normalerweise bewegen sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur in den Schulhäusern und Beherbergungshäusern, sondern im ganzen Dorf Gstaad, was zu Rolle einen Gegensatz bildet. Schüler, Lehrpersonen wie Eltern vermissten diese sehr spezielle Zeit in Gstaad. Chistophe Gudin: «Die Schüler verbrachten mehr Zeit mit ihren Betreuungs- und Lehrpersonen als in anderen Jahren. Viele Eltern waren traurig, dass sie ihre Kinder nicht oft sahen.» Die meisten hätten die Umstände und vor allem die Schutzmassnahmen verstanden, aber nicht alle, wie Gudin weiss.

Schnelltests sorgten für Sicherheit
Damit das Institut möglichst coronafrei blieb, wurden in Rolle wie in Gstaad regelmässig Schnelltests durchgeführt. «Es gab zwei bis drei positive Testergebnisse. Diese Personen gingen unverzüglich in Isolation und steckten niemanden anders an», zeigt sich der Direktor erleichtert. «So musste Le Rosey während dieses Trimesters nie schliessen.»

Ob die Sommercamps im Juli und August unter anderem in Gstaad stattfinden werden, ist noch offen. «Wir planen wie gewohnt, verzeichnen im Moment jedoch weniger Anmeldungen als in den Vorjahren.» Die Pandemielage wird wohl auch noch ein Wörtchen mitreden …


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