25. Polo Gstaad zum zweiten Mal abgesagt

  14.05.2021 Sport, Event, Coronavirus

Der Hublot Polo Gold Cup Gstaad muss auch dieses Jahr infolge der Coronamassnahmen abgesagt werden. Trotzdem erwarten die Veranstalter keine negativen Konsequenzen für das Turnier.

KEREM S. MAURER
4 Teams, 16 Spieler, rund 120 Pferde und über 6000 Zuschauer: Der Hublot Polo Gold Cup Gstaad ist seit rund einem Vierteljahrhundert eines der sportlichen Highlights in der Agenda des Saanenlandes. Doch ausgerechnet mit der 25. Ausgabe will es nicht klappen. Nachdem diese bereits vor einem Jahr aus bekannten Gründen abgesagt werden musste, kann das Turnier auch in diesem Jahr – aus immer noch denselben Gründen – nicht stattfinden, wie einer aktuellen Medienmitteilung der Veranstalter zu entnehmen ist. «Wir haben bis zum letzten Moment mit der Entscheidung gewartet, ob wir unser Turnier, das vom 19. bis 22. August stattfinden sollte, mit erheblichen Kosten organisieren können», sagt Pierre E. Genecand, Präsident von Polo Gstaad.

Teure Aufbereitung des Terrains
Auch das Terrain, auf dem das Polo Turnier üblicherweise ausgetragen wird, ten. Nachdem das Spielfeld schon im letzten Jahr nicht für das Turnier aufbereitet worden war, weise es durch Wind und Wetter verursachte beträchtliche Schäden auf, die für Pferd und Reiter gefährlich seien. «Auf diesem Boden könnte man aktuell Motocross fahren oder Kartoffeln anpflanzen, aber kein Polo spielen», sagt Pierre E. Genecand nicht ohne Humor auf Anfrage. Und: «Wir hätten bis Mitte Mai entscheiden müssen, das Terrain kostenintensiv aufzubereiten. Ohne zu wissen, ob das Turnier hätte stattfinden können oder nicht. Dieses Risiko konnten wir nicht eingehen.» Die entsprechenden Kosten werden mit rund 60’000 Franken beziffert. Es sei wichtig, einen perfekten Boden mit einem strapazierfähigen Rasen zu haben, der dem Galopp der Pferde standhalte, heisst es in der eingangs erwähnten Medienmitteilung.

Massnahmen nicht zumutbar
Auch die Massnahmen im Zusammenhang mit der Coronapandemie haben zur Absage des Polo Turniers geführt. Die kantonalen Behörden hätten trotz einer vorgelegten «Covid-Version» des Turniers die Empfangsmöglichkeiten für Gäste sehr eingeschränkt. Vorgeschlagen wurde ein Turnier, an dem nur die Gäste der Polo-Partner zugelassen gewesen wären, was zwar die Zuschauerzahl enorm beschränkt und ein Tracking-System ermöglicht hätte. Doch die Bewirtung der Gäste wäre verboten gewesen. «Es war undenkbar, unsere Gäste in kleinen Zelten unterzubringen und sie zu bitten, strikt auf ihren Plätzen zu bleiben, ohne Verpflegungsmöglichkeit, während sie einen ganzen Tag neben dem Polofeld verbringen», konstatiert der Turnierchef. Die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus seien eher auf Stadionsportarten wie Fussball oder Eishockey zugeschnitten und an einem Anlass wie dem Polo nicht umsetzbar. Zudem sei die weltweite Situation momentan sehr unsicher. Er habe Spieler aus Argentinien und Italien an seinem Turnier. «Stellen Sie sich vor, diese Länder schliessen im August ihre Grenzen, das wäre für uns eine Katastrophe.» Dies alles zusammen habe zur Absage des Turniers geführt. «Das ist eine sehr traurige Entscheidung für uns und für die ganze Region. Wir bedauern diese Absage sehr», so Genecand.

Keine negativen Konsequenzen
Dass die 25. Ausgabe des Hublot Polo Gold Cup Gstaad nun zum zweiten Mal abgesagt werden muss, habe für das Turnier keinerlei finanzielle Konsequenzen, versichert Pierre E. Genecand, auch würden deswegen weder Partner noch Sponsoren abspringen. Im Gegenteil: Alle hätten für nächstes Jahr bereits fest zugesagt. Vom 18. bis 21. August 2022 werden sich Spieler und Publikum wieder treffen können, hoffen die Veranstalter. Es sei denn, das Coronavirus macht ihnen einen dritten Strich durch die Rechnung.


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