Literatur und Glühwein in der Promenade

  24.12.2021 Gstaad, Kultur

Eisige Kälte herrschte am Sonntagnachmittag in Gstaad. Doch den Literaturbegeisterten, die sich zur Lesung mit Autorin Sylvia Greif vor der Papeterie Cadonau einfanden, wurde nicht nur dank Glühwein warm ums Herz.

SONJA WOLF
Da stand sie, die Autorin Sylvia Greif, mitten auf der Promenade und inmitten einer kleinen Gruppe aus Literaturfans. Fröhliches Plauschen auf Deutsch oder Französisch war zu vernehmen. Und dann kam der eigentliche Moment: Die Autorin las Passagen aus ihrem auf Englisch verfassten Jugendbuch «Ela Green and the Kingdom of Abud». Die Geschichte führt die 14-jährige Protagonistin von einem Internat am Genfer See auf eine Reise über Kontinente und durch Jahrhunderte. «Es ist ein Fantasy-Buch, hat aber sicher auch einige Parallelen zu meinem Leben», so Greif. Unter anderem kommt darin ihre grosse Leidenschaft für Natur und Tiere zum Ausdruck. Die Autorin selbst hat drei Hunde und kooperiert mit gemeinnützigen Organisationen wie Soi Dogs in Thailand, die sich zum Wohl streunender Hunde einsetzen und dem Handel von Hundefleisch entgegenwirken.

Neu entdeckte Leidenschaft
Die Faszination der 56-Jährigen fürs Schreiben ist übrigens noch relativ jung: 2014 kam ihr erstes Buch heraus, das deutsche Kinderbuch «Lester’s Planet» mit ihrem eigenen kleinen Hund als Hauptfigur, der gerade frisch verstorben war und ihr sehr am Herzen gelegen hatte. Gleich nach Erscheinen des ersten Buches begann sie, an der Story von Ela Green zu arbeiten, oft in der MOB und anderen Zügen, die sie als besonders fruchtbare Arbeitsumgebung empfindet.

Im Saanenland und anderswo auf der Welt
Denn Reisen ist die Weltbürgerin gewohnt. Die gebürtige Schweizerin pendelt regelmässig zwischen Südfrankreich, England und dem Saanenland. Sie hat auch in Deutschland und Amerika gelebt, wo sie als Sängerin bei einer Plattenfirma in Los Angeles unter Vertrag stand und einige Alben herausgebracht hat. Zum Saanenland hat die singende Schriftstellerin eine besondere Verbindung, hat sie doch ihre Kindheit und Jugend auf den hiesigen Internatsschulen verbracht und im Familienchalet in Schönried schon unzählige Weihnachtsfeste gefeiert.

Und was macht sie jetzt lieber: singen oder schreiben? «Schreiben!», entscheidet sie sich nach einem kleinen Denkmoment. Den zweiten Teil der Trigologie um die Protagonisten Ela hat die sympathische Multikultifrau jedenfalls schon mit 200 Seiten weiteren spannenden Abenteuern gefüllt …


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