Unkomplizierte Unterstützung in schwierigen Zeiten

  23.11.2021 Region, Gesellschaft, Saanenland, Familie

Der Gotthelfverein Obersimmental-Saanen unterstützt Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden.

ANITA MOSER
«Freude lässt sich nur voll auskosten, wenn sich ein anderer mitfreut.» Dieser Spruch von Mark Twain steht sinnbildlich für das Engagement des Gotthelfvereins Obersimmental-Saanen. «Wir freuen uns immer, wenn wir den Kindern einen Betrag übergeben dürfen», schrieb Vereinspräsidentin Esther Weissen in ihrem Jahresbericht vor einem Jahr. Und weil Kinder und Jugendliche im Fokus der Vereinstätigkeit stehen, durften die Schwestern Carla (14-jährig, Gitarre) und Joela Walker (11-jährig, Klavier) aus der Feutersoey die diesjährige Versammlung im Schulhaus Feutersoey musikalisch eröffnen.

Kinder und Jugendliche
Der Gotthelfverein unterstützt Kinder und Jugendliche aus der Region, deren Eltern sich in einer finanziell schwierigen Lage befinden. Familien, die durch alle sozialen Maschen fallen. Eine Situation wie im vergangenen Jahr bringe womöglich noch mehr solche Kinderschicksale hervor, betonte Esther Weissen. «Sei es, wenn ein Elternteil alleinerziehend oder krank ist, dazu noch Fernunterricht kommt oder die Grosseltern nicht helfen können.»

Rund 15000 Franken pro Jahr
In den letzten zwei Jahren hat der Verein jährlich rund 15’000 Franken für Patenschaften aufgewendet. 2020 wurden drei neue Gesuche bewilligt. Beiträge werden zum Beispiel für Aufgabenhilfe, Musikunterricht, sportliche Aktivitäten oder besondere Anschaffungen ausgerichtet. Die Kinder und Jugendlichen werden gemäss den Statuten von einer Patin oder einem Paten – von Mitgliedern des Vorstandes – ehrenamtlich betreut. «Die Beträge werden sehr geschätzt und die Besuche in den Familien sind sehr wertvoll», hielt Kassierin Käthi Wampfler fest.

Auf Spenden angewiesen
Der Verein ist auf Spenden angewiesen. Diese beliefen sich im Berichtsjahr auf rund 11’400 Franken, die Mitgliederbeiträge auf 5650 Franken. Markant von rund 5000 Franken auf knapp 1500 Franken zurückgegangen sind im Vergleich zum Vorjahr die Kollekteneinnahmen. Mit ein Grund dafür ist, dass aufgrund der Corona-Situation Gottesdienste und Beerdigungen nur mit Einschränkungen stattfinden können. Der Verein zählt aktuell 69 Mitglieder, auch diese Zahl ist rückläufig.

Einstimmig genehmigte die Versammlung die Jahresrechnung, die bei Einnahmen von rund 18’500 Franken und Ausgaben von knapp 16\\'000 Franken mit einem Plus von 2500 Franken abschliesst.

Irene Bieri für Anita Karlen
Anita Karlen aus Boltigen stand nach acht Jahren im Vorstand im obligatorischen Austritt. Als ihre Nachfolgerin für die Gemeinde Boltigen stellte sich Irene Bieri zur Verfügung. Die Sozialarbeiterin und Katechetin wurde einstimmig gewählt, ebenso die restlichen Vorstandsmitglieder. Der Vorstand setzt sich ab 2022 wie folgt zusammen: Esther Weissen (Lauenen, Präsidentin), Käthi Wampfler (Lenk, Kassierin), Adrienne Heli (Lenk, Sekretärin), Daniel Bühler (Saanen), Afra Kuhnen (St. Stephan), Claudia Stucki (Lauenen), Monika Wingeier (Feutersoey), Irene Bieri (Boltigen) und Jolanda Fähndrich (Blankenburg).


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